Harninkontinenz im Alter
Sowohl Männer als auch Frauen können von Harninkontinenz betroffen sein. Vermehrt tritt dieses Thema im zunehmenden Alter auf. Für viele Senioren geht mit dem Kontrollverlust Lebensqualität verloren - auch weil sie sich schämen und sozialen Kontakten aus dem Weg gehen. Glücklicherweise handelt es sich bei Inkontinenz nicht mehr um ein Tabuthema. Senioren haben vor allem in ihren Hausärzten vertrauenswürdige Ansprechpartner. Welche Möglichkeiten haben ältere Personen, Harninkontinenz zu begegnen?
Wie entsteht Harninkontinenz?
Vorweg sei gesagt, dass lediglich ein Arzt feststellen kann, weshalb ein Patient unter Harninkontinenz leidet. Die Gründe können nämlich durchaus variieren. Während bei Männern die Ursache häufig eine vergrößerte Prostata ist, gehen Ärzte bei Frauen oft zunächst von einer Beckenbodenschwäche aus. Die ist jedoch auch beim Mann oft ein Grund für das Problem. Eine weitere konkrete Ursache kann Parkinson sein, aber auch Harnwegsinfekte oder Diabetes. Senioren sollten dementsprechend einen Arzt aufsuchen, auch um mögliche Behandlungsoptionen zu erörtern.
Behandlungsmöglichkeiten für Patienten
Je nachdem, welche Ursache die Inkontinenz aufweist, kommen verschiedene Therapiemethoden zur Anwendung. Beckenbodentraining hilft unter anderem bei einer Belastungsinkontinenz. Sie liegt vor, wenn der unfreiwillige Urinverlust bei körperlicher Anstrengung passiert. Zwar sind aus anatomischen Gründen vor allem Frauen betroffen, ein Beckenbodentraining für Männer ist jedoch oft ebenso sinnvoll. Bei Frauen in der Menopause können zudem Hormone helfen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Operation. Eine Dranginkontinenz, die ein plötzlich auftretender Harndrang kennzeichnet und etwa durch eine Blasenentzündung oder unterschiedliche Fremdkörper entsteht, therapieren Ärzte dagegen oft mit Medikamenten. Gerade weil die Ursachen und daher die Behandlungsmethoden so vielfältig sind, sollten Betroffene mit einem Arzt sprechen.
Hilfen im Alltag
Betroffene können mittlerweile auf eine breite Produktpalette zurückgreifen, die den Alltag insgesamt deutlich angenehmer machen. In erster Linie helfen natürlich aufsaugende Produkte, also etwa Erwachsenenwindeln, Slips oder Einlagen. Die Wahl hängt insbesondere damit zusammen, ob es sich lediglich um eine Harninkontinenz oder um eine Stuhlinkontinenz handelt. Einen ähnlichen Effekt haben ableitende Produkte wie Blasenkatheter oder Urinbeutel. Sie besitzen jedoch den Vorteil, dass sie unangenehmen Gerüchen vorbeugen. Bei den vorgestellten Produkten handelt es sich nur um einen kurzen Auszug zahlreicher Hilfen, die Patienten den Alltag erleichtern können.
Harninkontinenz vorbeugen
Senioren können durch bestimmte Übungen und Verhaltensweisen einer Harninkontinenz vorbeugen. Die Maßnahmen schließen das Problem zwar nicht grundsätzlich aus, können aber dabei helfen, die Blase zu stärken. Dazu zählt vornehmlich, ausreichend Wasser zu trinken, um die Funktion der Blase aufrechtzuerhalten. Leichter Sport oder ausreichend Bewegung und speziell ein Beckenbodentraining helfen ebenfalls, wenn Patienten dazu in der Lage sind. Gleichzeitig kann Übergewicht mitursächlich für eine Inkontinenz sein. Wer sich gesund ernährt, sich ausreichend bewegt und sein Gewicht auf ein normales Maß reduziert, kann mit positiven gesundheitlichen Folgen rechnen - nicht nur hinsichtlich der Blase.
Psychische Belastung
Die psychische Belastung ist bei Betroffenen leider oft sehr hoch. Dabei leiden Schätzungen zufolge etwa 10 % der Ü-60-Generation in Deutschland an Blasenschwäche. Sie sind also nicht allein. Umso wichtiger ist es, sich anderen Menschen anzuvertrauen und sich nicht zu isolieren. Mindestens genauso wichtig ist es, sich professionelle Hilfe zu holen. Letztendlich können nur Ärzte eine fundierte Diagnose stellen und effektive Therapien einleiten.
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