Finchen

Jeder Hundebesitzer weiß, daß es unglaublich schmerzt, sich von seinem vierbeinigen
Freund verabschieden zu müssen. Im letzten Jahr war es für mich so weit. Ich mußte meinen
Ricci einschläfern lassen. Diese Entscheidung zu fällen war schrecklich. Seine Vorgänger waren auf Grund von Altersschwäche „normal“ verstorben.
Es folgten dann die Phasen, die jeder durchmacht. Nach vielen Monaten war ich innerlich bereit, über einen neuen Hund nachzudenken. Ich nahm Kontakt auf zu einer Züchterin, die ich im Internet gefunden hatte. Dort sah ich ein zauberhaftes Bild von einem Welpen ( Hündin – Harlekinpudel ). Die Züchterin fragte mich nach meinem Alter und meinte daraufhin: na, in ihrem Alter sollten sie sich das mit einem Hund aber überlegen. Im übrigen ist eine Hündin für sie auch nicht das richtige, wenn sie bis jetzt nur Rüden hatten.
Diese Antwort ließ mich in ein ziemliches Loch fallen. Wieso bin ich mit 63 Jahren zu alt für einen Hund??? Warum soll ich mit einer Hündin nicht klarkommen???
Nachdem ich mich von diesen unqualifizierten Antworten erholt hatte, habe ich mit intensiver Suche im Internet begonnen. Dabei dachte ich zuerst an Tierheime. Aber dort konnte ich nicht das finden, was ich wollte. Bei weiterer Suche fand ich dann ein Foto von einem Welpen namens Finchen. Eine Mischlingshündin, geboren auf Gran Canaria. Dortige Tierschützer hatten Finchens Mama der Besitzerin wegnehmen müssen und stellten fest, daß sie tragend war. Finchen ist mit ihrer Hundemama nach Deutschland gekommen und auf einer Pflegestelle gelandet. Dort habe ich sie besucht und mich ganz schnell für sie entschieden.
Und siehe da, ich bin nicht zu alt!! Und – man glaubt es kaum – ich kann auch mit einer Hündin umgehen. Finchen ist das Beste, was mir passieren konnte. Sie braucht mich, um die Welt kennenzulernen, und ich brauche sie, um fit zu bleiben. Auf dieser Basis sind wir ein tolles Team.
Wer mag, kann sich das Finchen-Album einmal anschauen.

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Kommentare

  1. Liebe Muggy! Als jahrelange Leiterin eines Tierheims möchte ich zu dem Brief Stellung nehmen.
    Was sich manche Züchter einbilden,ich habe es oft nicht fassen können. Wenn die Zuchten etwas strenger kontrolliert würden,hätten wir nicht so viel elend in den Tierheimen,das ist aber allgemein bekannt.
    Ich finde,mit 63 Jahren ist man absolut nicht zu alt,um ein junges Tier zu nehmen,ob Rüde oder "Rüdin " ist doch vollkommen egal.ein verantwortungsvoller Hundebesitzer kann mit Beiden umgehen.
    Ich war auch sehr kritisch bei der Auswahl der neuen Besitzer,denn wie oft habe ich es erlebt,
    dass das Tier zurückkam,weil der Besitzer doch nicht in der Lage war, eine artgerechte Haltung zu gewähren.
    Das ist mir natürlich auch bei jüngeren neuen Besitzern passiert.

    Ich muß sagen,ich habe mir meine Leute angesehen,wir haben Vorkontrolle gemacht,wir haben zwischenein kontrolliert,war im Abgabevertrag vorgesehen, und haben trotzdem Reinfälle erlebt.

    Ich habe bei älteren Tierbesitzern mehr Verantwortungsbewußtsein erlebt,als bei den jungen,die oft nur ein Tier zum Spielen für Ihre Kinder wollten.
    Es ist vorgekommen,dass ein junges Ehepaar eine Katze von uns holen wollte,die tragend war. Auf meine Frage,warum? die ganz lakonische Antwort: die Kleinen,3 und 4 Jahre sollen sehen,wie die Babys zur Welt kommen.
    Zur Erläuterung,ich habe kein unkastriertes oder unsterilisiertes Tier vermittelt.
    Ich wünsche Muggy viel Freude mit Finchen und ein recht langes Zusammensein.

    Turdi

  2. da kann ich gut mitfühlen, mir wurde ein treuer hundefreund in meinem beisein überfahren, was mich volle drei wochen krank gemacht hat, den rat einer hundetrainerin mir gleich einen neuen hund anzuschaffen habe ich empört zurückgewiesen mein treuer freund war nicht so einfach und auf die schnelle zu ersetzen. erst viel später habe ich mir dann einen neuen anderen hund aus dem tierheim geholt.ein zitat für alle hundebesitzer: EIN HUND BLEIBT DIR IM STURME TREU; DER MENSCH NICHT MAL IM WINDE

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