Es war einmal (1)
So fangen die meisten Märchen an und manchmal auch die Erinnerungen die wir so haben.
Bei mir kommen sie in der Nacht, wenn ich nicht gut schlafen kann, was bei mir sehr oft vorkommt. Ich buch das unter Alterserscheinungen ab und nehme es als schöne Gelegenheit wahr in Erinnerungen zu schwelgen. (Natürlich nur in denen, die für mich unterhaltsam, schön und bedeutsam waren)
Vorgestern Nacht z.B. hab ich an meine Kindheit gedacht und plötzlich fielen mir auch die Namen meiner Freunde wieder ein. Ellen, Helga, Horst-Dieter
Knücker, Mareti , Carola, Männi, Renate, Günther
und Inez haben mit mir in Abständen die Kinder- und
Jugendzeit erlebt.
Knücker hieß eigentlich Karin, aber irgendwie , warum weiß ich eigentlich nicht mehr, hatte sie bei uns den
Spitznamen Knücker.
Knücker war eigentlich immer ein liebes Mädchen, nur hatte sie einen fürchterlich verzogenen jüngeren Bruder, der von einer hysterischen Mutter abgöttisch geliebt wurde. Knücker und ich waren vom 1 Schuljahr an befreundet und irgendwie stand sie immer unter meinem Schutz.
Nur einmal da hatten
wir irgendwie ein bisserl Knies und das Knückerlein
war aufmüpfig und ich habe ihr eine Ohrfeige angedroht, wenn sie nicht endlich aufhören würde rumzustänkern. Aber sie ließ nicht locker und ich ging dann auf sie zu und sie zurück und Keiner von uns dachte an die fast zu gewachsene Jauchegrube und platsch stand sie drin. Inmitten sämtlichem Unrat und Mist der sich im Lauf der Zeit dort angesammelt hatte.
Ich muß zur Erklärung noch sagen, diese Jauchegrube war war noch der Restbestand von dem Erdbunker, aus dem vor einigen Monaten die Familie Schiffer ausgezogen war. Es war das Jahr 1950 und wir hatten 2 Erdbunker auf dem Gelände neben der Autobahn, die aber seit kurzer Zeit nicht mehr bewohnt waren, aber die Jauchegrube die war halt noch da und eigentlich war das auch sehr gefährlich, denn wenn ein kleineres Kind reingefallen wäre, das wäre mit Sicherheit erstickt oder
ertrunken.
Also wir haben dann mit vereinten Kräften dat Knücker
an Land gehieft und sie getröstet. Natürlich mit Abstand, denn dat ärme Kind sah furchtbar aus und stank grottenmäßig. Dieser mistige kleine Bruder war natürlich nach Haus gesaust und kam nun mit seiner hysterischen Mutter im Schlepptau wieder zu uns.
Hat die ein Theater gemacht und nix wie hin zu mir
Nach Haus und meiner Omma erzählt ich hätte die Karin in die Jauchegrube geschubst und Blablabla-Gezeter. Meine Omma hat erstmal ganz cool reagiert und mich gefragt ob das stimmt ich hab es verneint
Und dann war die Vorstellung für alle die anderen Pänz die sich natürlich mit vor unserer Haustür eingefunden
hatten, leider vorbei. Knücker wurde bei sich zu Haus
mit dem Schlauch abgespritzt und 2 Stunden Später waren wir wieder ein Herz und eine Seele und spielten einträchtig miteinander. Ja so war das früher , man hatte Zoff aber man vertrug sich auch schnell wieder.
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