Einmal quer durch Stralsund

Stralsund ist nicht groß, aber mit seiner hanseatischen Architektur sehr reizvoll. Alte Speicher mit ausladenden Giebeln wechseln sich mit Bürgerhäusern in norddeutscher Backsteinoptik ab. Der alte Markt mit dem imposanten Rathaus ist eine Augenweide.

Gestern waren Gott und die Welt unterwegs – es war verkaufsoffener Sonntag. Ich hatte nicht vor, einzukaufen. In der Kirche am alten Markt fragte ich nach, ob man den Turm besteigen könnte. Nein, das ging nicht. Aber in der Marienkirche wäre es möglich. Also trottete ich einmal quer durch Stralsund, um mir die Stadt von oben anzusehen.

In der Marienkirche angekommen, musste ich für die Besteigung eine Eintrittskarte kaufen.Die ältere Dame am Tresen sprach einen herzerfrischenden bayrischen Dialekt. Damit hatte ich nicht gerechnet und sah wohl etwas verdutzt aus. Sie lächelte und entschuldigte sich, dass sie noch nicht platt reden könnte. Ob ich trotzdem eine Karte kaufen möchte? Was für eine Frage.

Der Aufstieg war schnell erledigt. Nein, stimmt nicht. Ich kam keuchend oben an. Der Turm ist sehr hoch und ich war wegen der niedrigen Temperaturen angezogen, wie zu einer Polarexpedition. Mir lief das Wasser den Rücken hinunter. Der Ausblick ließ es mich allerdings augenblicklich vergessen. Es war der Traum. Das windige Wetter hatte die Atmosphäre sauber geblasen. Die Sichten waren bis zum Anschlag.Es erinnerte mich sehr ans Ballonfahren.

Die Stadt sah von oben genauso aufgeräumt aus, wie sie sich unten tatsächlich darstellt. Ich genoss die Aussicht bestimmt eine halbe Stunde lang, wurde dann aber von dem eiskalten Wind höflich aufgefordert, wieder abzusteigen.

Auf dem Rückweg gönnte ich mir eine Portion Bratheringe (3 Stück) mit Kartoffelsalat und kam froh gelaunt zur SAMANTA, die ich übrigens von der Kirche aus gesehen hatte, zurück.

Noch ein Wort zum Abendessen am Samstag. „Kielkes“ entpuppte sich als eine wohlschmeckende, aber sehr kalorienhaltige Speise. Kartoffelklöße auf einer Speck- Zwiebel- Sahne- Soße wäre wohl die ziemlich genaue Beschreibung auf der Speisekarte in einem Restaurant. Ich glaube, mit Roland werden wir nicht an Hunger sterben.

Heute Mittag düsen wir los in Richtung Kiel. Zur Zeit herrscht absolute Flaute. In der Nacht soll es etwas auffrischen, von der Richtung her segelbar. Wir hoffen, am Dienstag Mittag unser Ziel erreicht zu haben.

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Kommentare

  1. 🙂 Aha---es geht endlich los!

    Diesen Traum hast du mir genau, ich glaube vor 3-4 Jahen mitgeteilt und jetzt erfüllst du ihn dir.
    Ich wünsche dir auf jeden Fall, es soll so werden, wie du es dir erträumt hast und alles soll gut gehen und du gesund bleiben. Du hast viel vor!!!!! 😉

    Ich beneide dich ein wenig, aber freuen mich sehr auf deine Blogs.

    Grüße dich allerliebst
    die Flo(h) mit Anhang

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