Ein verflixter Zettel...

Was wir als Patienten vor Gebrauch eines Medikamentes unbedingt lesen sollen ist der BEIPACKZETTEL...und der hat es in sich! (Für mich jedenfalls!)

Wohl dem, der keine Medikamente braucht - doch leider sind das nur die Wenigsten!

Recht geplagt ging ich zum Arzt, der verschrieb mir etwas das helfen soll, der Apotheker gab mir das Medikament - und erleichtert ging ich nach Hause, um mich gesund zu pflegen.

Doch vor dem Heilungsprozess hat die Pharmaindustrie, um sich abzusichern, eine Barriere gebaut, d. h. einen Beipackzettel gesetzt, den ich, als Patient, unbedingt und aufmerksam lesen soll.

Zunächst werde ich aufgefordert: "Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker". Diesen Satz kenne ich zur Genüge aus der Werbung und wundere mich jedes Mal, warum Frauenrechtlerinnen sich nicht lautstark gegen die Diskriminierung des weiblichen Geschlechts empören! Denn, warum soll ich mich an den Arzt und nicht an die Ärztin wenden, dasselbe gilt für den Apotheker. Aber über kurz oder lang wird es auch hier wie in vielen anderen Bereichen die entsprechenden Änderungen geben. Doch das nur nebenbei!

Also mal sehen, ob ich Fragen an die Experten haben werde, ich fange an das wichtige Dokument zu studieren - und studieren ist (für mich) der richtige Ausdruck.

Da ist zunächst die "Zusammensetzung!" - geschenkt, habe nicht Medizin studiert und verstehe nur Bahnhof. Aber hier: "Wirkungsweise", der erste Satz ist medizinisches Latein, also für mich unverständlich, der zweite Satz ist in Deutsch und für mich verständlich.

"Der erhöhte Augeninnendruck soll gesenkt werden".

Jawohl, das erwarte ich. Und dann die nächste Überschrift:

"Anwendungsgebiete".

Na ja, das mit dem Innendruck weiß ich inzwischen, die andere Hälfte des Absatzes verstehe ich nicht. Was ist z. B.ein B-Blocker - usw.

Allmählich habe ich genug vom Studieren und lese nur noch mehr oder weniger die Überschriften, zum Beispiel:

"Wann durfen die Tropfen erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt angewendet werden"? Dann folgt eine große Aufzählung von Krankheiten, die ich mal hatte oder noch habe...dann nämlich darf ich die Tropfen nicht nehmen. Komisch, danach hat mich mein Arzt überhaupt nicht gefragt - vielleicht hatte er zuviel Stress oder war einfach vergesslich. Aber hier:

"Bei Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion liegen bisher noch keine gesicherten Erkenntnisse vor".

Na wunderbar -und wenn ich gerade darunter leide, soll ich trotzdem die Tropfen nehmen, Herr Arzt oder Apotheker??? Ach so, Sie wissen es auch nicht? Das habe ich mir fast gedacht.

Nächste Überschrift: "Schwangerschaft und Stillzeit" --- entfällt!
Dann "Wechselwirkungen mit anderen Mitteln"...und dann: Anwendungsfehler und Überdosierung" - geschenkt. Aber jetzt:

"Nebenwirkungen" - fast eine halbe Seite lang, z. B. Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Symptome der oberen Atemwege und des Magen-Darm Traktes, Depressionen, Herzklopfen"..usw.

Am Anfang des Beipackzettels heißt es: "Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker"...und was meinen Sie was ich als Antwort bekommen werde? "Entweder nehmen Sie das Medikament oder Sie lassen es bleiben, ein besseres als dieses gibt es nicht für Sie".

Na HERRLICH! Jetzt sitz ich hier ich armer Tor und bin viel dümmer als zuvor...Am besten ich zähle an meinen Knöpfen ab: ja, nein, ja, nein...Oder besser noch ich gehe zum Heilpraktiker oder zum Homöopathen, oder zum Handaufleger odeer zum Geistheiler, oder ich versuche es mit einer Heidelbeer-Therapie...oder - ich werfe mir die Pillen einfach rein - und hoffe auf das Beste!

Ein "verflixter" Zettel??? Für mich jaaaaa!

IHausH

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Kommentare

  1. Jaaa, liebes Häuschen, genau so ist es mit dem verflixten Zettel. Ich nehme, wenn ich einen Facharzt aufsuchen muss, schon immer eine Liste meiner Medikamente und deren Wirkstoffe mit, um zu vermeiden, dass ein neu verordnetes Medikament sich zu Hause beim Blick auf den bösen Zettel als inkompatibel mit meinem Sammelsurium von Heilsbringern herausstellt.
    Gute Gesundheit!!!
    Distel

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