Die Rüstungskammer im Kreml
8. Teil
Nun kam für uns ein weiterer Höhepunkt, es war inzwischen 14:00 Uhr geworden und wir betraten die Rüstungskammer des Kreml, die eigentlich Schatzkammer heißen müsste.
Hier waren u.a. der Hermelinmantel der Zarinnen, die Hochzeitskleider, die Staatsschätze und viele Kutschen ausgestellt.Besonderst gefielen mir die Faberge`-Eier. Wir erfuhren, das einst 46 Stück hergestellt wurden, 16 davon sind noch in Russland. Wir konnten 11 in der Rüstungskammer bewundern.
Des weiteren sahen wir die russischen Hauben (Kronen). Da war z.B. die für Peter den Großen. Sie hatte einen Zobelpelzrand, an der Spitze einen geschliffenen Mammutrubin von einem diamantenem Kreuz überglänzt . Sie ist mit Diamanten, Saphiren und Rubinen besetzt. Nach Peter I. herrschten einige Generationen hindurch Frauen. Die meisten stammten aus dem Ausland, sie tauschten die herkömmliche Haube mit der aus dem Westen stammenden Form der Kaiserkrone um. Nachdem wir all die Pracht besichtigt hatten,war die offizielle Führung vorbei. Nun konnten wir uns noch ein bisschen alleine umsehen, dann verließen wir die Rüstungskammer.
Wir hatten zuvor mit der Dolmetscherin eine Zeit vereinbart, wann wir uns am Ausgang wieder treffen wollten. Den Kreml sollten wir dann wieder gemeinsam verlassen.
Als wir uns zur abgesprochenen Zeit am Ausgang versammelten, vermisste eine Frau ihren Ehemann.
Oh, war da die Aufregung groß. Zuerst ging die Dolmetscherin noch einmal in das Museum, dann gingen 2 Männer hinein, sie sahen auf den Herrentoiletten nach, aber auch sie kamen ohne Ergebnis zurück. Nun waren wir erst einmal ratlos, da entschied die Dolmetscherin, wir sollten jetzt gemeinsam den Kreml verlassen und zum Bus gehen, sie wollte sich dann um den Vermissten kümmern. Wir verließen also den Kreml, und waren nicht schlecht erstaunt, als wir ein paar Meter vom Eingang entfernt, an einem Souvenirstand unseren vermissten Reisegefährten stehen sahen. Wir waren erst einmal alle erleichtert. Als besagter Reisegefährte uns aber sagte, dass es ihm zu langweilig geworden ist und er deshalb nicht auf die Gruppe gewartet hatte, ja nicht einmal seiner Frau ein Bescheid gegeben hatte, konnte er sich natürlich einiges anhören. Vor allem von seiner Frau, die sich so sehr um ihn geängstigt hatte.
Man muss sich das mal vorstellen verloren gegangen in Moskau. Sie konnte sich gar nicht wieder einkriegen, sie schimpfte noch mit ihm, als wir schon wieder an Bord gingen. Inzwischen tat er uns schon wieder leid, ich musste schmunzeln und habe zu Christian gesagt:
Der arme Mann, der entfernt sich bestimmt nicht wieder unerlaubt von seiner Frau und der Gruppe.
Durch diesen Zwischenfall kamen wir mit einer halben Stunde Verspätung, so gegen 18:00 Uhr erst wieder zurück an Bord.
19:00 Uhr gingen wir dann in das Restaurant auf Deck 3, und nahmen unser Abendessen ein. Wir hatten genau wie am Abend zuvor, freie Tischwahl. Es hatte sich ergeben, das wir mit einem netten Ehepaar aus Karlsruhe, die Beide in meinem Alter waren zu-sammen saßen, was während der gesamten Reise so blieb. Wir hatten sehr viel Spaß miteinander und haben oft Tränen gelacht. Das hat mir sehr an Bord eines Flussschiffes gefallen und ist mir schon bei unseren Nilkreuzfahrten aufgefallen, auf so einem Flussschiff, geht alles etwas legerer zu. Man lernt sich schneller kennen, da die Passagierzahl übersichtlich ist und man viele gemeinsame Erlebnisse hat.
Nach dem Abendessen, sahen wir uns in der Bibliothek einen Film Kreml von Moskau an, da konnten wir das tagsüber gesehene und gehörte noch einmal etwas festigen. Der Film dauerte cirka 45 Minuten, danach machten wir einen Spaziergang auf dem Deck. So gegen 22:00 Uhr gingen wir in die Panorama-Bar, hier spielte das Don- Kosaken-Duo, Tanz- und Unterhaltungsmusik. Das Duo, ein Mann und eine Frau begleiteten uns auf unserer gesamten Reise.
Wir genehmigten uns ein Gläschen Rotwein und lauschten eine weile der Musik, dann gingen wir in unsere Kabine, ich machte mir Notizen über den vergangenen Tag (das mache ich immer), so gegen 24:00Uhr war endlich Nachtruhe, ein wunderschöner Urlaubstag ging zu Ende.
Fortsetzung folgt 🙂 😉 🙂 Fotos im Album
Ja, was kann man doch alles erleben, wenn einer eine Reise macht...einfach toll
marlu