Dialekte

Als ich mich im August 2008 hier anmeldte und im Chat auftauchte, wurde ich herzlich empfangen. Ich habe viele schöne Momente hier gehabt, habe einiges für mein Leben gefunden. Auch Freunde denke ich mal.

Aber heute musste ich zum zweiten Mal erleben, dass einzig und allein der Wohn- und Geburtsort, zu einer Einschätzung des Menschen führte, der mir im Nachhinein die Tränen in die Augen trieb.

Ich weiß, das sächsisch der unbeliebteste Dialekt Deutschlands ist, ich selbst höre ihn bei manchem Mitbürger nicht unbedingt mit Freude. Ich war in vielen Bundesländern schon zu Gast. Hatte manchmal am Anfang Verständigungsschwierigkeiten. Ob es nun an meiner Aussprache oder der der Gastgeber lag, ich weiß es nicht. Aber mir würde es nie einfallen, mich derart ausfallend über die Sprachgepflogenheiten anderer zu äußern.

Jeder Dialekt in welchem Teil Deutschlands auch immer, ist gewachsen aus einer Geschichte, einer Tradition, er verdient Achtung. Und noch mehr Achtung verdienen die Menschen, die dort leben.

Auch das gehört zum guten Ton beim Chatten. Schade, dass manche das bei "Sächsisch" vergessen.

Ich möchte noch eine Ergänzung anbringen. In beiden Fällen hat man sich bei mir entschuldigt, die Missverständnisse sind ausgeräumt, wir haben uns versöhnt. Das ist schön, ich bin nicht nachtragend.

Aber ich bin mir absolut nicht sicher, ob nicht wieder eine solche Situation kommt, ich wieder gaaaaanz traurig werde. Deswegen lasse ich den weblog hier stehen.

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Kommentare

  1. Liebe Barbara,
    vergiss es...ich bin auch erstaunt, was man hier so alles erleben kann...Adresse Sperren fertig...
    Ich sehe das auch wie Du mit den Dialekten, schade ist, dass sie mehr und mehr aussterben und für immer verloren gehen.
    Gruss am 8.März
    Pitti65

  2. Hallo Barbara,
    nach dem kurzen Schreibkontakt in der vergangenen Woche habe ich heute Deinen Weblog gelesen und bin sehr angetan von Deinen Gedanken und Eindrücken.
    Habe -auch heute, die folgenden Gedanken in unserem Kirchenblatt gefunden, welche ich Dir nicht vorenthalten möchte:

    Österliche Gedanken von Bruder Paulus

    Ich mag meine Familie. Mit meinen Geschwistern verbindet mich ein lockerer, aber herzlicher Kontakt. Mit den Neffen unterhalte ich mich per Internet. Meine Mutter rufe ich einmal im Monat an.
    Manchmal frage ich mich, ob das normal ist. Müsste unser Kontakt nicht häufiger und intensiver sein? Dann schiele ich nach nebenan. Wie machen das andere Familien?
    Mit solchen Fragen gehe ich einer Urversuchung des Menschen auf den Leim. Sie will mich dahin bringen, aus dem Vergleich mit anderen Zufriedenheit zu erlangen. Das ergibt sich aus dem Wunsch, ähnlich wie die anderen zu sein und darüber hinaus noch besser als sie.
    Doch das kann für die Familie unangenehme Folgen haben. Kindern wird vorgehalten, dass die Kinder von nebenan braver seien und lernbereiter. Partner entwickeln im Blick auf andere Ehen Wünsche, die am Ehemann oder der Ehefrau vorbeigehen und somit nicht erfüllbar sind.
    Wir müssen wieder lernen, dass es keine „normale“ Familie gibt. Ein Mann sollte seine Frau heiraten und nicht eine Vorstellung davon, wie sie eigentlich sein müsste. Eine Frau bejaht ihren Ehemann und nicht ihr Bild davon, wie die Beziehung mit einem Mann verläuft. Kinder sind eine Gabe Gottes für die Eltern und sollten keine Erfüllungsgehilfen ihrer Fantasien sein.
    Ostern erinnert daran. Jesus wurde Opfer derer, die klare Bilder von Gott hatten. Er wurde auferweckt, weil Gott den Menschen auch weiterhin durch Begegnung und nicht durch Bilder von dem angeblich perfekten Leben retten will. Trauen Sie sich daher, Ihren individuellen Stil zu leben.

    Nun wünsche ich Dir eine gute Zeit und werde noch öfter bei Dir vorbeischauen.
    Nein, nicht vorbeischauen, sondern hinschauen und lesen.
    Herzlich grüßt Dich
    Jakobus

  3. Liebe Barbara,
    als toleranter Mensch würde es mir nicht im Traum einfallen, mich über einen Dialekt lustig zu machen.
    Sächsisch ist herrlich! Im November kommt Tom Pauls nach Jena.
    Das lassen wir uns nicht entgehen!!! Es ist köstlich ihm zuzuhören!
    Ganz liebe Grüße
    aus Thüringen
    von omi

  4. liebe Barabara,

    ich bin ein wenig ein Nachzügler und habe erst jetzt deinen Eintrag hier entdeckt.....
    Zum Thema:
    Ich trage meinen badischen Dialekt ganz ungeniert mit mir herum (ich kann garkein hochdeutsch ...lache...) Du konntest dich ja in Kassel selber davon überzeugen.
    Ausserdem finde ich alle Dialekte schön und interessant. Man kann doch in der Muttersprache viel mehr ausdrücken als in dem gekünstelten Hochdeutsch das jetzt alle sprechen sollen.

    Mir fällt auf, dass Kinder mit ihren Eltern hochdeutsch reden obwohl die Eltern Dialekt reden und antworten.
    Schade, die Dialekte werden bald verloren sein.

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