Mit der Weihnachtspost ist das auch so eine Sache. Die liebevoll handgeschriebenen Weihnachtskarten werden von Jahr zu Jahr weniger. Ich gestehe, das Schreiben am PC/Laptop im Zehnfingersystem geht mir mittlerweile leichter von der Hand als meine Gedanken in Bewegungen meines Handgelenks umzuleiten.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis ein paar hochbetagte Menschen, die leben ohne Computer und so gehen an diese ein paar Zeilen.
In diesen Tagen hatte ich neben meiner Zeitung einen Umschlag mit Weihnachtsgrüßen einer Cousine von mir. In den vergangenen Jahren hatten wir uns in der Adventszeit zusammen mit ihrer Schwester zu einem gemütlichen Plausch getroffen. Zu meinem 60. Geburtstag hatte ich ein Treffen von Menschen in meinem Leben organisiert. Danach sahen wir uns ein bis zweimal im Jahr. Dabei konnte ich auch wie durch ein Schlüsselloch einen Blick in meine Familie werfen.
Im Oktober starb nun eine der beiden, im November war die Trauerfeier. Ich erfuhr wie sehr auch sie diese Treffen genossen hat.
Ihre Schwester hat in den letzten Tagen in ihren Erinnerungen gekramt und ein Foto von meinen Eltern gefunden. Aufgenommen auf einer Hochzeit in der Generation der Cousinen, wahrscheinlich in den 50er Jahren.
Für mich ein berührender Moment beim Öffnen der Weihnachtspost.
Constantia