Zwei beste Freunde

  • Zwei beste Freunde

    Von Hundefreund1 am 27. Oktober 2021 um 18:53

    Zwei beste Freunde…<div>

    Erinnert ein wenig an den franz. Spielfilm. “ Ziemlich beste Freunde.“ von 2011.</div><div>

    Aber so etwas gibt es auch im wahren Leben.Eine authentische kleine Geschichte aus meinem früherem, engsten Freundeskreis.</div><div>

    …Jörn und Peter, im gleichem Alter, aber sehr unterschiedlicher Herkunft und Lebenseinstellung. Aber das darf keine Rolle bei Freundschaften spielen, wenn man sich versteht. Wichtigstes ist doch, was man sich erzählt, gern mal los werden möchte, es bleibt nur zwischen ihnen. </div><div>

    Jörns Eltern waren Zahnärzte, Geld spielte keine Rolle, in der Stadt lebend.

    Peter Halbwaise, auf dem Lande, seine Familie ausgebombt in einer Grosstadt, Vater verstorben an Kriegsfolgen völlig arm, dorthin flüchten mussten. Selbst eine Kugel Eis, wenn der Eiswagen durch das Dorf fuhr, war nicht möglich für ihn und seine kleine Schwester. Darum sagte Kleinpeter schon mit sechs Jahren zu seiner Mama, wenn ich groß bin Mama, wirst du es besser haben.

    So verging die Zeit, Schule begann, Peters Mutter zog in die nächste Stadt mit ihm und dessen Schwester, weil es hier nicht mehr weiter ging. So lernten sich Jörn und Peter in einer neuen Schule kennen. Sympathie war sofort da, sie redeten viel, trafen sich täglich, aber jeder ging doch seine eigenen Wege.

    Peter machte Abitur und fing an zu studieren. Jörn trieb viel Sport, Judoka, Ringen, Kampfsport, das war seine Welt, alle hatten riesen Respekt vor ihm und seiner Kraft. Sein Abitur darum aber sehr schlecht und Studium unmöglich. Peter machte seinen ersten Ing.Abschluss und Jörn arbeitete beim Straßenbau, bei der Müllabfuhr, immer nur Hilfsarbeiten. Doch trafen sie sich immer wieder in ihrer alten Stammkneipe, verloren sich nie aus den Augen, sahen sie sich nicht, immer mal geschrieben oder telefoniert. Jörn sagte mal nach Peters Studium später: “ was, du hast das Studium geschafft?“ Das war seine ganze Reaktion, aber es beschäftigte ihn wohl mehr, als er zugab und er veränderte sich. Im Leistungssport war er sehr weit gekommen, er wurde Landesmeister im Judo und besiegte leicht alle seine älteren Sportfreunde, die alle bereits große Titel hatten und die es ihm lehrten. Also an Ehrgeiz im Leistungssport mangelte es Jörn nicht. Peter ging dann auch mit zum trainieren, aber nur um etwas Sport überhaupt zu machen, denn als Student spielte er nebenbei nur Schach, wurde damit zwar Studentenmeister, aber seine Welt war es nicht, mehr Philosophie. Ein wenig Tischtennis und Volleyball noch zum fit halten. Irgendwann später ging er dann doch mit Jörn ab und an zu seinem Kampfsport mit. Oft aber dann, wenn Peter dann zum Training ging, war Jörn plötzlich kaum noch da. Warum Jörn nun oft fehlte, er machte klamm heimlich sein Abi nach, ohne es Peter und seinen Sportkumpels zu sagen und wollte ihn wohl überraschen. Sie machten ja trotzdem noch alles und vieles zusammen.

    Die ganzen verrückten Sachen mit tanzen, Mädels, saufen bis zum umfallen usw. würde hier zu weit führen, aber es war eine herrliche Zeit.

    Irgendwann war Jörn fertig und machte das beste Abi Zeugnis, was es jemals gab in diesem Gymnasium, früher hier EOS, er hatte nur Einser. Peter war nicht sprachlos, als er es erfuhr er wusste, warum es sein Freund war. Aber das er der Grund war, dachte er natürlich nicht.

    Peter machte auch weiter, wurde Planer und machte noch ein zweites Diplom im Bauwesen, um sich selbständig machen zu können. Und sein Freund Jörn ging an die Uni nach Berlin und studierte Medizin wegen der Eltern, speziell Psychologie und schloss auch dieses mit Auszeichnung ab, bekam sogar ein Sonderstipendium. Nach seinem Abschluss wurde er sofort Oberarzt in einer Klinik. Peter bewunderte ihn dafür und wenn sie sich nun trafen, war es wie früher, ehrlich, offen, aber doch irgendwie anders. Trotzdem wussten und dachten sie beide, dies bleibt für immer. Beide heirateten, beide bekamen zwei Töchter.

    Dann schlug das Schicksal zu, wie es im Leben halt so ist, die Wege gehen nie unbeschwert gerade aus. Kreuzungen oder abrupte Abzweigungen im Leben sind immer unerwartet und meist nie schön. Es war ja noch im Osten damals und Jörn stellte plötzlich Ausreiseantrag, wurde hier deshalb sofort als Oberarzt degradiert und war plötzlich Pfleger. Aber nach einem Jahr durfte er ausreisen mit Frau und Kindern. Peter zur gleichen Zeit fuhr eines Tages mit dem Motorrad zur Arbeit verunglückte schwer, weil ein Lkw einen anderen überholte und beide kamen ihm entgegen, null Chance, weil in einer Kurve. Er lag während dieser Zeit mit Koma und schwersten Verletzungen im Kkh. Jörn besuchte ihn dort noch einmal, konnte aber nicht helfen. Die Ärzte sagten damals, dein Freund wird es wohl nicht schaffen. Er verabschiedete sich, Peter konnte eh nicht sprechen und ging. Später erfuhr Peter, als er das lange Koma und die schweren Verletzungen nach einigen Jahren etwas überwunden hatte und wieder in seinem Ingbüro arbeitete, dass Jörn seine eigene Klinik in München hatte und freute sich darüber sehr.

    Gesehen haben sich beide nie wieder. Nur einmal nach Jahrzehnten zufällig, wenige Sekunden nur. In einem großem Hotel, was Peter mal plante und er oft noch dort war. Jörn kam zufällig mit seiner Familie heraus und erkannte Peter; „Guten Tag, wie geht es dir?, leider keine Zeit, muss weg zu einer Not Op“.

    Das war das Ende einer in der Kindheit und Jugend bis Ende des Studiums wunderschönen Freundschaft…

    Sowas kennen sicher viele Menschen, aber es gräbt sich ein und vergessen wird man es nie…</div><div>

    Kleine Fehler bitte nachsehen, in wenigen Minuten des nieder schreibens, kommt vieles in der Erinnerung wieder, da achtet man weniger auf Rechtschr. u. Grammatik. Sollte mal ein Buch werden, aber die Zeit reicht nie….</div>

    Hundefreund1 antwortete vor 3 Jahre, 6 Monaten 5 Mitglieder · 12 Antworten
  • 12 Antworten
  • Hundefreund1

    Mitglied
    18. Juni 2022 um 19:11

    @Ludmilla….danke für deine Antwort darauf…hast du sehr schön geschrieben….ja, Freunde sind etwas ganz wichtiges und besonderes im Leben…Menschen auf die man sich im Notfall immer verlassen kann. Gerade bei einer sehr schweren Erkrankung habe ich sie damals vermisst, da war nur noch meine Familie da…..Freunde, die einfach füreinander da sind, ohne etwas zu erwarten. Einfach da, weil man sich ohne grosse Worte gut versteht. Sowas ist sehr selten und deshalb sollte man darauf sorgfältig aufpassen und sorgsam damit umgehen…Deshalb wünsche ich dir von Herzen, dass du noch lange diese Freundschaftt pflegen kannst und behältst.. Und ja der Peter war ich in dieser Geschichte gemeint…

    Netter Gruß Sebastian der Hundefreund….

  • Ludmilla

    Mitglied
    14. Juni 2022 um 14:16

    Hallo, bin gerade auf diese Gruppe aufmerksam geworden.

    Ich habe auch einiges zu berichten.

    Es ist eine sehr zu Herzen gehende Geschichte,die du da geschrieben hast.

    Meine Freundin und ich sind über 50Jahre befreundet und haben vieles durchgestanden und helfen uns heute noch gegenseitig.Immer dann,wenn einer von uns was braucht,gibt der andere,aber wir rechnen nie etwas gegeneinander auf. Sie wohnt 200m von mir entfernt.Wir sehen uns nicht oft,aber schreiben täglich über Whatsapp. Wir haben ja die Gewissheit,das jeder von uns sofort kommen kann,wenn irgendwas dringend ist.

    Inzwischen sind wir ja Rentnerinnen und wir haben uns Treue geschworen bis ans Lebensende.

    So,das war’s erstmal für heute, wünsche euch Allen einen schönen Tag

  • Driftwood

    Mitglied
    8. November 2021 um 10:14

    @Hundefreund1 @happyday @Mondin Hallo ihr lieben Schreiberlinge. Vielen Dank für eure Zeilen, nein für eure persönlichen Lebenserinnerungen in einfühlsamen Worten.

    Ich bin sicher, dass Viele von uns solche Geschichten „in sich herumtragen“. Und nur einige kommen wieder ans Licht. Ob es aus einer gelesenen Geschichte heraus den Anschub gab, wie die von Hundefreund, ob es das Betrachten alter Fotos wäre oder Schicksalsschläge, wie du sie erwähntest, Happyday. Wir SIND Geschichte, bestehend aus vielen Geschichten – sie machen uns aus. Dazu gehören nun mal auch die weniger Guten. So schmerzvoll sie auch in der erlebten Zeitspanne gewesen sein mögen, sie führten uns durchs Leben und formten uns. Und natürlich auch die Guten.

    Schließlich sehen wir vielleicht so manches aus der Sicht von heute anders. Ja, Mondin, wir waren teils noch nicht fertig im Geiste ,und nicht im Besitz von genügend Erfahrungen, etwas zu bewerten oder schlussfolgernd zu beurteilen.

    Doch wir gehen durch das Leben mit dem Gut der Freundschaft, der Liebe, dem Verständnis – und der Einsicht, dass sich dieses Gut auch verändern kann oder sich gar ins Gegenteil wandeln könnte.

    Und wir können ein paar Schnipsel teilen, teilen mit Menschen bei denen wir ein gutes Gefühl des Verstehens haben. Dafür danke ich euch. VG Driftwood

  • Hundefreund1

    Mitglied
    6. November 2021 um 17:40

    @ Mondin….Max Giesinger „Die Reise“

    Sein Song bzw. der Inhalt hat vieles gemeinsam, mit dem was wir hier grad schrieben.

    Hört mal rein in seinen Song “ Die Reise“…es passt so vieles zu Freundschaften, das kommen und gehen…:

    https://m.youtube.com/watch?v=NyGKiba8Ze4

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  • happyday

    Mitglied
    6. November 2021 um 17:26

    @Hundefreund1 und @Mondin

    Vielen Dank für eure Antworten. Manchmal tut es auch gut, lieber Hundefreund1, etwas, was die Seele beschäftigt, zu formulieren. Also alles richtig gemacht mit deiner Erzählung.

    Die Unterschiede im Bildungsstand und trotzdem auf Grund des menschliches Verstehens gute Freundinnen zu sein, das hat Lena auch erlebt. – Als sich Lena ohne „Vorankündigung“ im Freundes- und Kollegenkreis scheiden ließ, da passierte etwas, womit sie nie gerechnet hatte. Sie wurde von allen Kollegen/Innen gemieden, ja ausgegrenzt, als hätte sie eine ansteckende Krankheit. Ihr wäre es nie in den Sinn gekommen, über ihren Trennungsgrund im Kollegenkreis zu reden. Auch zum Schutz ihres Sohnes nicht. Für Lena gab es dann eindeutig ein VOR und ein NACH der Scheidung.

    Mit einer Reihe der Kollegen spielte Lena einmal die Woche Volleyball. Mit dabei waren jeweils die Ehepartner. Nun war Lena nicht mehr erwünscht, nur noch ihr Ex-Mann.

    Eines Tages traf Lena ihre ehemalige Nachbarin Rita in der Stadt. Rita versicherte Lena, dass es ihr leid tut, und egal , was passiert ist, sie lud Lena zum Kaffee zu sich nach Hause ein.

    Rita war zwei Jahre älter, hatte die „Mittlere Reife“, also 10. Klassenabschluss und war Facharbeiter für Textiltechnik. Weniger hochtrabend hieß das Näherin am Fließband. Ein wenig Einblick in diesen anstrengenden Tagesablauf am Fließband hatte Lena auch. Von der 10. bis zur 12. Klasse mussten alle Gymnasiasten einen Tag in der Woche in der „sozialistischen Produktion“ arbeiten. Also am Fließband sitzend Teile für Nachtwäsche zusammen nähen.

    Bei dem einen Treffen mit Rita blieb es nicht. Egal wohin Lena später auch umzog, Rita war stets zur Stelle und half.

    Längst wohnt Lena nicht mehr in ihrer Heimatstadt. Der Kontakt zu Rita wird überwiegend per Telefon gehalten. Beide Frauen können sich alles erzählen, sich trösten, wenn eine nicht weiter weiß. Und beide Frauen sind absolut sicher, dass die jeweils andere das Vertrauen niemals missbraucht.

    Als alle Akademiker sich von Lena abwandten, ohne Lenas Beweggründe für die Trennung zu kennen, da war Rita, die „einfache“ Näherin mit viel Herz, „einfach“ da und ist es bis heute.

    Gemeinsam haben beide Freundinnen für manches ausweglos scheinende Problem eine Lösung gefunden.

  • Mondin

    Mitglied
    6. November 2021 um 16:42

    @Hundefreund1 @Syringia @happyday @Driftwood

    Nach langer Zeit habe ich mal wieder ein bisschen im FfS gestöbert und bin auf eure interessanten Erzählungen gestoßen. Danke euch allen fürs Einstellen.

    Dazu beitragen möchte ich, dass ich zwei Freundinnen habe, die ich in jungen Jahren kennen lernte – eine mit 18 und eine mit Mitte 30. Daneben gab es aber immer andere langjährige Freund:innen , mit denen ich mich in einem bestimmten Stadium meiner Entwicklung sehr gut verstand, weil wir beide das gleiche durchliefen und vieles einander nicht groß erklären mussten. Jeder Mensch ist doch vielschichtig und eine(n) zu finden, der da überall reinpasst, ist ein Glück, das nur wenigen beschieden ist. Gerade bei Kinder- und Jugendfreundschaften wundert mich das nicht, ist der Mensch doch in diesem Alter noch ziemlich „unfertig“ und nur schwer abzusehen, wohin seine Reise geht!

    Mondin

  • Hundefreund1

    Mitglied
    6. November 2021 um 15:01

    @happyday…wie berührend du das geschrieben hast…danke sehr dafür…da habe ich ja was ausgelöst mit meiner Geschichte. Aber es beweist ja auch nur, dass viele solche Erfahrungen erleben, durchmachen….Machen sie uns besser? Weiss ich nicht, aber es lässt uns inne halten und über das Leben, deren Wege und Abzweigungen, die wir ja doch manchmal beeinflussen, doch tiefer nachzudenken und über den nächsten Weg, den wir tun wollen, noch tiefer nachzudenken. Ein Satz hilft mir immer, wenn manches so schlimm, leer und aussichtslos erscheint, (so ging es mir auch, als meine grosse Lebensliebe plötzlich mit 43 Jahren an Krebs verstarb), dass man denkt, es kann nicht mehr weiter gehen..Das ist wirklich eine dem Menschen, jedem, angeborene Abwehrgenetik “ Die Zeit ist die Heilsalbe der Seele“…Es hilft immer, die hinterlassenen Narben aber bleiben, ein Leben lang…..

  • happyday

    Mitglied
    6. November 2021 um 13:31

    @Hundefreund1 @Syringia @Driftwood

    Danke euch für die mich berührenden Geschichten. – Nun schreibe ich doch etwas dazu, obwohl…

    In der ersten Klasse lernten sie sich kennen, Edi und Lena. Zwar waren sie nicht in der gleichen Klasse, doch Edi mit ihrer Schwester fielen auf wie Exoten. Sie waren eineiige Zwillinge und glichen sich wirklich so, dass sie von den Lehrern oft verwechselt wurden. – Wir hatten den gleichen Weg nach Hause, ein großes Stück davon jedenfalls, so freundete Lena sich mit Edi an. – Ab der neunten Klasse besuchten die Zwillinge und Lena die EOS ( Erweiterte Oberschule – heute Gymnasium genannt ). Jetzt waren sie in einer Klasse und Lena und Edi wurden Banknachbarn. Es war eine überwiegend unbeschwerte Zeit, fast täglich traf sich Lena auch nach der Schule noch mit Edi. Dann kam das Studium, beide hatten völlig unterschiedliche Interessen. So ging Lena zum Studium nach Rostock und Edi nach Zwickau. Später wussten beide nicht mehr, wieso der Kontakt abgebrochen war.

    Eines Tages, Lena wartete vorm Kino mit ihrem Mann darauf, dass Einlass war. Wer kam da in letzte Minute auch noch an, Edi, ebenfalls mit einem Mann an ihrer Seite. Das Hallo war groß, das Wiedersehen voller Freude und das Versprechen, den Kontakt nicht wieder abbrechen zu lassen.

    Und so war es dann auch. Wir Freundinnen trafen uns wieder regelmäßig, ohne unsere Ehemänner. Das Leben mischte die Karten, zuerst ließ sich Lena scheiden, paar Jahre danach auch Edi. Leider zog Edi mit ihren beiden Kindern bald nach Berlin zu ihren späteren zweiten Mann. Trotzdem trafen wir uns regelmäßig, nun in Berlin. Sie hatten wunderbare Erlebnisse miteinander, von Theaterbesuche über Konzerte, Ausflüge rund um Berlin, gemeinsam mal mit Axel, Edis Mann, mal allein. Allein waren sie bei jedem Besuch von Lena in Berlin tanzen, natürlich in einem Tanzlokal mit Damenwahl. Auch Geburtstage wurden jedes Jahr gemeinsam gefeiert. – Dann kam eine schwere Zeit für Edi, ihr Mann Axel starb an Krebs. Keine Frage, Lena als beste Freundin war auch in dieser schweren Zeit für Edi da.

    Noch immer trafen sie auch sich regelmäßig zu Klassentreffen in ihrer gemeinsamen Heimatstadt in der Nähe von Chemnitz, wo auch Lena längst nicht mehr lebte. Die Vertrautheit zwischen ihnen war sofort da.

    Dann veränderte sich etwas, was Lena nicht verstand. Edi sagte geplante Unternehmungen kurzfristig ab, verlangte von Lena, dass sie nicht mehr anruft…Lena verstand die Welt nicht mehr und schon gar nicht, was passiert sein könnte. – Das erfuhr Lena dann auf einem der nächsten Klassentreffen. „Wusstest du denn nicht, dass Edi Demenz hat ? – Nein, Lena wusste es nicht und es war wie ein Faustschlag vor die Brust. Es fühlte sich genauso an, wie der Verlust von Edi.

    Und es war auch so. Sie haben nie wieder etwas voneinander gehört, geschweige denn sich wieder gesehen. In Gedanken ist Lena jeden Tag bei ihrer besten Freundin. –

    Nicht nur Kontaktabbruch, weil eine/r es will, führt zum Verlust vom FreundIn, auch Demenz und Alzheimer können das bewirken.

    PS.: wieder mal verweigert mein PS die rote Ansprache, diesmal bei @Syringia

  • Driftwood

    Mitglied
    4. November 2021 um 17:15

    @Hundefreund1 , vielen Dank für deine erwidernden Worte, lieber Freund.

    Eine mir nahe gestandene Frau hat bei passenden Gelegenheiten manchmal einen Satz gesagt, welcher sehr einfach klingt und doch alles sagt: „Jede Zeit hat ihre Zeit“. Es war meine Schwiegermutter. Mit 90 Jahren begab sie sich in eine ewige Zeit.

    Damit kann ich auch zu diesem Thema etwas anfangen und schließlich auch verstehen, warum manche Dinge sich ändern, obwohl – wie du es geschrieben hast: „man wollte sich niemals aus den Augen verlieren“, es dennoch geschieht. Dabei spielt vielleicht noch nicht mal der eigene Egoismus oder das Präferieren anderer Dinge eine entscheidende Rolle. Manchmal ändert sich der Zyklus im Leben, die Umstände, ja selbst verändert man sich und schon entsteht ein neues „Lebenspuzzle“ und einige Teile passen da einfach nicht mehr rein. Und andersherum, du hast es gut beschrieben, sind manche Teile dieses Puzzles einfach unverwüstlich bis in alle Zeiten. Und ja, vielfach ist es auch der ganz normale Egoismus oder die Oberflächlichkeit. Wie dem auch sei, Jeder muss dann aber auch mit den Folgen daraus umgehen können oder diese korrigieren.

    Ojii, was für grundtiefe Gedanken. In diesem Sinne – dir einen entspannten Abend mit Benny und ich hoffe, ihr seit mit allzu maß geworden heute. VG Driftwood

  • Hundefreund1

    Mitglied
    4. November 2021 um 16:51

    @Driftwood , sehr schön…..wie sehr sich doch solche Freundschaftsgeschichten ähneln. Entscheidend ist wohl immer deren Sensibilität bzw. Emphatie für andere, die das zulässt. ..Viele denken doch heute nur noch an sich, da entsteht sowas kaum noch. Verwunderlich aber immer, dass es später durch die eigene Familie, Arbeit uva doch dann auseinander geht, sich aber früher schworen, wir werden uns niemals aus den Augen verlieren…c’est la vie…

    Sei mal Titelheld und schreib es….:-)….

    Muss noch hinzufügen, dass es trotzdem noch einige Kumpels gibt aus meiner Jugend und aktiven Sportvereinszeit, mit denen ich so eng nie befreundet war, die aber immer noch schreiben, auch wenn es nur einmal im Jahr ist und sie oft tausende km weg wohnen, sehr beschäftigt sind, grosse Familien haben, da denke ich dann schon mal anders drüber nach…

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