Schreibfreunde
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Zwei beste Freunde
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Zwei beste Freunde
Zwei beste Freunde…<div>
Erinnert ein wenig an den franz. Spielfilm. “ Ziemlich beste Freunde.“ von 2011.</div><div>
Aber so etwas gibt es auch im wahren Leben.Eine authentische kleine Geschichte aus meinem früherem, engsten Freundeskreis.</div><div>
…Jörn und Peter, im gleichem Alter, aber sehr unterschiedlicher Herkunft und Lebenseinstellung. Aber das darf keine Rolle bei Freundschaften spielen, wenn man sich versteht. Wichtigstes ist doch, was man sich erzählt, gern mal los werden möchte, es bleibt nur zwischen ihnen. </div><div>
Jörns Eltern waren Zahnärzte, Geld spielte keine Rolle, in der Stadt lebend.
Peter Halbwaise, auf dem Lande, seine Familie ausgebombt in einer Grosstadt, Vater verstorben an Kriegsfolgen völlig arm, dorthin flüchten mussten. Selbst eine Kugel Eis, wenn der Eiswagen durch das Dorf fuhr, war nicht möglich für ihn und seine kleine Schwester. Darum sagte Kleinpeter schon mit sechs Jahren zu seiner Mama, wenn ich groß bin Mama, wirst du es besser haben.
So verging die Zeit, Schule begann, Peters Mutter zog in die nächste Stadt mit ihm und dessen Schwester, weil es hier nicht mehr weiter ging. So lernten sich Jörn und Peter in einer neuen Schule kennen. Sympathie war sofort da, sie redeten viel, trafen sich täglich, aber jeder ging doch seine eigenen Wege.
Peter machte Abitur und fing an zu studieren. Jörn trieb viel Sport, Judoka, Ringen, Kampfsport, das war seine Welt, alle hatten riesen Respekt vor ihm und seiner Kraft. Sein Abitur darum aber sehr schlecht und Studium unmöglich. Peter machte seinen ersten Ing.Abschluss und Jörn arbeitete beim Straßenbau, bei der Müllabfuhr, immer nur Hilfsarbeiten. Doch trafen sie sich immer wieder in ihrer alten Stammkneipe, verloren sich nie aus den Augen, sahen sie sich nicht, immer mal geschrieben oder telefoniert. Jörn sagte mal nach Peters Studium später: “ was, du hast das Studium geschafft?“ Das war seine ganze Reaktion, aber es beschäftigte ihn wohl mehr, als er zugab und er veränderte sich. Im Leistungssport war er sehr weit gekommen, er wurde Landesmeister im Judo und besiegte leicht alle seine älteren Sportfreunde, die alle bereits große Titel hatten und die es ihm lehrten. Also an Ehrgeiz im Leistungssport mangelte es Jörn nicht. Peter ging dann auch mit zum trainieren, aber nur um etwas Sport überhaupt zu machen, denn als Student spielte er nebenbei nur Schach, wurde damit zwar Studentenmeister, aber seine Welt war es nicht, mehr Philosophie. Ein wenig Tischtennis und Volleyball noch zum fit halten. Irgendwann später ging er dann doch mit Jörn ab und an zu seinem Kampfsport mit. Oft aber dann, wenn Peter dann zum Training ging, war Jörn plötzlich kaum noch da. Warum Jörn nun oft fehlte, er machte klamm heimlich sein Abi nach, ohne es Peter und seinen Sportkumpels zu sagen und wollte ihn wohl überraschen. Sie machten ja trotzdem noch alles und vieles zusammen.
Die ganzen verrückten Sachen mit tanzen, Mädels, saufen bis zum umfallen usw. würde hier zu weit führen, aber es war eine herrliche Zeit.
Irgendwann war Jörn fertig und machte das beste Abi Zeugnis, was es jemals gab in diesem Gymnasium, früher hier EOS, er hatte nur Einser. Peter war nicht sprachlos, als er es erfuhr er wusste, warum es sein Freund war. Aber das er der Grund war, dachte er natürlich nicht.
Peter machte auch weiter, wurde Planer und machte noch ein zweites Diplom im Bauwesen, um sich selbständig machen zu können. Und sein Freund Jörn ging an die Uni nach Berlin und studierte Medizin wegen der Eltern, speziell Psychologie und schloss auch dieses mit Auszeichnung ab, bekam sogar ein Sonderstipendium. Nach seinem Abschluss wurde er sofort Oberarzt in einer Klinik. Peter bewunderte ihn dafür und wenn sie sich nun trafen, war es wie früher, ehrlich, offen, aber doch irgendwie anders. Trotzdem wussten und dachten sie beide, dies bleibt für immer. Beide heirateten, beide bekamen zwei Töchter.
Dann schlug das Schicksal zu, wie es im Leben halt so ist, die Wege gehen nie unbeschwert gerade aus. Kreuzungen oder abrupte Abzweigungen im Leben sind immer unerwartet und meist nie schön. Es war ja noch im Osten damals und Jörn stellte plötzlich Ausreiseantrag, wurde hier deshalb sofort als Oberarzt degradiert und war plötzlich Pfleger. Aber nach einem Jahr durfte er ausreisen mit Frau und Kindern. Peter zur gleichen Zeit fuhr eines Tages mit dem Motorrad zur Arbeit verunglückte schwer, weil ein Lkw einen anderen überholte und beide kamen ihm entgegen, null Chance, weil in einer Kurve. Er lag während dieser Zeit mit Koma und schwersten Verletzungen im Kkh. Jörn besuchte ihn dort noch einmal, konnte aber nicht helfen. Die Ärzte sagten damals, dein Freund wird es wohl nicht schaffen. Er verabschiedete sich, Peter konnte eh nicht sprechen und ging. Später erfuhr Peter, als er das lange Koma und die schweren Verletzungen nach einigen Jahren etwas überwunden hatte und wieder in seinem Ingbüro arbeitete, dass Jörn seine eigene Klinik in München hatte und freute sich darüber sehr.
Gesehen haben sich beide nie wieder. Nur einmal nach Jahrzehnten zufällig, wenige Sekunden nur. In einem großem Hotel, was Peter mal plante und er oft noch dort war. Jörn kam zufällig mit seiner Familie heraus und erkannte Peter; „Guten Tag, wie geht es dir?, leider keine Zeit, muss weg zu einer Not Op“.
Das war das Ende einer in der Kindheit und Jugend bis Ende des Studiums wunderschönen Freundschaft…
Sowas kennen sicher viele Menschen, aber es gräbt sich ein und vergessen wird man es nie…</div><div>
Kleine Fehler bitte nachsehen, in wenigen Minuten des nieder schreibens, kommt vieles in der Erinnerung wieder, da achtet man weniger auf Rechtschr. u. Grammatik. Sollte mal ein Buch werden, aber die Zeit reicht nie….</div>
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