Gedichte zum Jahreswechsel: Neujahrsgedichte, die das Herz berühren

Silvesterfeuerwerk

Der Dezember neigt sich dem Ende zu, und wie jedes Jahr freuen sich viele auf den Januar und den Neustart, den er symbolisiert. Während Silvester und Neujahr oft mit Feierlichkeiten und fröhlichen Momenten verbunden sind, ist es auch eine Zeit der Reflexion, in der wir unsere Gedanken zum Jahreswechsel sammeln und formulieren. Viele suchen nach kurzen Gedichten zum neuen Jahr, die sie in eine Karte schreiben können, um sie an Familie und Freunde zu verschicken. Dabei soll es nicht immer ernst zugehen; oft sind es die lustigen Zeilen, die uns zum Schmunzeln bringen. Während einige tiefgründige Wünsche und Hoffnungen für das kommende Jahr ausdrücken möchten, suchen andere einfach nach der perfekten Botschaft, um gute Laune und Optimismus zu verbreiten. Es ist diese Kombination von Humor, Hoffnung und Herzlichkeit, die den Übergang von einem Jahr zum nächsten so besonders macht.

Das Ende des Jahres ist ein magischer Moment, der weltweit gefeiert wird. In diesem Moment des Übergangs finden viele Menschen Trost und Inspiration in Worten - sei es in Gedichten, Sprüchen oder persönlichen Wünschen.

Warum wir Jahreswechsel-Gedichte und -Sprüche lieben

Der Jahreswechsel weckt eine Fülle von Emotionen in uns: Hoffnung, Reflexion, Erwartung und manchmal auch Melancholie. Gedichte und Sprüche fangen diese Gefühle perfekt ein, indem sie den Kern unserer Empfindungen in Worte fassen.

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Klassische Neujahrsgedichte

Es gibt viele Gedichte, die den Geist des Jahreswechsels über die Jahre hinweg eingefangen haben. 

Gedicht zum neuen Jahr
Mit der Freude zieht der Schmerz
traulich durch die Zeiten.
Schwere Stürme, milde Weste,
bange Sorgen, frohe Feste.
wandeln sich zu Zeiten.
War's nicht so im alten Jahr?
Wird's im neuen enden?
Sonnen wallen auf und nieder,
Wolken gehen und kommen wieder
und kein Mensch wird's wenden.
(Johann Peter Hebel)

Zum neuen Jahr
Wie heimlicher Weise
Ein Engelein leise
Mit rosigen Füssen
Die Erde betritt,
So nahte der Morgen.
Jauchzt ihm, ihr Frommen,
Ein heilig Willkommen,
Ein heilig Willkommen!
Herz, jauchze du mit!

In Ihm sei's begonnen,
Der Monde und Sonnen
An blauen Gezelten
Des Himmels bewegt.
Du, Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr, dir in die Hände
Sei Anfang und Ende,
Sei alles gelegt!
(Eduard Mörike, 1804-1875)

Jahreswechsel
Wenn hoch vom Turm die Glocken klingen,
In mitternächtlich ernster Stund'
Des Jahres Scheidegruß zu bringen:
Dann lauschen wir, als werd' uns kund,
Was nun der neue Lauf der Horen
Uns Erdenpilgern bieten mag -
Das Jahr ward neuverjüngt geboren
Und festlich grüßt sein erster Tag.

Doch ist vergeblich alles Fragen,
Die Antwort lautet immer gleich:
Propheten sind aus unsern Tagen
Verbannt ins dunkle Sagenreich.
Kein Blick darf in die Werkstatt schweifen,
In der des Menschen Los sich webt,
Kein Arm in das Getriebe greifen,
Das Schicksals-Fäden senkt und hebt!

Das mußten alle wir erfahren
In unsrer Lieben engem Kreis -
Gebrochen müssen wir gewahren
Manch hoffnungsgrüne frisches Reis,
Und wo wir's ahnend kaum vermutet,
Da kam uns Rettung aus der Not,
Indessen dort ein Herz verblutet
Weil ihm sein Liebstes nahm der Tod!

Nur eitel ist das ird'sche Hoffen
Das sich an äußre Zeichen hält,
Ist nicht in uns ein Himmel offen,
Von dem kein Stern herunterfällt.
Wie sehr auch Sturm und Donner wettert
Und frische Hoffnungssaat zerschlägt
Und alle Rosen uns entblättert,
Wie Staub in alle Winde trägt.

Ein Himmel, den wir sicher schauen,
Wenn sich der Blick nur aufwärts hebt,
Ein Himmel, den wir selber bauen,
Wenn wir zum höchsten Ziel gestrebt,
Ein Himmel, draus seit Ewigkeiten
Zu uns die Schöpfungsformel spricht,
Die heiligste für alle Zeiten
Kein Chaos mehr! - es werde Licht!

Kein Chaos mehr - in unserm Leben,
Kein Chaos mehr im Vaterland!
Es werde Licht, - dies unser Streben,
Die Waffe dies in unsrer Hand
Des Gottesfunkens treue Wächter
An heil'ger Freiheit Hochaltar,
Und Feinde aller Lichtverächter:
So grüßen wir das neue Jahr.
(Louise Otto, 1819- 1895)

Zum neuen Jahr
Zwischen dem Alten
Zwischen dem Neuen,
Hier uns zu freuen
Schenkt uns das Glück,
Und das Vergangne
Heißt mit Vertrauen
Vorwärts zu schauen,
Schauen zurück.

Stunden der Plage,
Leider, sie scheiden
Treue von Leiden,
Liebe von Lust;
Bessere Tage
Sammeln uns wieder,
Heitere Lieder
Stärken die Brust.

Leiden und Freuden,
Jener verschwundnen,
Sind die Verbundnen
Fröhlich gedenk.
O des Geschickes
Seltsamer Windung!
Alte Verbindung,
Neues Geschenk!

Dankt es dem regen,
Wogenden Glücke,
Dankt dem Geschicke
Männiglich Gut;
Freut euch des Wechsels
Heiterer Triebe,
Offener Liebe,
Heimlicher Glut!

Andere schauen
Deckende Falten
Über dem Alten
Traurig und scheu;
Aber uns leuchtet
Freundliche Treue;
Sehet, das Neue
Findet uns neu.

So wie im Tanze
Bald sich verschwindet,
Wieder sich findet
Liebendes Paar,
So durch des Lebens
Wirrende Beugung
Führe die Neigung
Uns in das Jahr.
(Johann Wolfgang von Goethe)

Sternenwege
Ich gehe nun auf Sternenwegen hin.
Dort schwebt die kleine Erde, ganz umflossen
Von allem Lichte, das je ausgegossen
Seit dieser Weltenschöpfung Urbeginn.

Das dunkle All hat einen neuen Sinn,
Seit deine Hände sich um meine schlossen.
Da Sonne und Atom nun Gott entsprossen,
Weiss ich, was alles ist und wer ich bin.

Und wenn du Güte lächelst und Entzücken
Und jeden Blick mir tausendfältig lohnst
Mit Liebe, raum- und zeit- und grenzenlos:

Weil du Gott nah bist, kannst du so beglücken.
Du blühst in meiner Seele auf, du wohnst
In mir, ganz heilig, götterschön und gross.
(Alma Heismann, 1885-1943)

Ein neues Jahr hat neue Pflichten
Ein neues Jahr hat neue Pflichten,
Ein neuer Morgen ruft zu frischer Tat.
Stets wünsche ich ein fröhliches Verrichten,
und Mut und Kraft zur Arbeit früh und spät.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Am letzten Tag des Jahres
Das Jahr geht um,
der Faden rollt sich sausend ab.
Ein Stündchen noch, das letzte heut,
Und stäubend rieselt in sein Grab,
was einstens war lebendge Zeit.
Ich harre stumm.
(Annette von Droste-Hülshoff, 1797-1848)

Das alte Jahr
Das alte Jahr vergangen ist,
das neue Jahr beginnt.
Wir danken Gott zu dieser Frist.
Wohl uns, dass wir noch sind!
Wir sehn aufs alte Jahr zurück,
und haben neuen Mut.
Ein neues Jahr, ein neues Glück.
Die Zeit ist immer gut.
Ein neues Jahr, ein neues Glück.
Wir ziehen froh hinein.
Und: Vorwärts, vorwärts, nie zurück!
Das soll unsre Lösung sein.
(Heinrich Hoffmann von Fallersleben, 1798-1874)

Du greises Jahr
Du greises Jahr: du eilst, dem Ziele zu
Rascher und rascher, sehnst dich nach der Ruh
In einem tiefen grenzenlosen Tod.
Doch sieh: ich eile schneller, nach dem Rot
Des neuen Morgens gierig, dir voraus.
O komm! Hinübergeh! Lösch aus, lösch aus!
Gezeichnetes, Beladenes, befleckt
Mit grosser Müdigkeit, mit Schmerz bedeckt -
Vergeh - ich werde! Stirb - und ich vermag
Aufzuerstehn: o neuer, reinster Tag!
(Maria Luise Weissmann, 1899-1929)

Der Tag erlischt
Versponnen schweigt die Dämmrung überm Walde.
Wir wollen heimgehn, sieh, der Tag erlischt!
Den dünnen Pfad auf grenzenloser Halde
hat schon das Dunkel da und dort verwischt
(David Goldfeld, 1904-1942)

Glauben an ein langes Jahr
Und nun wollen wir glauben an ein langes Jahr,
das uns gegeben ist, neu, unberührt, voll nie gewesener Dinge,
oll nie getaner Arbeit, voll Aufgabe, Anspruch und Zumutung; und wollen sehen,
dass wirs nehmen lernen, ohne allzuviel fallen zu lassen von dem,
was es zu vergeben hat, an die, die Notwendiges,
Ernstes und Grosses von ihm verlangen.
(Rainer Maria Rilke, 1875-1926, österreichischer Erzähler und Lyriker)

Ein neues Buch
Ein neues Buch, ein neues Jahr
Was werden die Tage bringen?
Wird's werden, wie's immer war
Halb scheitern, halb gelingen?
(Theodor Fontane, 1819-1898)

Hannchen am Ende des Jahres
Unaufhaltsam stürzen unsre Tage
In das Meer der schnell verflossnen Zeit,
Täglich nähern wir uns mehr der Bahre,
Treten näher an die Ewigkeit.

Unsre Jahre eilen, und wir wallen
Unaufhaltsam durch dies Leben hin,
Über steile Klippen, wie durch Pfade,
Wo die Veilchen uns entgegen blühn.

Jeder Tag ist uns ein Schritt zum Grabe;
Ist ein Mahnen an die Flucht der Zeit,
Dir, o Jüngling, in der Lebensblüthe,
Und dem Mann, der seiner Kraft sich freut.

Wie dem Greis, der lebenssatt und müde
Sehnsuchtsvoll nach seinem Grabe blickt,
Welches einst, nach Mühe und Beschwerden,
Ihn in angenehmer Ruh' erquickt.

Trotze nie, noch unerfahrne Jugend!
Auf die muntern Kräfte deiner Zeit:
Manche Rose blüht im schönsten Lenze -
Bald! so liegt die holde Pracht zerstreut.

Tausende, die noch am ersten Morgen
Dieses Jahrs, getäuscht vom eitlem Wahn,
Weit entfernt vom Ziel sich dachten, waren
Schnell am Ende ihrer Lebensbahn.

Wie unschätzbar theuer sind die Stunden
Der uns hier verlieh'nen Lebenszeit!
Bald sind sie auf immer hin - wir stehen
An den Pforten jener Ewigkeit.

Guter Gott! mit freudigem Gemüthe
Dank' ich dir für das verflossne Jahr;
Du allein nur bists, der mir mein Leben
Fristete, mein treuer Führer war.

Wenn ich oft, von banger Furcht bestürmet,
Der Gefahr mich nahte, halfst du mir.
Die Gefahr verschwand, mit froher Seele
Dankt' ich dann, du guter Vater! dir.

Nun, ich will dir fernerhin vertrauen!
Lehre mich die schnelle Flucht der Zeit
Stets bedenken; diese kurzen Tage
Weislich nützen für die Ewigkeit.
(Johanne Juliane Schubert, 1776-1864)

Jahres-Ende
Du greises Jahr: du eilst, dem Ziele zu
Rascher und rascher, sehnst dich nach der Ruh
In einem tiefen grenzenlosen Tod.
Doch sieh: ich eile schneller, nach dem Rot
Des neuen Morgens gierig, dir voraus.
O komm! Hinübergeh! Lösch aus, lösch aus!
Gezeichnetes, Beladenes, befleckt
Mit großer Müdigkeit, mit Schmerz bedeckt -
Vergeh - ich werde! Stirb - und ich vermag
Aufzuerstehn: o neuer, reinster Tag!
(Maria Luise Weissmann, 1899-1929)

Licht
Nun ist das Licht im Steigen,
Es geht ins neue Jahr.
Laß deinen Muth nicht neigen,
Es bleibt nicht wie es war.
So schwer zu seyn, ist eigen
Dem Anfang immerdar,
Am Ende wird sichs zeigen,
Wozu das Ganze war.
Nicht zage gleich den Feigen
Und klag' in der Gefahr!
Schwing auf zum Sonnenreigen
Dich schweigend wie der Aar!
Und wenn du kannst nicht schweigen,
So klage schön und klar!
(Friedrich Rückert, 1788-1866)

Zu Neujahr
Will das Glück nach seinem Sinn
dir was Gutes schenken,
sage dank und nimm es hin
ohne viel Bedenken.
Jede Gabe sei begrüßt,
doch vor allen Dingen
Das, worum du dich bemühst
möge dir gelingen.
(Wilhelm Busch)

Sprüche und Zitate zum Neujahr

Es gibt viele Zitate und Sprüche, die die Essenz des Neubeginns und der Reflexion einfangen. Hier sind fünf inspirierende Sprüche:

"Morgen ist der erste leere Blatt eines 365-seitigen Buches. Schreibe etwas Gutes drauf."
"Ein Jahr geht zu Ende, ein neues beginnt. Mögen 365 Tage voller Glück, Liebe und Erfolg vor uns liegen!"
"Das alte Jahr ist wie ein Gästebuch, voller Erinnerungen. Das neue Jahr ist wie ein Tagebuch, das darauf wartet, geschrieben zu werden."
"Lass das Alte hinter dir und begrüße das Neue mit offenen Armen."
"Jeder neue Anfang kommt von irgendeinem anderen Anfangs Ende." - Seneca

Formulierungen für Neujahrswünsche

Wenn es darum geht, Neujahrswünsche für geliebte Menschen zu formulieren, suchen viele nach den richtigen Worten. Hier sind fünf Vorschläge:

"Möge das kommende Jahr noch glücklicher, noch fröhlicher und noch erfolgreicher für dich sein. Einen guten Rutsch!"
"Ein frohes neues Jahr, gefüllt mit neuen Hoffnungen, neuen Freuden und neuen Träumen."
"Möge jeder Tag des neuen Jahres dein Leben mit neuer Energie und neuer Freude füllen."
"Auf ein Jahr voller liebevoller Erinnerungen und fröhlicher Momente!"
"Mögest du im kommenden Jahr viele Gründe zum Lächeln finden. Gruss und Kuss."

Gedichte aus der ganzen Welt

Japan (Haiku von Matsuo Bashō, 1644–1694)
Alter Teich -
Ein Frosch springt hinein.
Das Geräusch des Wassers.

China (Gedicht von Li Bai, 701-762)
Das Mondlicht hier in meinem Zimmer scheint
Wie Schnee gefallen überall ums Haus.
Kopf hoch! Ich sehe nach dem Mond hinaus
Und senke ihn, und träum von der alten Heimat weit.

Indien (Auszug aus einem Gedicht von Kabir, 1440–1518)
Zwischen den Pfeilern des Tempels
verließ mich mein Herz.
Sieh, Kabir schwebt dort,
entzückt - und beobachtet von der Ferne.

Russland (Gedicht von Alexander Puschkin, 1799–1837)
Im tiefsten Winter, in der dunklen Nacht,
Erschien ein Stern, von strahlend heller Pracht.
Er führte drei Könige zu einem Ort,
Wo Gottes Sohn lag, still, an einem stillen Ort.

Mexiko (Gedicht von Amado Nervo, 1870-1919)
Ich folge dem Pfad der Sterne,
Unendlich, endlos blau,
Wie eine ewige Lampe
Das Licht Deiner Seele schau.

Fazit

Das Jahresende und der Beginn eines neuen Jahres sind nicht nur markante Punkte in unserem Kalender, sondern auch tiefgründige Momente der Reflexion, Feier und Hoffnung. Durch Gedichte, Sprüche und persönliche Wünsche finden wir Worte, die unsere Emotionen und Gedanken zum Jahresende treffend ausdrücken. Ob lustig oder nachdenklich, ob in einer Karte verschickt oder im Stillen gelesen – diese Worte verbinden uns, erinnern uns an vergangene Zeiten und inspirieren uns für das, was noch kommen mag. Letztlich erinnert uns Silvester daran, jeden Moment wertzuschätzen, mit Optimismus nach vorne zu blicken und die Magie von Silvester und Neujahr mit offenen Armen zu empfangen.

Das Jahresende ist mehr als nur ein Wechsel im Kalender. Es ist ein Moment der Reflexion, der Hoffnung und der Erneuerung. Und durch Worte – ob in einem Neujahrsgedicht, Sprüchen oder Wünschen – können wir diesen besonderen Moment mit anderen teilen.

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