Was wäre wenn...?...wenn ich einmal in Gold schwimme?

[corinaistes]

ich liebe es in der Ostsee zuschwimmen, immer Zug um Zug der Sonne entgegen.

Es gibt mir Ruhe und die Kraft, so schwerelos dahin zu gleiten, der goldglitzernden Bahn

entgegen, die sich dicht vor mir bis zum Horizont hin ausbreitet.

Manchmal tauche ich unter und versuche, die güldenen Fäden auf dem sandigen Boden

zu fangen und festzuhalten. Klappt nicht!

Die goldenen Fussel auf dem Meeresboden ziehen mit den Wellen stetig weiter dem

Strand entgegen, ich muss wieder auftauchen, um zu atmen. Ich bin leider kein Fisch.

Ich schwimme lieber wieder der goldenen Sonnenbahn oben an der Wasseroberfläche entgegen.

Das scheint mich erfolgreich, Ich mache mich lang , strecke die Fingerspitzen aus –

fast berühren sie den goldenen Teppich, den die Sonne auf das Meer senkt. Fast!

Es muss doch zu schaffen sein! das Gold liegt so dich vor mir! Noch ein Zug , noch ein bisschen recken und strecken, dann erreiche ich es, schwimme hinein, bin mittendrin in

Sonneng0ld und Meeresgold. Also noch ein Schwimmzug und noch einer …

Wiedermal schwimme ich viel zu weit raus. Werde von Strand aus ermahnt. ,,Nicht so weit raus!”

Ich weiß ja , es ist zwecklos, Ich weiß , ich werde es nie schaffen, einmal mittendrin in dieser

goldenen Flut zu schwimmen . Und das macht mich jedes Mal ein wenig traurig, dass ich es nie zur Mitte schaffen kann und immer hinten am Zipfel schwimmen werde.

Es ist als ob ich,, Gold” vor mir herschiebe. Aber Gold ist schwer. Also für mich nicht zu schaffen.

Trotzdem! Ich gebe ich nicht auf und schwimme der Sonne auch weiterhin entgegen – am Morgen der aufgehenden und am Abend der untergehenden und genieße die Ruhe und die Kraft, die ich dabei aufnehme. Vielleicht, eines Tages, schaffe ich es doch und schwimme mittendrin und bade in gleißenden Sonnenlicht umgeben von flirrenden goldenen Sonnenstrahlen und genieße einfach die wundervolle schmerzlose Ruhe, die herrlich seidene Wärme um mich herum.

Carla H