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  • Was könnte Religion ersetzen?

     Webra antwortete vor 1 Jahr, 4 Monate 24 Teilnehmer · 124 Beiträge
  • Webra

    Teilnehmer
    6. Dezember 2021 um 17:40

    Liebe Ricarda,

    bei “Wem” könnten Menschen dann aber in verzweifelten Lebenssituation Hilfe erbitten?

    Die heilsame Kraft des Gebetes eines gläubigen Menschen wird auch von Psychologen

    bestätigt. Dem betenden Menschen selbst ist dies aber nicht bewusst. Bei Medikamenten

    nennt man dies den Placeboeffekt. Der Arzt gibt dem Patienten ein wirkstofffreies Medikament

    als Medizin. Der Patient glaubt aber, er hat ein wirkstoffhaltiges Medikament bekommen.

    Durch diesen Glauben werden Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und die erwünschte

    Besserung tritt meistens auch ein.


    Es ist bei vielen Menschen die Vernunft, die dem Glauben im Wege steht. Vernünftig sein hat in vielen Lebenssituationen auch Nachteile. Sie verhindert oder hemmt oft auch die Lebensfreude.

    Als ein “vorwiegend von der Vernunft gesteuerter”, im Sternzeichen Jungfrau geborener Mensch, kann ich dies bestätigen. Manchmal leider, aber manchmal auch “Gott sei Dank”.

  • Ricarda01

    Teilnehmer
    6. Dezember 2021 um 17:44

    @GSaremba61

    Beitrag von 17:18

    Das ist so, liebe GeSa – aber wir wissen doch, der Mensch ist ein fehlbares Wesen – und daher können wir immer nur ‘auf dem Weg’ zu den angestrebten Idealen sein…. Schönen Abend allen Lesern – Ricarda

  • Mondin

    Teilnehmer
    6. Dezember 2021 um 17:59

    1. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Menschen mal alle Rätsel ihres Daseins lösen. Und so lange es Unerklärliches gibt, wird es Menschen geben, die das durch die Anwesenheit einer höheren Macht zu erklären suchen.

    2. Die Religion der “Anderen” hat sie in unsicheren Zeiten immer zu Sündenböcken gemacht. Das galt für die Juden in Europa und Al Andalus ebenso wie für die Christenin Al Andalus und im vorderen Orient. In sicheren Zeiten ließ man die Minderheiten in Ruhe.

    3. Ohne Religion würde man für Unterdrückung andere “Entschuldigungen”. So kann man seine eigentlichen Ziele hinter der Religion verbergen.

    @Holzhacker Deine Sicht auf den Islam scheint mir ziemlich verzerrt. Das Christentum würde man nicht anders beurteilen, betrachtete man ausschließlich ihre Hexenprozesse und Eroberungszüge, deren Nachwirkungen bis heute spürbar sind. Ich leugne dabei keineswegs, dass der Islam im Gegensatz zum Christentum von Anfang an eine kriegerische Religion war.

    Mondin

  • Mondin

    Teilnehmer
    6. Dezember 2021 um 18:06

    @Webra auf dem spanischen Teil meines Jakobsweges habe ich sehr viele Kirchen gesehen mit zum Teil haushohen vergoldeten Altären. Ich habe mich immer darüber gewundert, dass die Kirche sich dieser Ältäre nicht schämt. Entstanden nach der Eroberung Südamerikas sind sie für mich blutbehaftet. In einer der Kirchen gab es übrigens wundervoll geschnitztes Chorgestühl. Es war nicht “gut” genug, im Hauptraum der Kirche zu stehen. Wenn man es sehen wollte, musste man sich anmelden und wurde in den “Abstellraum” geführt.

    Mondin

  • Holzhacker

    Teilnehmer
    6. Dezember 2021 um 18:46

    Tja @Mondin , beide Religionen waren kriegerich veranlagt. Aber während die Muslime einfach zu ihrem Eroberungs- und Verbreitungsmanie standen, heuchelten die Christen ihren Glauben angeblich in der Tradition eines Jesus Christus, mit dessen Lehren und seiner Philosophie sie aber wenig später nichts mehr am Hut hatten. Und noch etwas sollte man bei dieser Betrachtung nicht vergessen: Der christliche Glaube brachte Reformatoren hervor, die den Biss ein wenig aus diesem Machtgefüge herausnahmen. Es kamen die großen Denker, die alles ein wenig moderierten, was den verbissenen Klerikern nicht eingefallen wäre. Die klebten an ihren Macht-Positionen wie Fliegen am Misthaufen. Es waren ja nicht nur die widerlichen Hexenprozesse oder die Idiotie der Kreuzzüge , die man den Christen anrechnen muss, es war das Perfide der Inquisition und ein 30 jähriger Kriegszustand der in Europa Mio. von Menschen sterben ließ. Aber es kamen Reformen, man hatte eingesehen, dass man sich den neuen Gegebenheit anpassen musste. Das ist der Unterschied: Die Muslime blieben auf dem Stand stehen, den der “Gottgesante Mohammed” vorgeschrieben hatte.

    Nur zum besseren Verständnis: Ich lehne nicht nur den Islam ab. Ich mag überhaupt keine Religion. Sobald sie Macht erringen, wird es gemein.

  • Paesi

    Teilnehmer
    6. Dezember 2021 um 18:57

    Was gäbe es, gäbe es keine Religion? Was hätte sich entwickelt? Religion ist für mich ebenfalls eine Art Weltanschauung, die sich historisch vor tausenden Jahren entwickelt und im Laufe der Zeit Varianten hervorgebracht hat. Menschen wollten sich anfangs die Welt, Naturerscheinungen erklären, erschufen dafür Götter und beteten sie an, hofften auf Regen, Wärme, gute Ernten und mehr.

    Irgendwann setzte eine Veränderung ein, besonders dann, als sich die Naturwissenschaften zu entwickeln begannen, obwohl, ich nenne es einmal „in Parallelität“, der Glaube an ein höheres Wesen, eine höhere Macht, mehrheitlich erhalten blieb, vor allem dort, wo Bildung nicht für alle selbstverständlich war. Die Obrigkeit nutzte dies zum eigenen Machterhalt aus und unter den Hauptreligionen setzten Machtkämpfe ein. In diesem Missbrauch liegt für mich der Grund, dass Religion in Verruf geriet. Religion sollte immer etwas Persönliches und im Wesentlichen unpolitisch bleiben.

    Zurück zu meinem Anfang: Religion (religiöse Weltanschauung) lässt sich, weil historisch bedingt, nicht abschaffen und ersetzen. Sie kann sich aber verändern, wie sie es in der Vergangenheit schon geschah. Ob es aber dazu kommen wird, dass es eine Welt ohne irgendeine Form religiöser Weltanschauung geben wird, bezweifle ich nach meinem heutigen Verständnis.

  • Holzhacker

    Teilnehmer
    6. Dezember 2021 um 19:10

    Guter Beitrag @P_Hermann. Nein, auch Religionsferne Menschen bringen andere Menschen um. Das liegt scheinbar in der Natur des Menschen. Andere Lebenwesen tun das nicht. Nur der Mensch. Und nur der Mensch geht Religionen nach. Das ist aber eigentlich nicht die Schuld der Religionen sondern sie dienen den niederen Beweggründen der Mächtigen als Vehikel! Selbst bei Hitler wurden noch Koppel getragen wo auf dem Schloss ” Gott mit uns” stand. Er wurde ja von seinen Vasallen und Speichelleckern zum Gott erhoben! Goebbels :” Wir ziehen in diesen Krieg wie in einen Gottesdienst!” (Sportpalast Rede) Das Hitler-Regime hatte mehr Ähnlichkeiten mit einer Religion als mit einem politischen Gebilde. Die drei Basis- Elemente der Religionen :Eine Idee, ein Buch und einen Führer. Wie die Religionen. Was der Führer sagt ist Gebot. Debatte Ende! Wie bei Jahwe und Allah.

  • P_Hermann

    Teilnehmer
    7. Dezember 2021 um 14:18

    @mattan, was Menschen zu Gott führt, lässt sich wahrscheinlich nicht allgemein beantworten. Aber was mich zum Glauben an Gott geführt hat, weiß ich schon.

    Bei der Schilderung will ich nicht in die Details gehen, zu Persönliches gibt man nicht in Foren preis, vor allem dann nicht, wenn man keine Ahnung hat, ob es da nicht auch User gibt, deren Reaktion so ausfällt, dass man das Gefühl bekommt, man hat wohl Perlen vor die Säue geworfen, wie es in der Bibel steht. In der Lutherbibel wird das übersetzt: „Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen.“ (Matthäus 7,6 LUT). )

    Bei der Rückschau im Leben kann ich erkennen, dass ich in keiner Lage allein war. So reifte in mir die Erkenntnis, dass mir nichts passieren kann, Gott ist überall, wo er gebraucht wird. Diese Erkenntis verdanke ich Ereignissen, die mich prägten und denen ich verdanke, dass ich heute noch sehen kann und überlebt habe.

    Aber er erzieht mich nicht zum Faulpelz. Der Volksmund hat recht, wenn es heißt: Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott. Das heißt, Problemlösungen muss man schon selbst suchen und notfalls dabei alles Können einsetzen. Aber wenn man die Grenze der eigenen Möglichkeiten erreicht hat, kann man auf Gott vertrauen.

    Und eines ist gewiss: Bin ich zu dumm zu erkennen, dass ich Gott um etwas bitte, das mir dann nach der Wunscherfüllung schadet, dann wird er mir den Wunsch sicher nicht erfüllen, er ist kein Sadist.

  • P_Hermann

    Teilnehmer
    7. Dezember 2021 um 20:01

    @klaus46,

    klaus46

    Gott ist sicher kein Gebetserhörunggerät, man spricht ein oder mehrere Gebete, und dann folgt zwingend eine Gebetserhörung.

    Ich kann auch nicht erwarten, dass er so ohne weiteres Naturgesetze für mich außer Kraft setzen wird.

    Ich wende mich hilfesuchend an ihn, weil ich weiß, dass er das Beste für uns will.

    Nicht alles, was uns geschieht, geschieht so quasi auf Anordnung Gottes.

    Es kann durchaus sein, dass der Auslöser des Problems keineswegs Gott ist, dass Gott dieses aber zulässt.

    In diesem Falle ist mein Gebet um Hilfe keine Zumutung, ich bitte ihn ja nicht, seine Entscheidung zu ändern, sondern in das Geschehen, welches mein Problem bringt, einzugreifen, weil ich selbst dazu nicht in der Lage bin.

    Ich halte es für sinnvoll, am Ende eines Bittgebetes noch anzufügen: Aber nicht mein Wille geschehe, sondern der Deine.

    Mein Gottvertrauen sieht er in meinem Herzen und die Bereitschaft, die göttliche Entscheidung demütig anzunehmen, spreche ich damit aus.

    Warum Gott nicht jedes Gebet erhört, kann wohl kein Mensch beantworten, das ist aber kein Wunder. Wir Menschen sind nicht in der Lage, die Gedanken Gottes zu denken.

  • P_Hermann

    Teilnehmer
    7. Dezember 2021 um 21:56

    klaus46

    Zitat: “Wenn also alle die an Corona gestorben sind, ihr Bittgebet so beendet haben, bedeutet das ja, dass Gottes Wille der Tod dieser unglücklichen Menschen war.
    Sehr merkwürdig o. hast du eine glaubwürdige Erklärung dafür ?”

    Der Auslöser der Gefahr fürs Leben ist das Virus, die Ansteckung kann z. B. durch einen Coronaleugner passiert sein. In diesem Fall ist Gott nicht der Auslöser, aber er stoppte die Folgen bei den Verstorbenen nicht. Aber Gott handelte nach dem Willen des Toten, der ja Gott die Entscheidung ob er eingreift überließ. Ich habe Gott schon längst mein Leben anvertraut und mein Vertrauen wurde nie enttäuscht.

    Gott kennt die Zukunft, der Mensch nicht. Er weiß, was einem Menschen in der Zukunft geschehen wird. Zusätzlich hat der Mensch kein Recht auf einen direkten Eingriff Gottes in das Geschehen. Willst Du Dir anmaßen, Gott Vorwürfe zu machen, wenn er nicht macht was Du willst?

    Gott muss sich vor uns nicht rechtfertigen.

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