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Nichts mit hexen, Besen reiten
wie es war in alten Zeiten,
als die Feuer voller Pracht,
hell erleuchteten die Nacht.
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Muss heute zu Hause sitzen,
keinen Kuss kann ich stibitzen
einem jünglingsgleichen Munde
in der feierlichen Runde.
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Nein, mir wird es nun zu dumm,
binde mir den Mundschutz um.
Lass mich doch nicht unterkriegen,
werd ins Tal hinüberfliegen.
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Ja, was sehen meine Augen?
Schwerlich kann ich es nur glauben:
Hexen um ein Feuer sitzen,
dessen Zünglein Funken spritzen.
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Singen, tanzen, schmausen, lachen,
lassen es so richtig krachen.
Zwölf Monate Hexenhaus:
Alle mussten heute raus.
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Eine Feier ohne Leute
bringt für Hexen keine Beute.
Man erzählt vom letzten Jahr,
als es so schön anders war.
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Lass mich nieder etwas später,
achte auf die Abstandsmeter
zu den Hexlein in dem Kreise,
stimme ein in ihre Weise.
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Flammen lodern, zischen, kreischen
bis sie himmelwärts entweichen,
bis sie heiße Sterne sprühen,
die am Firmament verglühen.
Rote, gelbe, blauer Bänder
schlängeln an des Feuers Ränder.
Durch die kühle Abendluft
schwebt beißend-warmer Duft
vom Geäst, das Flammen nährt,
bis es völlig aufgezehrt.
Müde wird der Flammenkreis,
lautes Knistern wieder leis.
Rauchschwaden nehmen die Sicht,
auf den Wald – grau, unheimlich.
Asche schwelt. Ich heb den Blick,
stehe auf und flieg zurück.
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Ach, es war doch schön gewesen
heute Abend auf dem Besen,
Eine Nacht so wunderbar,
wo Geschichten werden wahr.
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