Victor Klemperer und Dresden (6)

[Constantia]

Bleiben wir noch ein wenig in dem Haus der Klemperers in Dölzschen. Es ist ein Bau mit Kompromissen. Auf einem betonierten Fundament steht ein Holzhaus mit allen Vor- und Nachteilen. Wie so oft – eigentlich ein Dauerzustand – spielen die Kosten die Hauptrolle. Im Oktober 1938 verlegt an den Lebensmittelpunkt in die eigenen vier Wände. Die Kostenfrage bleibt.

Und wovon träumt Victor Klemperer? Er macht am 22. 11. 1935 seine erste Fahrstunde. Am 28. 12. des gleichen Jahres Anmeldung zum zweiten Kurs. Am 23. Januar 1936 besteht er die Fahrprüfung. Es bedarf eines Garagenbaus und ein Autokauf steht auch auf dem Plan.

Wieder stehen Vorschriften im Weg. Eine Garage mit Flachdach kommt dank der Vorschriften nicht infrage. Also beantragt man eine unterkellerte Terrasse. Was kommt in den Keller ? Das geplante Auto! Trick 17 funktioniert.

Am 6. März 1936 können wir u. a. lesen:

“Das Auto ist am 2. März gekauft worden 850 M – aber monatlich 19 m Steuer drauf. Opel 32 S, 6 Zylinder, 1932 gebaut, ganz offener Wagen. “

Bis zum ersten Ausflug dauert es noch, Formalitäten und eine Überholung des Wagens sind nötig. Im Mai machen sie die erste größere Ausfahrt in die Lausitz. Klemperer wird es so gehen wie so manchem Autofan mit einem Gebrauchtem. Sein “Bock”, wie er ihn mal zärtlich und mal verärgert nennt, will des öfteren nicht so wie er will. Ein teures Vergnügen.

Es gibt aber Fotos der beiden aus dieser Zeit, die zeigen: Es muss auch ein Vergnügen gewesen sein.

Aber dunkle Wolken bleiben über dem Leben der Klemperers.

Constantia

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