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Unbekannt
Unbekannt3. Juli 2020 um 22:30In manchen Krankenhäusern sind derzeit (während der Pandemie) werdende Väter im Kreisssaal nicht erwünscht. Die werdenden Mütter sind in ihrer Mehrheit empört und glauben, ohne die Hilfe des Vaters die Geburt nicht durchstehen zu können.
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an meine zwei Geburten und stelle fest, dass ich NIE und NIMMER meinen Ehemann hätte dabei haben wollen! Wenn ich mir überhaupt eine (Hilfs-)Person hätte wünschen dürfen, so wäre das auf jeden Fall meine Mutter gewesen.
Wie sehen das andere Mütter?
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Ja, ich sehe das auch so, stimme zu. Ich habe mich selbst nicht erkannt, als ich meine Kinder bekommen habe. Die Schmerzen waren so stark, ich wollte nicht , dass mein Mann meine animalischen Schreie mitbekommt. Vielleicht denken viele Frauen heute anders, aber es hat ein Grund warum Frauen die Kinder bekommen und nicht die Männer. Die Natur hat sich was dabei gedacht und es kann auch ein ziemlicher Schock für den Mann sein. Man sollte die Kirche im Dorf lassen. Ich bin nicht altmodisch, sondern sehe das sehr realistisch.
Viele Grüße
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Mein Schwiegersohn war bei beiden Geburten dabei, er bestand darauf und für meine Tochter war es gut. Schließlich fuhr er jedes Mal selbst schon seine schreiende Frau in letzter Minute zur Entbindung als Vorgeschmack. Dann jeden Sohn sofort zu sehen, in den Arm nehmen zu können, das möchte er auf keinen Fall missen. (Er hat’s auch tapfer gemeistert, obwohl er sonst eher ein Sensibelchen ist, wenn Blut im Spiel ist)
Was ist denn für den Mann unaushaltbar, wenn die Frau schreit? Immerhin sollen die Geburtsschmerzen die schlimmsten Schmerzen sein, die alles übertreffen. Ich finde es in Ordnung, wenn es jeder entscheiden kann nach seinem Empfinden.
Diese Verordnung wegen Corona halte ich für übertrieben und unglaubwürdig, wie so manch andere in dieser Zeit auch. Wenn das Paar in einem Haushalt lebt – wo liegt da ein vernünftiger Grund? Die Geburt ist ein einmaliges, unwiederholberes Erlebnis.
Das einzige Problem, auch ohne Corona, sind die Väter, die umkippen und man sich auch noch um sie kümmern muss.
rooikat
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@SusiSoho Meine Mutter!!! Nie im Leben. Bei meinem ersten Kind war meine Schwiegermutter dabei. Wollte sie eigentlich gar nicht. Am nächsten Tag hatte sie plötzlich keinen Puls mehr, wenn der Arzt nicht zufällig zur Stelle gewesen wäre, hätte sie es nicht überlebt. Mich würde das bei meiner Tochter viel zu sehr aufregen.
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Fast alle Männer, die bei der Geburt dabei waren, berichten über den schönsten Moment
in ihrem Leben. Ist schon ein Unterschied, ob der Mann die Nabelschnur durchschneiden
darf und ein blutiges Bündel in Empfang nimmt, oder ein sauberes Baby in den Arm gelegt
bekommt.
Meine Tochter ist 1971 in Belgien in einem Mutterhaus (von Ordensschwester geführt)
zur Welt gekommen und es war schön, dass mein Mann dabei war.
Mein Mann durfte 1973 bei der Geburt des Sohnes nicht dabei sein (Kölner Krankenhaus),
war noch nicht erlaubt.
Habe oft überlegt, warum er zu seiner Tochter ein besseres Verhältnis hat, als zum Sohn
und glaube, dass es seine Anwesenheit bei der Geburt war.
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Der Mann (Apotheker!) einer Freundin fiel bei ihrer ersten heftigen Wehe in Ohnmacht. Offenbar passiert das häufig; jedenfalls wurde er ohne Aufhebens aus dem Kreißsaal geschafft und irgendwo geparkt, wo er sich nicht wehtun konnte! Statt dessen durfte ich dieses überwältigende Ereignis miterleben – als reine Frauensache. Es hat meiner Freundin gut getan – und mir auch!
Seitdem hab‘ ich ein Patenkind.
Ein ganz und gar männliches!
M.
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Der Wunsch, bei der Entbindung zugegen zu sein, sollte vom werdenden Vater ausgehen. Ich halte es für problematisch, einen Mann dazu zu überreden, so unter dem Motto: “Jetzt kannst Du miterleben, wie schmerzhaft das ist. Die Natur hat es nun mal so eingerichtet, dass Frauen die Kinder kriegen.
Schmerzensschreie während der Entbindung habe ich nicht ausgestoßen. Neben mir lag eine junge Frau, die so gebrüllt hat, dass die Hebamme sie bat, sich etwas zurückzunehmen. Vielleicht können manche Frauen das Ganze besser überstehen, wenn sie schreien. Das kostet aber sicher auch viel Kraft.
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@Ingo,
Das hört man öfter, dass gebährende Frauen ihre Männer übelst beschimpfen. Davon hatte mir auch mein Arbeitskollege berichtet. Ich konnte darauf nur erwidern – vergiss es, das war nicht deine Frau. Das war eine Frau in den Wehen. -
Auch ich war bei der Geburt meines Patenkindes anwesend. Hebamme, Gebärende und ich waren befreundet. Für mich (ohne Kinder) war es ein wunderbares Erlebnis. Der Vater durfte nicht in den Kreißsaal, weil er eine relativ harmlose Infektion hatte. Nachher, auf dem Einzelzimmer war das kein Problem.
Ich denke, dass ist zur Zeit auch der Grund, warum man die Väter nicht dort haben will. Jede von außen kommende Person ist potentiell infektiös. Ich denke die Überlegung dabei ist: es sollten nur die herein kommen, die unbedingt da sein müssen – also die Frau.
Mondin
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