Startseite Foren Koch-Forum Umfrage zum Fleischkonsum Jeder Dritte würde deutlich mehr für Tierwohl zahlen

  • Umfrage zum Fleischkonsum Jeder Dritte würde deutlich mehr für Tierwohl zahlen

     realo antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen 29 Teilnehmer · 440 Beiträge
  • seestern47

    Teilnehmer
    27. Februar 2024 um 10:49

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/tierhaltung-jeder-dritte-wuerde-deutlich-mehr-fuer-tierwohl-zahlen-a-43586922-5a72-472b-a824-f9176b96298c

    Ich glaube es gibt eine große Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis, bzw. Wollen und Machen. Beim Geldbeutel hört, meiner Erfahrung nach, die Theorie auf.

  • Genuss

    Teilnehmer
    27. Februar 2024 um 17:48

    Warum können es schon einige besonders gut ohne Preisaufschlag? Bei uns züchtet ein Bauer Limousin-Rinder und führt Weideschlachtung durch das erstklassige Fleisch kostet nicht mehr als beim Discounter.

    Der Grund er hat fast keine Transportkosten. Warum macht man aus gutgemeinten Vorschlägen gleich mal wieder ein “Abzock-Programm”?

    • Dieser Beitrag wurde vor 1 Monat, 4 Wochen von  Genuss bearbeitet.
  • openmind

    Teilnehmer
    28. Februar 2024 um 9:00

    Ja, der Mensch im Großen und Ganzem mit seinen Verdrängungsmechanismen und seinem widersprüchlichen Verhalten ist schon einmalig.

    Das Problem ist, denke ich, dass viele ihre gewohnte Komfortzone, ohne Rücksicht auf Verluste nicht verlassen wollen.

    Mich macht das inzwischen ganz “krank”, weil ich mich schon vor vielen Jahren damit intensiv beschäftigt habe.

    Für mich, wie bestimmt auch vielen anderen aus meiner Generation, ist es sehr schwer auf Fleisch zu verzichten, weil ich in meiner Kindheit mit den markigen Werbesprüchen wie “Fleisch ist ein Stück Lebenskraft” und in der Wirtschaftswunderzeit darauf konditioniert wurde.

    Aber je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigte, desto unerträglicher empfand und empfinde ich die Situation, der industriellen Tierhaltung und Tierzucht.

    Wie Milliarden von Nutztieren unter unerträglichsten Zuständen gezüchtet und gehalten werden.

    Intelligente, fühlende Lebewesen werden zur Sache degradiert um für einen zweifelhaften Genuss unter unerträglichen Zuständen zu leben und ihr Leben zu lassen.

    Als ich in Frankreich lebte hatten wir eine Burenziegenzucht und ich beruhigte mich mit dem Gedanken und der Einstellung, dass ich nur das Fleisch esse, von dem ich weiß, dass es wenigstens ein gutes und artgerechtes Leben hatte und nicht von hier bis nach sonstwo gekarrt wird um unter unerträglichen Zuständen geschlachtet zu werden.

    Das schlechte Gewissen hatte ich dann trotzdem, wenn ich mit der Futterschüssel die Böckchen, die mir bedingungslos vertraut haben, von der Weide holen musste, die “dran” waren.

    Als ich wieder in Deutschland war hatte ich eine Nutztierarche mit alten bedrohten Haustierrassen, insbesondere Schweinen, die auf 7000 qm2 Land ihr artgerechtes Schweineleben leben durften.

    Als es dann soweit war, dass die ersten Ferkel da waren die nun ihrer “Verwendung” zugeführt werden sollten, konnte ich das nicht tun. Schweine sind einfach zu menschlich….

    Hinzu kommt meine Tierliebe zu allen Tieren. Kann man essen, was man liebt ?

    Mit der Zeit und meinen Recherchen nach allen Seiten kam dann auch noch dazu, was diese industrielle Tierhaltung und Zucht mit unserem Planeten macht, durch die ebenfalls industrielle , konventionelle Landwirtschaft.

    60% der Ackerflächen werden von den Landwirten dafür genutzt Tierfutter zu erzeugen für die immens hohe Zahl der Tiere in der industriellen Zucht-und Haltung. Nur 25 % für Ackerfrüchte, für den Menschen !

    Durch die Monokulturen auf dem Land kam und kommt es zu einem noch nie vorher da gewesenen Flora-und Fauna Artensterben. Nicht ohne Grund ist die Artenvielfalt inzwischen in der Stadt höher als auf dem Land. Und Imker bringen ihre Bienen auf die Dächer der stadt, statt in die Feldmark.

    Die Tiere werden in diesen Haltungen vollgestopft mit Medikamenten, die im Fleisch landen, hinzu kommen die Angst -und Stresshormone, die die Tiere bilden, durch das was sie beim Transport und der Schlachtung erleben, welche sich ebenfalls im Fleisch befinden.

    Schweine werden vergast. Wer einmal die Bilder gesehen hat, wie die Tiere übereinander steigen und verzweifelt nach Luft ringen und durch das Gas auch Schmerzen haben, wird diese Bilder niemals wieder vergessen. Hinzu kommt, das die Schweine für diesen Vorgang in Gondeln gesperrt werden, die auf-und ab fahren und die Luft mit dem Gas verwirbeln. Das führt dazu das ein hoher Anteil der Schweine für den Entblutungsstich noch bei vollem Bewußtsein sind…….also quasi geschächtet werden.

    Inzwischen, wenn ich zur Grillsaison beim einkaufen bin und sehe, wie da enmas Billigfleisch aufs Kassenband geladen wird, muss ich mir regelrecht den Brechreiz verkneifen…..

    Inzwischen ist es so, dass ich mich immer mehr der veganen Lebensweise zuz wende. Im Moment bin ich wohl ein sogenannter “Flexetarier”. Also Jemand der ganz selten Fleisch isst und wenn dann nur von solchen Erzeugern, wo ich vor Ort nachprüfen kann, wie die Tiere gehalten werden, wie alt sie werden dürfen, wie sie gelebt und wie und wo sie geschlachtet werden. ( @Genuss es stimmt absolut nicht das Fleisch, welches diesen Qualitätsansprüchen gerecht wird, genauso “billig” ist wie Discounter-Fleisch. Und das ist auch gerechtfertigt und gut so. Wenn du Jemanden vor Ort hast, der nach diesen Kriterien Fleisch erzeugt, dann macht der das Nebenbei, aber nicht als Haupterwerb.)

    Aus Empathie und ethischen Gründen den Tieren gegenüber und weil mir unser wunderbarer, noch so wunderschöner Planet am Herzen liegt.

    Wenn man, wie ich dann auch noch gerne kocht und gerne neues ausprobiert und sich mit der veganen Küche beschäftigt stellt man auch fest, dass man auch nichts verzichten muss. Weder auf Nährstoffe noch auf Genuss.

    Inzwischen esse ich nur noch Fleisch, wenn ich ein Gericht aus der Kindheit, kochen will, welches man wirklich nicht vegan zubereiten kann. Das werden aber immer weniger.

    Vegan zubereitet habe ich inzwischen: Rouladen nach Art der Rinderroulade, Aufstrich nach Art einer Leberwurst, Bratlinge nach Art von Frikadellen, Braten nach Art eines Hackbratens, Steaks und Schnitzel. Keulen nach Art von Hühner-oder Gänsekeulen ( die Haut besteht da aus knusprigen Reispapier, welches mit den typischen Gewürzen gewürzt ist.) und vieles mehr. Sogar eine Biskuitrolle ist mir schon vegan gelungen.

    Ganz einfach ist es bei Schmorgerichten, wie Gulasch, Geschnetzelten oder Chillis oder Currys, oder gefüllten Paprika, Rote Bete oder Tomaten.

    Bei den selbst hergestellten Fleisch-Ersatzprodukten, kommt es auf die Würzung und die Konsistenz an, auf das Mundgefühl.

    Ganz normale Fleischesser, die ich bisher hier beim Essen hatte, denen ich nicht gesagt habe, dass sie nun etwas veganes essen, waren mehr als überrascht, was alles vegan möglich ist.

    Ich bin ziemlich sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird, dass ich wirklich 100% auf Fleisch verzichten werde.

    Eigentlich ist es ganz einfach, aus seiner Gewohnheitsglocke aus zu brechen, man muss es nur wollen 😉

    Im Anhang Fotos von einem veganem Hackbraten, den ich im Römertopf zubereitet habe.

  • seestern47

    Teilnehmer
    28. Februar 2024 um 9:25

    Hallo @openmind !

    Ich denke, dass ist der springende Punkt: Das erlernte Sozialverhalten und die Unfähigkeit, das eigene Konsumverhalten zu ändern.

    Ich bin in einer großen Familie aufgewachsen, in der es nur sonntags oder an Feiertagen Fleisch gab, weil schlicht zu teuer. Fleisch war daher immer etwas Besonderes. Unter der Woche gab es vegetarische Mahlzeiten. Ich hatte das Glück, dass meine Mutter (habe ich schon häufiger erwähnt) sehr gut kochen und backen konnte. So habe ich nie einen Mangel an etwas erlebt.

    Danke übrigens für das Rezept! Sieht ja wirklich aus wie ein Hackbraten Yum.

    VG

    seestern47

  • Gartenfan

    Teilnehmer
    28. Februar 2024 um 9:41

    @Genuss Ich stehe voll hinter deinen Worten !

    Ich selbst könnte rund um die Uhr Fleisch essen . Vegan lehne ich absolut ab und daran wird sich auch nichts ändern . Mahlzeit !

  • Renia

    Teilnehmer
    28. Februar 2024 um 10:16

    Meine Schwägerin hat auf einen Hof eingeheiratet und natürlich fanden es die Kinder toll ,da Ferien zu machen.

    Aber nachdem sie mitbekommen haben ,dass die “ach so süßen Ferkel” gar nicht so ein schönes Leben führen,hat mein damals 12 jähriger Sohn beschlossen ,das sie für ihn “so einen Scheiß” nicht mehr machen müssen.

    Natürlich habe ich nicht damit gerechnet,dass er auch Zuhause damit ernst machen würde.

    Aber er hat kein Fleisch mehr gegessen und nachdem ich einen Vollwert Kochkurs gemacht habe,gab es genug sehr gut schmeckende Alternativen.

    Nur seine Oma fand ,dass das arme Kind doch nun nicht mehr wachsen würde so ohne Fleisch.

    Sein Spruch: ” Danke Oma ,für mich bitte keine Leichenteile auf dem Teller” hat sie ihm wahrscheinlich nie verziehen.

    Er ist übrigens ein kräftiger,gesunder junger Mann geworden.

    Inzwischen mit 50 Jahren, isst er ab und zu ein Stück hochwertiges Fleisch,Wurst aber nie.

  • Ricarda01

    Teilnehmer
    28. Februar 2024 um 10:41

    @Renia

    Beitrag von 10:16

    ‘Danke Oma ,für mich bitte keine Leichenteile auf dem Teller”, das ist ja herrlich und könnte fast von mir stammen! Denn ähnlich empfinde ich, wenn ich an der Fleischtheke im Supermarkt vorbeikomme…….Schönen Tag – Ricarda01 ohne Bekehrungswunsch, aber selbst seit 30 Jahren überzeugte Veggie (Pescetarierin). Jeder eben, wie er mag und wovon er überzeugt ist, Gott sei Dank können wir frei entscheiden.

  • Gitti82

    Teilnehmer
    28. Februar 2024 um 10:42

    Wir als Kriegskinder haben eh nie viel Fleisch gegessen, da bekam der Papa das größte Stück weil er ja arbeiten mußte und wir Kinder entsprechend kleiner. Deshalb muß es bei uns nicht jeden Tag Fleisch sein, es gibt auch andere leckere Speisen, nur Vegan ist nicht meins, wenn man da mal schaut auf die Zutatenliste dann hat man auch schon gegessen meistens 😉

  • Yossarian

    Teilnehmer
    28. Februar 2024 um 11:05

    Der Spruch mit den Leichenteilen ist wirklich schön. Ich habe in der vegetarischen Phase mal in einem Restaurant gefragt, ob sie denn auch etwas ohne totes Tier anböten und mir damit den Zorn der Bedienung zugezogen.

  • SFath

    Teilnehmer
    28. Februar 2024 um 11:30

    Danke @openmind für deinen Beitrag! Thumbsup

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