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  • Thema des Monats - Wer und was uns prägt

     seestern47 antwortete vor 1 Jahr, 8 Monate 4 Teilnehmer · 4 Beiträge
  • Redaktion

    Administrator
    15. August 2022 um 10:45

    Es gibt Menschen und Ereignisse, die unser gesamtes Leben prägen. Sie haben einen entscheidenden Einfluss auf unser Leben und auch darauf, wie wir die Welt betrachten. Wer oder was hat Sie geprägt? Wir sind gespannt auf Ihre Beiträge.

    Viele Grüße

    Ihre Redaktion

  • Maryrose40

    Teilnehmer
    15. August 2022 um 14:45

    Meine eigenen Erinnerungen beginnen auf der Insel Juist. Im Februar ’45 kamen wir da an und wurden untergebracht in einem Teil der Veranda eines Kinderheims. Kraft durch Freude stand noch an der Wand. Meine Großmutter war die wichtigste Person in meinem gut vierjährigen Leben. Ich ging an ihrer Hand, oder an ihrem Rock mich festhaltend , überall mit ihr hin. Sie erzog mich durch ihr Beispiel, wie man mit Menschen und der Natur umgeht, respektvoll und positiv. Nichts unnötig beschädigen, weder in Kontakten zu Mitmenschen noch beim Nutzen der Natur für anfüllende Nahrung und Medizin. Küssen und knuddeln lag ihr nicht, wohl aber das Sorgen für mein Wohlergehen. Mich Huckepack tragen wenn ich nicht mehr laufen konnte, Wadenwikkel gegen Fieber, Theesorten gegen verschiedenes Unwohlsein – es würde zu weit führen alles zu nennen woran ich mich noch heute deutlich erinnere. Sie lehrte mich, Beeren und Pilze und Kräuter zu finden, die eßbar und lecker waren, und sie so zu ernten daß beim nächsten Mal, im nächsten Jahr, sie wieder wachsen und reifen würden… und sie zeigte mir durch ihr Vorbild, wie man mit Menschen verhandelt um etwas zu bekommen… respektvoll, ruhig, anbieten was man geben kann für das was man haben möchte… und no-nonsense, keine Beleidigungen schlucken sondern sagen, na dann nicht – und weitergehen zum nächsten.

    Ein paar Jahre zwischenzeitlich leben bei meiner Mutter waren kein Erfolg, ich konnte ihre schnell wechselnden Stimmungen weder begreifen noch mitfühlen und war froh, wieder bei Oma zu sein. Die war inzwischen umgesiedelt worden in den Westerwald – jedes Dorf war verpflichtet Flüchtlinge auzunehmen. Sie mietete ein Stück Garten, baute da Gemüse an und ging auch weiter in der Umgebung Beeren, Pilze und Kräuter sammeln, und freundete sich an mit ein paar anderen Großmüttern im Dorf. Wodurch ich schnell in die Schulgemeinschaft aufgenommen wurde…

    Es wurde ein eigenes Haus gebaut, ich heiratete und bekam 2 Kinder die sie noch auf dem Schoß gehabt hat und an deren Bettchen gesessen, wenn sie nicht schlafen konnten oder wollten… schließlich ist sie mit 90 Jahren gestorben. Das ist nun gut 50 Jahre her, ich denke oft an sie und bin dankbar daß sie mich so positiv erzogen hat!

  • Pitti65

    Teilnehmer
    26. August 2022 um 7:54

    Meine wunderbaren Eltern vor allen unsere Mutter…wir waren 9 Kinder, 4 während des Krieges in NRW am Niederrhein geboren, 6 Mädchen 3 Buben. Haben auf einem Einsiedler Bauernhof gelebt, alles erlernt was wichtig war, für ein erfülltes glückliches Leben. Dort lebte noch eine Tante die Kinderkrankenschwester war, und 2 Hauswirtschaftslehrlinge. Auch noch die Mutter unserer Mutter …unsere Oma. Mit 21 hatte ich drei Berufe erlernt und die Hochschulreife. Verließ mein Elternhaus, bestens vorbereitet für das Leben.

    Wir alle hatten den schrecklichen Krieg überlebt!

    VG

    P.

  • seestern47

    Teilnehmer
    26. August 2022 um 10:24

    Schön, Eure Beiträge zu lesen. Slight Smile

    Liebe @Maryrose40 ich erinnere mich auch gut an “Wadenwikkel gegen Fieber, Theesorten gegen verschiedenes Unwohlsein…”

    • Dieser Beitrag wurde vor 1 Jahr, 8 Monate von  seestern47 bearbeitet.
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