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  • Thema des Monats - Trauer

     Redaktion antwortete vor 1 Jahr, 11 Monate 5 Teilnehmer · 8 Beiträge
  • Redaktion

    Administrator
    7. März 2022 um 10:59

    Abschiede tun weh. Von einem Verstorbenen Abschied nehmen bedeutet, einen geliebten Menschen aus dem Leben zu verabschieden und dessen Tod zu akzeptieren. Was meinen Sie, was hilft, Trauer zu verarbeiten?

    Eine gute Woche wünscht Ihnen Ihre Redaktion

  • rooikat

    Teilnehmer
    9. Mai 2022 um 9:01

    Als mein Mann völlig unerwartet mit 48 Jahren im FitnessZenter verstorben war, konnte ich es lange nicht begreifen. Aber – es war noch in den 90ern – ich hatte so viele Probleme, Arbeit weg – neuen Berufsweg mit abendlichem Zusatzstudium neben dem normalen 8-Std-Tag, Wohnung ging zurück an Alteigentümer, also neue Bleibe suchen, für die Tochter und mich eine völlig neue Zukunft aufbauen.
    Dieses 100% in den Alltag stürzen bewahrte mich wahrscheinlich vor allzuviel Grübelei.
    Wie es anders sein kann, sehe ich bei meiner sehr lieben Nachbarin. Ihr Mann war vor 4 Jahren nach langer Krankheit verstorben. Sie war sehr behütet, ihr ganzes Leben lang. Noch heute ist jeder 3.Satz Das hat alles mein H. gemacht, das musste ich nie, dass ist alles so schwer. Mit einem Foto vor sich auf dem Couschtisch, spricht mit ihm, weint sehr häufig. Jede Änderung im Alltag bringt sie zu Verzweiflung. Sie geht auch fast gar nicht mal raus, unter Menschen, außer zu notwendigen Gängen wie Einkauf, Arzt u.ä..
    Ich versuche sie immer wieder anzuregen. Mal was unternehmen. Kino? Theater? Fehlanzeige. Sie kennt sehr wenig von Berlin. Kino o.ä. Freizeitereignisse? Fehlanzeige. Auf meine Frage, ob sie während nicht Kino oder Theater o.ä. wie während der Ehe auch mal weiter erleben möchte. Antwort: Mein H. liebte Fußball, da haben wir immer geguckt. Wir sind ja auch in Urlaub gefahren.

    Es ist gar nicht so einfach, sie anzuregen. Es ist, wie einen Wagen mit angezogener Bremse zu schieben. Es ist auch nicht sehr schön auf Dauer, wenn immerzu ich aktiv sein muss.
    Habe mal gefragt: Wenn ich immer anrege, dann könnte Dich ja auch stören!? Sie daraufhin Nein, nein – es ist schön, ich freue mich, wenn Du klingelst!
    Immer nur alles einseitg, kann es auch in Stress ausarten. Kontakt loser gestalten ist keine Option für mich, dann würde ich mich schlecht fühlen.

    Man könnte ja sagen, selbst Schuld – Was würdet Ihr raten? Wie finde ich den Schlüssel, dass sie endlich die Realität erkennt und lernt loszulassen.

    rooikat

  • seestern47

    Teilnehmer
    9. Mai 2022 um 11:11

    Hallo @Karo1958

    Das ist treffend formuliert. Relieved

    @rooikat – jeder Mensch trauert anders. Und nicht jeder besitzt diese Resilienz, um mit einen Verlust so bewundernswert umzugehen, wie Du.

    Aktivität (Arbeit) ist wichtig und unter Menschen gehen, so häufig wie möglich. Ja, das hilft.

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