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  • Thema des Monats: Die Macht der Gemeinschaft

    Von Redaktion am 23. Mai 2024 um 11:39

    Ob Vereine, religiöse Vereinigungen oder andere geschlossene Gemeinschaften wie z. B. Burschenschaften – viele Menschen wissen nicht, was sich hinter den Mauern von Einrichtungen abspielt oder welche Rituale es in solchen Gruppen gibt. Diese Gemeinschaften können eine große Macht entwickeln können, im positiven wie im negativen Sinne. Haben Sie Erfahrungen mit geschlossenen Gesellschaften gemacht? Erzählen Sie! Wir freuen uns auf Ihre Geschichten!

    Viele Grüße aus der Redaktion

    Redaktion antwortete vor 1 Jahr, 6 Monaten 10 Mitglieder · 19 Antworten
  • 19 Antworten
  • Cocco

    Mitglied
    24. Mai 2024 um 13:47

    9:20 …so ist es Seestern @seestern47 – wer sich generell auf der Suche nach Negativbeispielen befindet, kann überall fündig werden, weil es eben auch überall mal menschelt 🖐😉LG

  • seestern47

    Mitglied
    24. Mai 2024 um 9:20

    Total interessant, was Ihr über die Freimauererlogen berichtet @Constantia und @Yossarian

    Dito @Cocco – Ja, wie arm würde unsere Gesellschaft aussehen ohne Menschen, die sich in Vereinen und Organisationen ehrenamtlich organisieren.

  • Yossarian

    Mitglied
    24. Mai 2024 um 8:09

    Danke für die Ergänzung, @Constantia . Ich wollte den Beitrag nicht unendlich lang werden lassen, deswegen blieb vieles unerwähnt. Die FM führen ihren Ursprung konkret auf die Dombauhütten des Mittelalters zurück und manche Begriffe erklären sich dadurch. So heißt der Vorsitzende „Meister vom Stuhl“, was sich erst einmal seltsam anhört. Bei den morgendlichen Arbeitsbesprechungen der Bauhütten durfte nur der oberste Baumeister sitzen und daraus entstand der heutige Titel – so die Legende. Der 1. und 2. Aufseher hatten dafür zu sorgen, dass in den Reihen der Lehrlinge und Gesellen Ordnung herrscht und darum gibt es heute noch die 1. und 2. Aufseher in den Logen. Das ließe sich sich noch endlos fortsetzen, den in der Symbolik finden sich zahllose Bezüge zu den Dombauhütten.

    Ich habe Freunde bei der Loge hier am Ort und werde regelmäßig zu deren nicht-rituellen Veranstaltungen eingeladen. So komme ich zu der Antwort an @ricarda01 . Grundsätzlich entscheidet jeder für sich, ob er offen über seine Mitgliedschaft in einer Loge redet. Datenschutzgesetz und Anstand verbieten nur, jemanden ungefragt als Mitglied einer Loge zu outen. Wie offen mit der Mitgliedschaft umgegangen wird ist von Land zu Land unterschiedlich und hat sich mit der Zeit immer wieder verändert. Es gab Zeiten, da war es in der gesellschaftlichen Oberschicht selbstverständlich, Mitglied einer Loge zu sein. Daher rühren auch die vielen prominenten Namen. Und natürlich sind auch FM nicht perfekt, und so gibt es unter ihnen auch einige, die gern „name dropping“ betreiben, wie das regelmäßige Erwähnen der prominenten Namen auf Neudeutsch genannt wird. Es gibt sogar Freimaurer, denen es aus Imagegründen wichtig ist, Mitglied einer bestimmten Loge zu sein, zum Beispiel der ältesten noch aktiven Loge in Hamburg. Warum sollte das auch anders sein? Freimaurer sind Menschen wie du und ich, genauso fehlerbehaftet wie jeder andere.

    Eigentlich müsste jetzt noch die wichtige Unterscheidung der unterschiedlichen Großlogen folgen, denn es gibt „Die Freimaurer“ eigentlich nicht. Aber ich will keinen Aufsatz schreiben und deshalb verweise ich auf das Freimaurer-Wiki -> klick mich

  • Constantia

    Mitglied
    24. Mai 2024 um 7:38

    @Yossarian , Danke für Deine ausführllichen Zeilen. Ergänzend wäre vielleicht noch der Bezug aufs Handwerk als Ausgangspunkt. Aber über die Freimaurer könnte man sich endlos austauschen.

    Und wem es nicht so liegt anderen ein „Loch in den Bauch“ zu fragen, es hilft auch bei passender Gelegenheit Augen und Ohren auf. So mache ich es meist.

    Constantia

  • Heigi

    Mitglied
    23. Mai 2024 um 23:32

    Mit den Freimaurern habe ich mich schon lange beschäftigt und besitze auch einige Bücher über sie. Es ist sicher subjektiv, dass mir all diese Rituale bei der Aufnahme z. B., die ganze Symbolik sonderbar vorkommen. Ja, durchaus mit Religionen vergleichbar. Gegen Freimaurer selbst habe ich nichts, jeder nach seiner Facon. Gutes tun kann man auch einfach so.

  • Ricarda01

    Mitglied
    23. Mai 2024 um 22:54

    @Yossarian

    Beitrag von 22:05

    Danke, lieber Yossarian, für deine ausführliche und interessante Darstellung.

    Mich haben die Logen schon immer fasziniert, dass z. B. Mozart* und Goethe Mitglieder waren, wußte ich. Aber nicht, wie viele berühmte und bekannte Persönlichkeiten sonst noch…..

    https://freimaurerei.ch/beruhmte-freimaurer/

    Da frage ich mich allerdings – wenn alles ganz geheim sein sollte, wie konnten dann die Namen an die Öffentlichkeit gelangen? Schönen Abend allen Lesern – und eine angenehme Nachtruhe. Ricarda01 *’Die Zauberflöte

  • Yossarian

    Mitglied
    23. Mai 2024 um 22:05

    Die Freimaurerinnen, @Constantia , gibt es in Deutschland sogar schon seit mehr als 40 Jahren.

    Die bekannten Vorurteile gegen die Freimaurer sind wohl nicht aus der Welt zu schaffen. Die kath. Kirche hetzt seit der Gründung der ersten Freimaurerlogen gegen sie und später kamen rechtsnationalistische Kreise bis hin zu den Nazis dazu. Die Freimaurer wurden zusammen mit den Juden zu universell einsetzbaren Sündenböcken und die heutigen Neonazis verbreiten immer noch die Horrorgeschichte von der „jüdisch-freimaurerischen Weltverschwörung“. Was man heute selbst in gutbürgerlichen Kreisen über die Freimaurer hört ist der Beweis, dass diese Hetze im allgemeinen Gedankengut immer noch Wurzeln hat. Seine Vorurteile zu pflegen ist nach wie vor viel bequemer, als sich Informationen zu beschaffen.

    Eine „begrenzte Öffnung“ ist nicht einmal nötig, da es interessante Literatur über die Geschichte der Freimaurer wie auch ihr heutiges Selbstverständnis gibt. Als erstes fallen mir dazu die Bücher von Hans-Hermann Höhmann ein.

    Das angebliche „freimaurerische Geheimnis“ besteht aus drei Teilen. Zum einen reden sie nicht darüber, wer bei ihnen Mitglied ist. Das ist aber keine Geheimnistuerei, sondern Vorgabe des Datenschutzes. Des weiteren reden sie nicht im Detail über das Ritual der sog. „Tempelarbeit“. Das hat traditionelle Gründe, außerdem wäre es für Außenstehende, die nicht mit dem Gedankengut der Freimaurer vertraut sind, nicht verständlich, da es ein sehr symbolhafter Ablauf ist. Prinzipiell (aber nicht inhaltlich) ist es mit einem Gottesdienst vergleichbar, der für „Uneingeweihte“ ebenfalls ein unverständliches Ritual ist.

    Zuletzt reden die Freimaurer nicht darüber, was bei den nicht-rituellen Treffen besprochen wird. Auch das ist eine Selbstverständlichkeit, denn beim Gespräch unter Freunden gilt die Vertraulichkeit des Wortes. Das Schweigen darüber hat aber auch einen historischen Hintergrund. Die Freimaurerlogen folgten immer den Prinzipien der Aufklärung und das konnte unter absolutistischen Monarchen lebensgefährlich sein. Deswegen war das Schweigen darüber, was in der Loge besprochen wurde, eine Überlebensfrage.

    Das alles und noch viel mehr erfährt man, wenn man bei einer Führung beim Tag der offenen Tür neugierig ist und dem Vortragenden ein Loch in den Bauch fragt.

    Sorry für den vielen Text

  • Cocco

    Mitglied
    23. Mai 2024 um 21:52

    ….prima Happy @happyday

  • happyday

    Mitglied
    23. Mai 2024 um 21:38

    @cocco – Alles klar, ist bei mir angekommen, Cocco…- Mein Internet ist seit Wochen so schlecht, dass mir offenbar ab und an etwas entgeht. Sorry…

  • Cocco

    Mitglied
    23. Mai 2024 um 21:33

    Happy @happyday , meine Aussage wollte im Zusammenhang mit der Aussage: „bloß kein Verein !“ verstanden werden – alles andere versteht sich doch eigentlich von selbst.

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