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  • Terroranschlag in Hanau

     GSaremba61 antwortete vor 4 Jahren, 2 Monate 18 Teilnehmer · 115 Beiträge
  • SFath

    Teilnehmer
    21. Februar 2020 um 18:53

    Ich kann lesen + verstehen, daran solltest du längst keine Zweifel mehr haben.
    Wer im Zusammenhang mit möglichem Prozeßausgang für den Hanauer Täter einen völlig anders gelagerten Fall des Amokfahrers – ohne rassistische Motivation! – als Vergleich heranzieht, versucht hier das, was die AfD dazu vorträgt, zu unterstützen.
    Deren Rechtfertigungs- und Abwehrversuche der vergangenen Tage sind hinreichend bekannt.

  • GSaremba61

    Teilnehmer
    21. Februar 2020 um 18:58

    Das wäre wichtig wenn ich mir diesen Artikel zu Gemüte führe wird mir nur schlecht:
    Auszüge:
    Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten viele Bürgerliche ihre Lektion gelernt: Nie wieder eine Koalition mit den völkischen Rechten. Höchste Zeit, sie daran zu erinnern.

    Keine Frage, aktualisierende Vergleiche verbieten sich, denn in Deutschland herrschen keine Weimarer Verhältnisse. Dennoch lässt sich gerade in den neuen Bundesländern ein ungebrochenes Verlangen nach dem zeitlos Konservativen beobachten, eine mitunter militante Sehnsucht nach Stabilität jenseits einer aufgewühlten, verwirrend komplexen Gegenwart. Das ist Nährstoff für die Rechten. Während andere von "blühenden Landschaften" schwärmten, hatten sie früh erkannt, welche Phantomschmerzen nach dem Untergang des Sozialismus entstehen würden und wie gut sich diese politisch ausbeuten lassen. Deshalb versuchen Rechte mit allen Mitteln den Brückenschlag ins christdemokratische Lager – in der Hoffnung, dass die Konservativen jene Lektion vergessen, die sie sich nach 1945 selbst erteilt hatten: die kristallklare und unmissverständliche Abgrenzung nach rechts.Die geistigen Frontleute der AfD sind pedantische Buchhalter; brav schreiben sie ihre Ideen auf und stellen sie artig ins Netz. Ihr Weltbild ist von aggressiver Klarheit, und wie von Thomas Mann beschrieben dient die ungefragte Betonung des "Bürgerlichen" nur als Flecktarn für ein revolutionäres Projekt. Dieses Projekt findet seinen Niederschlag in drei Formeln, und sie lauten: "Die Wende vollenden". "Nie zweimal in denselben Fluss!" Und: Deutschland ist die "DDR 2.0".

    Das klingt bizarr, denn was soll die Bundesrepublik mit einer Diktatur gemein haben? Tatsächlich ist der Vergleich für die AfD zwingend, denn in ihren Augen handelt es sich beim wiedervereinigten Deutschland nicht um das echte und wahre Deutschland, sondern nur um ein unechtes, eine Art Scheindeutschland, kurz: um die nach Osten ausgedehnte und aus dem Universalbaukasten der Siegermächte zusammengeschraubte alte Bundesrepublik. Hinzu kommt, dass BRD und DDR aus rechter Sicht eine gemeinsame Herkunft teilen, denn die beiden sind Ausgeburten einer verfehlten Moderne, die sich im frühen 20. Jahrhundert in die feindlichen Zwillinge Kapitalismus und Kommunismus aufgespalten und bis aufs Messer bekämpft hatten. Nach dem Ende des Nationalsozialismus, dieses "Vogelschisses in über tausend Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte" (Alexander Gauland), nahmen die Weltmächte Deutschland als Geisel und verhinderten die Rückkehr ins Eigene der "selbstbewussten Nation".

    Anstatt 1989 die Gunst der Stunde zu nutzen, anstatt die trostlos herunterdemokratisierte Westgesellschaft durch eine urdeutsche Rang- und Volksgemeinschaft abzulösen, exportierten die Eliten den undeutschen Status quo. So kamen die Freigelassenen der DDR vom Regen in die Traufe. Sie hatten auf eine neue deutsche Volksgemeinschaft gehofft und stattdessen eine "links-grün versiffte" Westgesellschaft bekommen. Zweimal mussten die letzten Deutschen in denselben Fluss steigen, in den Fluss der verabscheuten Moderne. Wie lautet der Titel eines Interviewbuches von Björn Höcke? Nie zweimal in denselben Fluss.
    Wenn nicht alles täuscht, dann zerlegen sich unter dem Druck der Globalisierung nach den sozialdemokratischen nun auch die konservativen Parteien. In der Stunde der Entscheidung kann es ihnen nicht schaden, noch einmal Thomas Mann zu lesen und sich zu fragen, wer ihr Bündnispartner ist und wer ihr Gegner.

    Soviel zu den Verharmlosungen – wer das Grauen mag – hier das Ganze

    http://www.zeit.de/2020/08/neue-rechte-konservative-koalition-zweiter-weltkrieg/seite-2
    GeSa

  • SFath

    Teilnehmer
    21. Februar 2020 um 19:18

    Das war ein analytischer Volltreffer, danke fürs Einstellen GeSa!

  • rooikat

    Teilnehmer
    21. Februar 2020 um 22:56

    es geht um bessere
    Kontrollen für den Waffenbesitz!

    Wattfrau, auch ein mich beschäftigender Punkt: Wieso überhaupt müssen/können Sportschützen ihre Waffen zu Hause lagern?
    Spätestens nach den Ereignissen in den letzten Jahren, gehören m.E. zumindest bei Sportschützen und dgl. Hobbies Waffen und Munition nicht in Privathaushalte.

    rooikat

  • rooikat

    Teilnehmer
    21. Februar 2020 um 23:02

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Die Meinungsfreiheit auch … wo also anfangen?

    Diese Unantastbarkeit endet doch da, wo die des/der anderen verletzt wird/potentiell verletzt werden kann.
    Oder sehe ich das falsch?
    Ist das ICH absolut??

    rooikat

  • SFath

    Teilnehmer
    21. Februar 2020 um 23:07

    Nicht alle, die Waffen zuhause "lagern", sind auch Sportschützen. Wer sich eine Waffe zulegen will, findet auch einen (illegalen) Weg, selbst ohne Waffenerlaubnis!

  • rooikat

    Teilnehmer
    21. Februar 2020 um 23:22

    Nicht alle, die Waffen zuhause "lagern", sind auch Sportschützen.
    Trotzdem muss auch das bei Sportschützen nicht sein. Trainieren können sie ja eh nur im Schießstand.

    Und auch Waffen zu Hause müssen nicht zwingend zu solchen Untaten führen. Das beweisen andere Länder zur Genüge.*
    Es gehört schon ein gewisser Sumpf, ein Umfeld dazu, und das gibt es leider hier in diesem Staat.

    *in Namibia lernen Kinder bereits mit 10/12 Jahren schießen, jede Farm hat einen Waffenschrank und wenn z.B. eine große Raubkatze Spuren nahe des Wohnhauses hinterlässt, liegt auch mal die Waffe griffbereit.
    Und dennoch ist mir seit 1999 weder ein Amoklauf in einer Schule (und dort gibt es ausreichend Konflikte, schon wegen Herkunft und Hautfarbe)noch sonst irgendwo bekannt.
    (Ja, es werden leider Farmer umgebracht, mit der Panga u.a., selten wird geschossen, furchtbar, aber das ist eine ganz andere Geschichte.)
    rooikat

  • GSaremba61

    Teilnehmer
    22. Februar 2020 um 11:21

    Ist das ICH absolut??

    Was hat das ICH mit der Menschenwürde und Meinungsfreiheit zu tun? Für mich nichts!

    Einen Satz rausziehen ergibt meist wenig Sinn. Ich sprach von den Begriffen im Zusammenhang von Generalverdacht und nicht von Egoismus.

    GeSa

  • rooikat

    Teilnehmer
    23. Februar 2020 um 11:03

    Gestatte meinen Widerspruch GeSa,
    das ICH hat m.E. sehr wohl etwas mit Menschenwürde und Meinungsfreiheit zu tun, ist für mich untrennbar, denn je nachdem, wie ich es sehe und auslebe, berühre, verletze ich u.U. die der anderen.

    In dieser Trennung sehe ich die Gefahr der Selbstüberschätzung mancher Zeitgenossen.

    Aber Du bist sicher im Recht mit Deinen Erfahrungen. Nur – Recht wird allgemein immer von dem ausgelegt, der meint, es zu haben.

    Schönen Sonntag noch!
    rooikat

  • rooikat

    Teilnehmer
    23. Februar 2020 um 11:08

    Begründung, dass bei einem Einbruch in ein Schützenheim mehr Waffen erbeutet werden können, als bei jedem einzelnen Schützen selbst…

    Hallo Cocco, bei mancher Begründung werde ich den Verdacht nicht los, da steckt nur Befürchtung dahinter, etwas tun zu müssen.
    So auch hier.
    Schönen Sonntg noch!
    rooikat

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