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  • Streitkultur und Demokratie . .

     Laki antwortete vor 4 Jahren, 8 Monate 15 Teilnehmer · 42 Beiträge
  • Mondin

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 9:48

    . . ist der unten eingesetzte Titel überschrieben

    http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/streitkultur-und-demokratie-wie-wir-sie-zugrunde-schweigen-a-1261127.html

    Hier ein paar Ausschnitte daraus, aber es lohnt sich, ihn zu Ende zu lesen

    Wir führen Pseudodebatten. Wenn jemand Opfer einer Vergewaltigung wird, sollte es um die Tat gehen, um das Motiv, um Prävention und Bestrafung. Wer aber ausschließlich über die ethnische oder religiöse Identität von Tatverdächtigen reden möchte, disqualifiziert sich für eine solche Debatte.

    Wir belohnen Extrempositionen. Gesprächsthema am Stammtisch, am Gartenzaun oder in Facebook-Gruppen sind viel zu oft die radikalen Forderungen einzelner Schreihälse. Pöbel-Tweets von Berufspopulisten oder Forderungen von Vollzeitaktivisten erhalten in Medien und im Alltag mehr Aufmerksamkeit als sachliche Kompromissvorschläge. Auf Dauer ist das Gift für die Streitkultur.

    Wir scheuen den Diskurs. Im Brustton der Überzeugung vorgetragene Maximalforderungen sind einschüchternd – und sie verstärken den fatalen Eindruck, es gebe in vielen Fragen nur noch zwei Lager. Diese Polarisierung führt dazu, dass Zwischentöne kaum noch Gehör finden und ein Zerrbild von Debatten entsteht.

    Mondin

  • Fischersfruwe

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 11:08

    Hallo Mondin und danke, dass du diesen Artikel hier eingestellt hast. Fangen wir doch gleich hier amit an.

    In diesem Forum entgleisen meiner Meinung nach manche Debatten, weil es vielfach dann nicht mehr um den Austausch von Meinungen und Erfahrungen geht, sondern um das Recht haben und Recht behalten. Auch ich bin leider nicht ganz frei davon. Hinhören und zuhören können, das sind Fähigkeiten, die immer öfter verschwinden unter lautem Geschrei.

    Was tun? Ich für mich selbst habe mir vorgenommen, noch mehr als bisher die Meinung anders Denkender zu achten und auch mal unkommentiert stehen zu lassen.

    Einen ergiebigen Debattentag wünsche ich.
    Fifru

  • Fischersfruwe

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 12:53

    Hä? Was hat denn der persönliche Werdegang mit dem INHALT des von Mondin eingestellten Artikels zu tun? Allein schon Maxwills Tätigkeit unter anderem für die FAZ und den WDR ist eine Garantie für journalistische Kompetenz und Objektivität. Auch dpa und ap sind nicht bekannt für "Meinungsmache". Wohl gemerkt: ABSOLUTE Objektivität gibt es nicht!
    Fifru

  • Aladina

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 13:20

    Ich denke dass man sich nur einen Überblick schaffen kann, wenn man es persönlich kennt. Ich war z.B. im Irak 1982-1986, da berichteten Reporter Dinge die nicht so geschehen sind. Was ist los mit der Wahrheitsliebe? Jeder hat speziell seine eigene Meinung und bei einer Demokratie darf man die auch äußern. Oder dürfen das nur Reporter?

  • SFath

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 13:21

    Ach so!?

    Im Gegenzug sollen aber KOMMENTARE!!! aus (vor allem bestimmten) Blogs (die sich nicht der journalistischen Regeln bedienen müssen) hier Anklang finden.
    "Kommentieren" kann bekanntlich überall und jeder, ob Journalist oder Lautsprecher! :-I

  • Wattfrau

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 13:48

    Ach was, die Katholische Journalistenschule (ifp)
    ist linkslastig? 🙂
    Journalisten informieren, berichten und kommentieren
    und Kommentare sind immer persönlich!
    Ich kenne keine Zeitschriften, Zeitungen oder
    Online-Redaktionen ohne Kommentatoren.
    Was liest du denn?
    Hast du dich hier schon mal über 'achgut' aufgeregt,
    dort wird nur kommentiert!

  • GSaremba61

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 13:56

    … und nicht zu vergessen, was über Streitkultur und Demokratie geschrieben steht wenig mit dem Beruf zu tun hat.

    In entsprechenden Schulungen wird nichts anderes vermittelt. Ganz unabhängig von Kultur, Ethnie, politischer Einstellung usw..

    Zur persönlich erkennbaren Einstellung der/s User/s scheint es passend 😉

    GeSa

  • SFath

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 14:00

    🙂 🙂 🙂 Paßt nicht, weil aus der, politisch gesehen, entgegengesetzten Richtung erscheint?

    Koooomisch, geht mir bei stark geneigten Kommentaren allerdings auch so.

    Ich nehme an, der Zusammenhang ist nicht verstanden worden oder wollte nicht verstanden werden. Ragtime)

    Neee, sollte so verstanden werden, wie du es gern gehabt hättest… 😉

  • Unbekannt

    Unbekannt
    30. Juli 2019 um 14:50

    Ganz herzlichen Dank Mondin für Deinen Thread mit dem großartigen Beitrag von Maxwill.
    Fest steht: ohne einen vielfältigen Meinungsjournalismus
    wäre langfristig unsere Demokratie schwer gefährdet.
    Und gerade der angeführte Peter Scholl-Latour hat in zahlreichen beispielhaften Pressebeiträgen dezidiert und fachkundig seine Sicht der Dinge und der politischen Prozesse seinen Lesern bzw. Hörern und TV Zuschauern näher gebracht und damit die letztlich zur Meinungsvielfalt beigetragen.

    Aber vielleicht hat so mancher Angst vor der abweichenden Meinung des anderen. Vielleicht scheut so mancher die Auseinandersetzung mit Menschen, die bessere Argumente ins Feld führen, sehnt sich nach den ganz einfachen schlichten Wahrheiten und Lösungen – die es aber nicht gibt.

    Maxwill meint dazu:
    Offenbar haben viele verlernt, was eine Debatte ist und wie sie funktioniert: Menschen oder Gruppen mit verschiedenen Meinungen tauschen sich aus, um eine gemeinsame Lösung zu finden, meist in Form eines Kompromisses.

    Wäre schön wenn wir angesichts der rechtsextremen Gefahr für unsere Demokratie wieder lernen achtsam miteinander zu diskutieren um gemeinsam Kompromisse zu finden.
    Bevor es zu spät dafür ist.

  • GSaremba61

    Teilnehmer
    30. Juli 2019 um 21:20

    Und wieder nur DAS was zum eigenen Denken passt. Der kühle Kopf (nicht kaltköpfig, nicht kaltherzig) wird im Zusammenhang mit den entsprechenden Gesinnungsfreunden gesetzt.

    Aus dem eingestellten Link:

    Und doch tut innere Abkühlung not nach der Attacke in Frankfurt. Denn was sich jetzt in Gang setzt, ist neben echter Anteilnahme auch hämisches Triumphgeheul: Ein gebürtiger Eritreer! Da seht ihr's! Schuld ist der Fremde, teilten AfDisten erwartungsgemäß mit. Migration wird da als Mutter aller Probleme ausgemacht, frei nach dem Horst Seehofer des Jahres 2018. Und die Angst vorm schwarzen Mann? Hat jede Menge neue Nahrung.

    In einer solchen Situation ist es ein Leichtes, in bewährte Erklärungsmuster zu flüchten. Mancher, der rechts von der Mitte politisch daheim ist, wird Einwanderung, das Bekenntnis zu Vielfalt für solche Verbrechen verantwortlich machen. Als Feind gelten da alle, die mit Weltoffenheit gut leben können. Auf der Gegenseite, in linken und grünen Biotopen, wird ähnlich reflexhaft diskutiert. Hier regt man sich aber lieber über Wächtersbach auf, wo ein Eritreer aus einem Auto beschossen wurde. Der Feind Nummer eins, klar, ist da der Rechtsextremist.

    Hier Frankfurt, dort Wächtersbach, hier Kampf gegen angebliche Überfremdung, dort heiliger Zorn gegen die Rassisten im Land – die Feindbilder verhärten. Und in Zeiten schwindender innerer Sicherheit, der gefühlten, flüchten viele sich in die Wagenburg der Emotion. Dort kann man mit Seinesgleichen ungestört hassen, die anderen. Nur gegen die Wirklichkeit wird es halt nichts helfen.

    Und noch ein Satz, der wohl lieber übersehen wurde und dem ich voll und ganz zustimme:

    Wer aufgrund solch rassistischer Denkmuster zu Gewalttaten aufruft, muss die ganze Härte des Rechtsstaats spüren.

    Und richtig – kein Wort von Zusammenleben. Wäre auch dem Gesamtthema nicht angemessen! Denn wer wollte schon mit Straftäter und Gefährder aller Sorte zusammenleben.

    Doch eines steht fest, ich lege auch keinen Wert darauf mit Hetze und ausgewählter einseitiger Manipulation zu leben!!!!!! Diese Menschen sind auch Gefährder!

    GeSa

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