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Ost und West sind ungefähr gleich zufrieden...?
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… wenn sich weder Ost noch West instrumentalisieren lässt und "richtig" hinschaut. Ein für mich sehr interessanter Artikel, da er beschreibt was mir oft durch den Kopf geht.
Auszug:
Die ostdeutschen Intellektuellen, die die Kolonialisierung des Ostens beschwören, gehen an der Lebenslage der Mehrheit ihrer Landsleute vorbei und machen sich zum Sprachrohr von denjenigen, denen sie doch wohl eher mit Ablehnung gegenüberstehen. Eine Minderheit der Ostdeutschen hat es verstanden, sich zum Opfer der deutschen Einheit zu stilisieren und mit seinem Wahlverhalten Berücksichtigung einzuklagen. Wählte ein Großteil von ihnen erst die Linke, um die westlichen Eliten herauszufordern, so meint sie jetzt, in der AfD einen noch wirksameren Proponenten ihrer Anliegen gefunden zu haben.
Der gemeine Ossi ist wendig, und er ist dreist. Er hat es geschafft, der westlichen Elite ein schlechtes Gewissen zu verschaffen. Sein Verhalten, auch sein Wahlverhalten ist taktisch und instrumentell, und es ist durchschaubar. Mit seinem Protest will er sich zu unserem Problem machen.
Wir müssen diesen Protest ernstnehmen, aber uns von ihm nicht instrumentalisieren lassen. Wir sollten nicht den Klagegesang einer Minderheit bedienen und uns als ihr verlängertes Sprachrohr missbrauchen lassen, indem wir den Ossi als ein benachteiligtes und entmündigtes Wesen porträtieren, dem die Anerkennung verweigert wird. Wir sollten den Blick frei bekommen und wahrnehmen, dass die Mehrheit der Ossis unter teilweise erheblichen Anstrengungen und Entbehrungen, das muss man auch sehen sich in das westliche System eingefädelt hat und in Deutschland angekommen ist.
Mit realistischem und ehrlichen Blick wird es doch was. 😉
GeSa
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Selten hat ein Artikel in so vollem Umfang meine Zustimmung gefunden. Ich las ihn als er ganz frisch war und war sehr angetan. Hab ihn gespeichert und werde ihn behalten. Das ist doch mal eine reale Einstellung zur Sache.
Der gern laute und intrumentalisierende Teil fällt zwar auf, aber nicht zwingend und überall positiv.
Allerdings macht das, was die laute Minderheit betrifft, nicht gerade fröhlicher
http://www.jetzt.de/politik/erst-vor-ein-paar-minuten-wurden-wir-mit-champignons-beworfen
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Wir müssen diesen Protest ernstnehmen, aber uns von ihm nicht instrumentalisieren lassen.
Wir sollten nicht den Klagegesang einer Minderheit bedienen und uns als ihr verlängertes Sprachrohr missbrauchen lassen, indem wir den Ossi als ein benachteiligtes und entmündigtes Wesen porträtieren, dem die Anerkennung verweigert wird.
Dem stimme ich durchaus zu!
Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß die Wiedervereinigung Breschen in das "Gewohnte" geschlagen hat. Was anderes war auch von keiner Seite zu erwarten!
Daß es dabei Brüche in den Biografien gab, auch nicht.
Dieselbe Erfahrung machten Menschen in den Alten Bu-Lä., wenn ihre Firmen entweder "übernommen" wurden, in Insolvenz gingen, ins Ausland ausgelagert wurden… Das betraf auch Hunderttausende!
Nur mal ein paar Beispiele: Schlecker, der Ruhrpott als Kohleförder-Industrie, Elektronik- und Autokonzerne, u.s.w…Seit 1989 sind 30 Jahre vergangen und mir kann niemand einreden, daß es in dieser Zeit für die jetzt sich "abgehängt" Fühlenden absolut keine, nicht eine einzige Chance, gegeben hat, sich neu zu orientieren.
Der Großteil der Menschen in den NBL hat das Gegenteil bewiesen!Ein anderer Teil der Menschen hat sich die "Trotzkappe" aufgesetzt und stimmt nun, nachdem die Linke auch nicht wunschgemäß handelte, für eine Veränderung durch die AfD.
Ohne daß diese auch nur ein einziges Angebot für die Zukunft macht. Oder versprechen kann, es würde "alles wieder so" wie vor der Wende.Es wird immer gefordert, man müsse diese "Abgehängten" abholen und mitnehmen.
Wo bitte ist denn deren Standort??? -
…. dass unverhältnismäßig viele Ostdeutsche nie in der Demokratie angekommen sind.
Nein, ich denke eher, dass sie unter Demokratie etwas anderes verstanden haben. Gleichzeitig von dem Begriff Marktwirtschaft wenig Vorstellung hatten. Das "Erbe der Treuhand" eine Sendung des ZDF macht es deutlich.
Dann kam die Realität und damit das Unverständnis. Der goldene Westen ist nicht golden und wie im Westen gibt es Teile, die immer noch von "Gold" träumen. Da hat der alte Staat mehr für seine Menschen getan, habe ich gehört. Übersehen wird im Laufe der Zeit, was er noch so alles getan hat "für" seine Menschen. Man sagt doch – erinnert wird sich nur an das "Gute". Das Gute, dass für mich auch nicht gut war – Einstellung eben.
GeSa
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