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Mein fast tägliches Date
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Wochentags habe ich zwischen neun und halb zehn eine Verabredung. Mein Radiosender lädt mich da ein zur Lesezeit. Dieser Programmpunkt (den es auch andernorts und -zeit mit anderen Werken gibt) nimmt mich mit auf eine Reisen zu noch unbekannten Büchern, die ich mir vielleicht (oder auch ganz sicher) entgangen wären.
Als bekannt wurde, dass Peter Handke den Nobelpreis verliehen bekommt gab es imm Politik-Forum eine Diskussion. Der Name sagte mir etwas, gelesen hatte ich nichts von ihm. Die Reaktion des Schriftstellers Saa Staniic hinterließ in meinen Gedanken ein Häkchen für mehr.
Wofür sollte ich mich entscheiden, wenn ich doch etwas von Handke lesen wollte? Und was würde mich bei Staniic erwarten?
Die "Lesezeit" erbarmte sich meiner. Erst gab es "Die linkshändige Frau" (erschien 1975) von Peter Handke und nun auch "Herkunft", für welches Staniic; den Deutschen Buchpreis erhielt.
Beide Bücher, Jahrzente liegen zwischen ihrem Entstehen, hatten für mich doch eine Gemeinsamkeit. Die Art des Ausdrucks war fast spartanisch und ließen doch sofort vor meinen Augen ein Bild entstehen. Intensiver war für mich Staniic, vielleicht auch, weil hier der Autor selbst las.
In all den Diskussionen über Flucht, Flüchtlinge, Integration und all den damit verbundenen Problemen habe ich konzentriert zugehört. Der Autor beschreibt, was er wahrnimmt, er urteilt nicht, er analysiert nicht.
Erstaunt bleibe ich zurück. Zwei Preise, zwei Meinungen dazu und ein tägliches Date haben mir ein Stück Literatur näher gebracht. Und werden mich wohl noch eine Weile beschäftigen.
Constantia
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Danke für Deinen Bericht. Ich gehe schon länger mit der Idee schwanger Staniic zu lesen, da medial so hoch und viel gelobt.
Mal schauen…
Im Moment lese ich mal Golo Mann: Erinnerungen und Gedanken: Eine Jugend in Deutschland
Diese Familie läßt mich nach Jahren immer noch nicht los.
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