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  • Kriege haben die Menschheit nach vorne gebracht!

    Von Webra am 26. Mai 2022 um 22:38

    „Krieg ist zu nichts gut, soweit die landläufige Meinung. Stimmt nicht, sagt jetzt Ian Morris, Stanford-Historiker und Autor des Campus-Bestsellers »Wer regiert die Welt?«, in seinem neuen Buch. Seine aufrüttelnde These: Zwar schaffen kriegerische Auseinandersetzungen in dem Moment, in dem sie wüten, die Hölle auf Erden. Auf lange Sicht jedoch, so das Fazit seiner umfassenden Globalgeschichte des Krieges, haben Kriege die Welt sicherer und reicher gemacht.

    Krieg als Entwicklungsmotor, Zerstörung als Entwicklung, Barbarei als zivilisatorischer Fortschritt? Mit dieser Perspektive stellt der Meister des »Big Picture« unsere gewohnten Sichtweisen auf den Kopf. Sie ist Ergebnis einer nüchternen historischen Analyse, welche Folgen Kriege für die beteiligten Gesellschaften in verschiedenen Epochenhatten. Dabei spannt Morris einen weiten Bogen, von der Steinzeit über das Römische Reich bis in die Gegenwart, das Zeitalter atomarer Sprengkraft. Morris’ Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass das Leben im Verlauf der Jahrhunderte immer sicherer und friedlicher geworden ist. In der Steinzeit lag die Wahrscheinlichkeit, durch die Hand eines Mitmenschen umzukommen, zwischen zehn und 20 Prozent.

    Um 1250 musste nur einer von hundert Westeuropäern damit rechnen, ermordet zu werden. Im 17. Jahrhundert war es dann noch einer von dreihundert und 1950 einer von dreitausend. Anders ausgedrückt: Nicht einmal die Weltkriege haben das 20. Jahrhundert auch nur annähernd so gefährlich gemacht wie die Steinzeit. Es hat also eine Entwicklung gegeben, in der Menschen immer seltener gewaltsam gegen andere vorgehen. Wieso aber haben sie sich diese Freiheit nehmen lassen?

    Morris ist überzeugt, dass ausgerechnet Kriege Menschen in wachsendem Maße von gewaltsamen Mitteln abgebracht haben. Meist nämlich hat es Sieger und Besiegte gegeben. Den Besiegten waren die Mittel aus der Hand genommen worden, weiterhin kriegerisch vorzugehen, sie mussten sich fügen. Und in immer stärkerem Maße haben die Sieger sie in ihre Gesellschaften integriert. Diese größeren Gesellschaften wiederum konnten nur funktionieren, wenn ihre Herrscher stärkere Staaten entwickelten. Und mit das Erste, wofür diese Staaten sorgen mussten, wollten sie an der Macht bleiben, war die Unterdrückung der Gewalt innerhalb der Gesellschaften. Die historische Entwicklung lässt sich demnach auf eine einfache Formel bringen: Durch Kriege sind größere Gebilde wie Staaten entstanden und durch diese mehr Sicherheit. Morris geht sogar noch einen Schritt weiter. Krieg habe Gesellschaften nicht nur größer, stärker und sicherer gemacht, sondern auch reicher. Frieden in der Folge von Kriegen hat die Voraussetzungen für wirtschaftliches Wachstum und steigende Lebensstandards geschaffen. Der Weg dahin führte zwar durchs Chaos. Doch im Laufe der Zeit, so Morris, steht jeder Nachkomme einer neuen größeren Gesellschaft besser da als zuvor.

    Was bedeutet Morris’ beunruhigender Blick für heute? Braucht es etwa weiterhin Kriege? Auch hier argumentiert der Historiker nüchtern-pragmatisch: Früher habe es sich gelohnt, Kriege zu führen. Im 21. Jahrhundert habe sich der Krieg jedoch selbst um seine mögliche positive Wucht gebracht. Unsere Waffen seien so destruktiv geworden, unsere Organisationen so effizient, dass der berühmte »eine Knopfdruck« ausreichen würde, binnen kürzester Zeit Millionen von Menschen zu töten. Ein solcher Krieg hätte tatsächlich nur Zerstörung zur Folge. Auch nach der Lektüre von Morris’ brisantem Buch könnte man noch sagen: Nie wieder Krieg! – Vermutlich wären wir nicht ganz so überzeugt von der Richtigkeit dieser Forderung, hätte es nicht die schrecklichen Erfahrungen von mehreren Kriegen gegeben.“ (Kopie)

    Alles hat seine „zwei Seiten“. Eine gute und eine schlechte. Diese Lebensrealität trifft sogar bei einem Krieg zu.

    Wenn dieser Krieg in der Ukraine vorbei ist, wird es eine völlig neue Weltordnung geben.

    Mit der Globalisierung dürfte es dann vorbei sein. Die Infrastruktur der Ukraine wird auf den neusten Stand sein. Westliche Investoren werden sich „goldene Nasen“ verdienen.

    Es ist schon einige Zeit her, da hat „forscher“ in einem Kommentar erklärt, wie dieser Krieg in der

    Ukraine entstanden ist. Russland hat eine Invasion begonnen und ist in die Ukraine einmarschiert.

    Erst als die Ukraine sich wehrte, entstand dieser Krieg. An dieser wertneutralen Tatsache gibt es nichts zu rütteln. Erst wenn wir den Moralbegriff „Schuld“ mit in Betracht ziehen, werten wir diesen Vorgang.

    Es wurde auch gefragt: „Ist dieser Krieg gerechtfertigt“? Alle werden sagen: „Ja“. Es geht um

    Freiheit und Demokratie. Für die Erreichung solcher hehren Ziele, wird Menschenleben Mittel

    zum Zweck. Morris Beitrag rechtfertigt diesen Einsatz.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ian_Morris_(Historiker)

    Holzhacker antwortete vor 3 Jahre, 6 Monaten 12 Mitglieder · 22 Antworten
  • 22 Antworten
  • Holzhacker

    Mitglied
    3. Juni 2022 um 16:13

    Ja @Webra , so ähnlich ging es 1945 auch hier bei uns im Rheinland. Einige übriggebliebene Idioten wollten den Kampf als „Werwolf“ weiterführen. Die Panzer der Amis rückten in den Ort ein und aus einem Kellerfenster schossen einige Jecken mit Karabinern auf die Amis. Panzer stopp, ein Trupp GI`s rückte seitwärts vor, Flammenwerfer ins Kellerfenster. Ergebnis: 4 Tote und zwei Schwerverletzte im Keller. Es fiel kein Schuss mehr. War das Mut? Ich glaube eher, dass die entsetzlich dumm oder ungebildet waren, nicht zu begreifen, dass die Show des kranken Österreichers vorbei war!

  • Modesty

    Mitglied
    27. Mai 2022 um 21:55

    @Webra

    Es ist eine Sache, für den Glauben an eine verlogene Ideologie und einen ungerechtfertigten Eroberungsangriff böse abgestraft zu werden – aber eine ganz andere, eine verlogene Ideologie und einen ungerechtfertigten Eroberungsangriff mit allen Mitteln abzuwehren.

    Irgendwann musst Du aus Deiner Erfahrungsschleife doch auch mal herausgekommen sein, spätestens in Dortmund und nachdem die Sieger den Besiegten auf die Beine geholfen und sie Demokratie gelehrt hatten – wobei Demokratie eben keine Ideologie, sondern Organisationskonzept, Werteordnung und politischer Gestaltungsrahmen ist – der sich für Deutschland und Europa z.B. seit über 70 Jahren bewährt hat. Noch nie hatte Europa so lange so friedliche Zeiten und Deutschland so großen wirtschaftlichen Erfolg.

    Und das soll es nicht wert sein, bei Bedarf mit Leib und Leben verteidigt zu werden, um es in gutem Zustand an die nächsten Generationen weiterzugeben?

    M.

  • Fagus

    Mitglied
    27. Mai 2022 um 19:58

    Den Betrag von @Holzhacker sehe ich als eindeutig ironisch/sarkastisch, für mich erübrigt sich daher mancher der ausgelösten Kommentare

  • Webra

    Mitglied
    27. Mai 2022 um 19:28

    Hallo Modesty,

    ich würde in dem von dir geschilderten Fall die Taktik des Untergrundkampfes anwenden und nicht die der offenen Feldschlacht. Diese Taktik ist für einen schwachen erfolgsversprechender. Widerstandslos aufgeben bedeutet nicht kampflos alles geschehen lassen.

    Ins offene Messer zu rennen ist doch Dummheit.

    Ich bin unter den Nazis aufgewachsen. Jahrgang 1933. Inder DJ-Deutsche Jugend-eine Vorstufe der HJ-Hitler Jugend, haben wir „Pimpfe“ schon mit zehn Jahren bei Geländeübungen „Krieg gespielt“. Ran schleichen an den Gegner geübt und ihm mit einem Holzmesser die Kehle durchgeschnitten.

    Wer die meisten getötet hatte wer der Tapferste, der Mutigste . Er war ein Held. Diese Begriffe sind für mich negativ belastet.

    „Zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl, flink wie die Windhunde“, so hatte ein deutscher Junge zu

    sein. Bereit zu sterben für Führer Volk und Vaterland. Das Kriegsende erlebte ich im Sudetengau.

    Im Mai 1945, als die Russen mit ihren Panzern kurz vor unserem Dorf standen, besetzten der Volkssturm, Die HJ und wir Pimpfe die Panzersperre am Dorfeingang. Die HJ hatte gelernt wie die Panzerfäuste zu bedienen waren. Wir Pimpfe leisteten Hilfe. Die alten Männer waren vernünftiger als wir von einer Ideologie besessen Jungen. Sie nahmen uns die Panzerfäuste weg und hissten die Weiße Fahne. Ihre Vernunft hat mir das Leben gerettet. Dieses Erlebnis und auch noch viele andere auf unserer Rückreise zu Fuß vom Sudetenland nach Dortmund, 6 Monate, haben mich gelehrt nicht auf Ideologien, egal welcher Art, zu hören und dafür mein Leben einzusetzen.

    Die wortreichen Streiter dieser Ideologien setzen ihr Leben dafür nicht ein. Das müssen immer

    ihre Gläubigen tun.

    Begriffe wie Ehre, Mut , Tapferkeit und viele ähnliche mehr sollen doch nur erreichen, dass wir bereit sind unser Leben für Ideologien einzusetzen.

    Mit mir nicht, ihr vielen „Ideengeber“.

  • Modesty

    Mitglied
    27. Mai 2022 um 18:35

    @Webra

    „Ich finde solch ein Handeln vernünftig.“

    Dein (scheinbar) überlegener Gegner auch – und bestärkt Dich darin. Denn kaum hast Du es wieder zu etwas gebracht, nimmt er es Dir wieder weg und vertreibt Dich erneut…. Er weiß ja, dass er keinen Widerstand zu erwarten hat. Und Deine Kinder übernehmen dieses Verhalten, auf dass es ihnen in Zukunft genau so ergeht…

    Denk noch mal drüber nach, ob das wirklich dem Selbstverständnis eines freien und zivilisierten Menschen im 21. Jahrhundert entspricht oder ob es nicht Deine und die Pflicht aller ist, sich zu wehren, Dir beizustehen und Dein und das Recht aller anderen auf Selbstbestimmung, Eigentum und freie Meinungsäußerung ect. gegen wen auch immer zu verteidigen und durchzusetzen!

    Ich jedenfalls bekäme in einer Welt voller Feiglinge meinen Kopf nicht mehr hoch und würde lieber gar nicht als entrechtet leben wollen. Doch vorher würde ich mich der (bewaffneten) Gegenwehr anschließen bzw. sie notfalls organisieren.

    Aber zum Glück leben wir nicht mehr in der Steinzeit. Der zivilisierte, demokratische Teil der Welt organisiert sich auf der Basis von Gesetzen, die auf Gleichheit beruhen und Schwächere vor der Willkür Stärkerer schützen; sie unterhalten Exekutivorgane, die das bei Bedarf durchsetzen und unterstützen sich gegenseitig beim Erhalt ihrer Selbstbestimmung.

    Wer allerdings den Schwanz einzieht und flieht, sobald jemand von außerhalb grob wird, erweist der Idee ‚Demokratie‘ einen schlechten Dienst. Er fällt ihr damit in den Rücken und schwächt sie gegenüber Diktaturen und Despoten mit Alleinherrschaftsanspruch! Das Gegenteil sollte der Fall sein! Demokratien sollten sich als wehrhaft erweisen! Und nach Möglichkeit als die Stärkeren! Aber das findet man nur heraus, wenn man den Fehdehandschuh aufnimmt und kämpft! Mittels Krieg oder diplomatischer Überzeugungskraft! Unterwerfung jedenfalls ist keine Option!

    M.

  • etaner34

    Mitglied
    27. Mai 2022 um 18:23

    „Ich handle, wie es die Evolution für ihre Lebewesen eingerichtet hat.“

    @Webra

    Wie tapfer das klingt!

    Du wirst nicht wild darauf sein, den Beweis dafür antreten zu müssen.

  • Webra

    Mitglied
    27. Mai 2022 um 18:12

    Modesty,

    der Gebrauch meines Verstandes führt nicht dazu, dass ich mich stets unterwerfe. Ich handle, wie es

    die Evolution für ihre Lebewesen eingerichtet hat. Bei Gefahr für Leib und Leben entweder kämpfen oder fliehen. Ist der Gegner schwächer oder gleich stark kämpfe ich.

    Ist mir der Gegner überlegen und dadurch mein Überleben bedroht, fliehe ich. Ich überlasse ihn all mein Hab und Gut. All dies kann ich später immer noch wieder erlangen, ein verlorenes Leben aber nicht mehr.

    Ich finde solch ein Handeln vernünftig.

  • forscher

    Mitglied
    27. Mai 2022 um 16:54

    Oh, ihr Lieben, macht doch unsern „Webra“ jetzt nicht ganz zur “ Minna “ Wink

    Hallo @Holzhacker , Sorge um Putins Machenschaften ?

    Kennst du eigendlich “ Le Triomphants „… das sind Putins Sorgen Laughing

  • Holzhacker

    Mitglied
    27. Mai 2022 um 16:18

    Krieg ist bestes da wo gibt! Nur im Krieg können Männer ihre tiefsten Instinkte ausleben, die sie sonnst immer nur unterdrücken müssen.: Morden, vergewaltigen, und rauben! Alles geht!

  • Modesty

    Mitglied
    27. Mai 2022 um 15:39

    @Webra

    Du sagst: Kant hat uns doch den Rat gegeben, bei allen unseren Entscheidungen unseren Verstand zu gebrauchen.

    Frage: Warum führt bei Dir der Gebrauch des Verstandes stets zur Unterwerfung?

    M.

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