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‚Ich will einfach nur in Ruhe sterben.‘ ARD heute 20:15: ‚Gott‘
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Fernsehfilm nach Ferdinand von Schirach.
Ein alter Mann versucht auf legalem Weg ein Medikament zu bekommen, mit dessen Hilfe er sich nach dem Tod seiner Frau schmerzfrei umbringen kann. Das angefragte Bundesinstitut lehnt ab. Auch seine Ärztin will ihm nicht helfen. Er wendet sich an den Deutschen Ethikrat – und der Film nach dem Theaterstück von Ferdinand von Schirach beginnt…… mit tollen Schauspielern, die alle Fürs und Widers glaubhaft interpretieren. Am Ende steht die Aufforderung an das Publikum, über folgende Fragen abzustimmen:
“Halten Sie es für richtig, einem gesunden Menschen ein tödliches Medikament zu geben? Würden Sie es tun, wenn Sie Arzt wären?”
Nach der Ausstrahlung des Films diskutiert Frank Plasberg das Ergebnis der Abstimmung in Hart aber fair.
Zumindest altersmäßig dürfte kaum jemand näher an diesen Fragen sein als wir.
Ich persönlich würde es begrüßen, wenn es ein Recht (einen gesetzlichen Anspruch) auf einen selbstbestimmten Tod und ein dazu geeignetes Medikament gäbe.
Andererseits: Wie kann das organisiert werden ohne ständigen Vergleich mit der deutschen Euthanasie-Vergangenheit?
Was denkt ihr?
M.
Aus ‚Welt‘:
Wer bestimmt unser Ende? Dürfen wir Gott spielen? Im Urteil des Verfassungsgerichts heißt es: „Das allgemeine Persönlichkeitsrecht umfasst ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben. Dieses Recht schließt die Freiheit ein, sich das Leben zu nehmen und hierbei auf die freiwillige Hilfe Dritter zurückzugreifen.“ Heißt das nun, dass der Staat das Sterben auf Wunsch aktiv unterstützen soll? Woher wissen Patientinnen und Patienten, welche Ärzte ihnen im Zweifelsfall helfen?
Im Film wendet sich der alte Mann am Ende verzweifelt an den Mediziner: „Warum glauben Sie, Sie dürfen sich für Gott halten?“
Kritik von Medizinern:
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Ich mag Ferdinand von Schirach. Und ich bin schon gespannt auf die Verfilmung.
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Ich gestehe, ich denke schon seit einiger Zeit darüber nach, obwohl ich Schirach-Filme mag, ob ich mir diesen Film anschaue. Ich scheue zurück, obwohl ich Deiner Meinung @Modesty bin – ein Recht (einen gesetzlichen Anspruch) auf einen selbstbestimmten Tod und ein dazu geeignetes Medikament gäbe.
Doch genau genommen – es gibt das Recht (auch gesetzlich – siehe Patientenverfügung) – ich kann meinen Tod selbstbestimmen – also bleibt nur das 3. über – die Möglichkeit ein geeignetes Medikament zu erhalten.
Damit öffnet man allerdings nicht nur Tor und Tür für jeden Suizid -von jung bis alt, sondern ich stelle auch Mediziner/Apotheker (also alle, die mir das Medikament besorgen könnten) vor die Entscheidung einzuordnen was mich treibt. Möchte ich glaube ich nicht.
Ich habe mich noch nicht damit beschäftigt, doch ist es wirklich so schwierig Medikamente zu finden, die mir den Weg ebnen ohne andere Menschen mit in die Verantwortung zu ziehen? Allein wenn ich an den Medikamentencocktail meines Vaters denke – er und ich hätte nichts mehr gebraucht, wenn wir gewollt hätten – es war alles da.
Ebenso gefällt mir die Frage – Gott spielen – nicht. Wenn ich über mein Leben bzw. Tod bestimme spiele ich nicht Gott, sondern lebe meine Selbstbestimmung. Erst wenn ich andere einbeziehe könnte es jemanden geben der Gott spielt.
GeSa
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Ich bin der Meinung, dass ich das Recht habe mit meinem Körper und meinem Leben das zu tun, was für mich richtig und gut ist.
Sowohl als Frau eine Schwangerschaftsunterbrechung machen zu lassen und auch Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen.
Der Staat sieht das anders, bei der Interruption hat die Frau inzwischen die Möglichkeit, das zu tun.
Aber beim Sterben wird der Bürger daran gehindert. Menschen, die eine Selbsttötung vornehmen wollen werden daran von Einrichtungsmitarbeitern gehindert…egal, ob im Gesundheitswesen oder bei der Justiz.
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Moin!
Wer hat geschaut und wer hat abgestimmt?
Also, wie zu erwarten, war “Gott” mit seinen klar polarisierenden Positionen, ziemlich pädagogisch, aufgebaut. Und natürlich besetzt mit der Creme de la Creme deutscher Schauspieler. Also, alles sehr vorhersehbar, aber o.k.
Schlimm fand ich allerdings, dass man schon nach 5 Minuten abstimmen konnte, ob der nett bittend dreinschauende, körperlich und geistig fitte Herr Gärtner die von ihm gewünschte medizinische Hilfe beim Abtreten ins Jenseits bekommt oder nicht.
Getoppt wurde das Ganze dann bei der anschließenden Sendung “Hart aber Fair” (habe ich mir geschenkt), wo die Abstimmung bekannt gegeben wurde.
Der Spiegel schreibt zu diesem Mitmach-Spektakel folgendes: “Ein grauenvolles Mitmach-Tribunal.”
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