Gott als Prinzip

[FlorianS]

Giordano Bruno (1548-1600) ist nicht nur für seine Feststellung der Unendlichkeit des Universums bekannt geworden, sondern auch für seine Vorstellung, dass das Universum ein großer, lebendiger Organismus sei. Dieser Organismus, so Bruno, werde von einem einzigen Prinzip beherrscht. Dieses Prinzip nennt er Gott.

Damit geriet er unweigerlich in Konflikt mit den Dogmen der Kirche. Denn dass Gott in dieser Welt vorhanden ist, wenn auch als das beseelende Prinzip im Ganzen wie in allen Teilen, das widerspricht der Vorstellung eines personalisierten Gottes, der die Welt von außen regiert, über ihr steht und über sie wacht.

Die Idee, dass Gott eins sei mit dem Universum und der Natur, nennt man heute Pantheismus. Der Einwand, der Pantheismus sei bloß eine Spielart des Atheismus, weil in ihm die Idee eines personalisierten Gottes fallen gelassen werde, traf für Giordano Bruno nicht zu. Bruno leugnete nicht, dass es einen Gott gibt, er war jedoch der Auffassung, dass es einer anderen Vorstellung Gottes bedürfe, um einen Fortschritt im Denken zu ermöglichen.

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