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  • Gedanken - abseits von Toilettenpapier

     paula50p antwortete vor 3 Jahren, 12 Monate 6 Teilnehmer · 7 Beiträge
  • paula50p

    Teilnehmer
    30. März 2020 um 11:43

    Ich hatte das große Glück, niemals einen Krieg erleben zu müssen oder in einem Kriegsgebiet geboren zu sein. Es ist daher eine absolute Herausforderung mit einer Situation konfrontiert zu sein, die ich nicht beherrschen kann, die ich nicht steuern kann, die derzeit nicht einzuschätzen ist. Ich weiss nicht, wie schlimm sie sich entwickeln wird und wann sie vorbei sein wird. Große Unsicherheit verbreitet sich mit direktem Einfluß auf meinen Lebensentwurf. Alle Planungen, vermeintliche Sicherheiten werden in Frage gestellt. Aber eigentlich gab es sie doch noch nie, diese Sicherheit. Vielmehr war es so, dass ich im Alltag geplant und organisiert habe, mit dem trügerischen Gefühl, alles im Griff zu haben. Ich weiss nicht ob ich es das richtige Wort ist, aber es macht mich dem Leben gegenüber etwas demütiger, zu wissen, letztendlich kann ich immer nur hoffen, dass all meine Strategien helfen, den Bedrohungen und Gefahren in meinem Lebens etwas entgegensetzen zu können. Sorry wenn es etwas zu lang war. Wie sind Eure Gedanken dazu?

  • zigeunermaedche

    Teilnehmer
    30. März 2020 um 11:53

    "Aber eigentlich gab es sie doch noch nie, diese Sicherheit. Vielmehr war es so, dass ich im Alltag geplant und organisiert habe, mit dem trügerischen Gefühl, alles im Griff zu haben."
    Zitat
    Stimmt Paula, eigentlich gibt es nie Sicherheit im Leben. Zwar habe ich i.G. zu Dir Krieg, Flucht und einige Morde miterlebt, aber "man" vergißt, jedenfalls ich….zum Glück…
    Auch ich habe im Alltag immer geplant, und selten drauf geachtet, daß nichts sicher ist.
    Aber ich werde wohl auch weiter planen, weil ich gar nicht anders kann…ständig dran zu denken, daß ja doch nichts sicher ist, würde mich verunsichern.
    Gruß zi

  • Florena

    Teilnehmer
    30. März 2020 um 12:35

    @paula50p

    Das geht mir ebenso wie Dir, ich musste auch keinen Krieg erleben.

    Die Furcht vor etwas Unsichtbarem wie dem Virus kommt einem gespenstisch vor. Damit lässt sich viel schlechter umgehen, als mit einem Gegner, der bekannt ist oder den man sieht, dem man im besten Fall ausweichen kann. Bei einem Virus ist alles ganz anders, viel heimtückischer.

    Da genügt es nicht, wenn einige sagen: Ach mach Dir nicht so viele Sorgen, das ist alles übertrieben und stimmt überhaupt nicht.
    Ich denke, die Richtlinien sind bekannt, man richtet sich danach, nicht alleine um zu erkranken, sondern nicht andere anzustecken. Und jeder, der gut aufgeklärt ist, wird auch selbst wissen, wie er sich zusätzlich noch schützen kann.

    Was noch für mich beängstigend ist, man weiß nicht, ob man nicht schon angesteckt wurde. Wenn man Glück hat, merkt man es nicht oder nur sehr wenig. Ich werde mich nicht verrückt machen bei jedem Husten oder Schnupfen, (wir haben ja jetzt auch die Blütenpollenzeit), und wer ganz viel sich Sorgen macht hat sicher noch Gelegenheit zu einem Arzttermin.
    Ich halte mich von Praxen fern und werde mich zu Hause auskurieren, wie das schon viele machen. Falls dies dann nciht ausreicht, kann man immer noch die 112 wählen und wenn da keiner ist, dann halt 116 117 – aber dort brauchts viel Geduld.

  • Anni55

    Teilnehmer
    30. März 2020 um 12:51

    Ich schließe mich diesen Gedanken an,auch ich habe nie wirklich schlimme Zeiten miterlebt.
    Vor ein paar Tagen kam im Fernsehen ein Beitrag aus einem Altenheim,die sehr alten Menschen nehmen es überwiegend sehr gelassen.eine ältere Dame hat wohl direkt gesagt solange ich nicht in einen Bunker muss und keine Bomben fallen alles nicht so schrecklich. Und gefragt verteilen die schon Lebensmittelmarken??

    Bleibt alle gesund
    Gruß Anni55

  • Florena

    Teilnehmer
    30. März 2020 um 13:19

    @Anni55

    Ja, in Altenheimen fühlen sich viele Senioren sicher. Liegt aber auch daran, dass viele Altenheime nicht mehr besucht werden dürfen wegen der hohen Ansteckungsgefahr.

    Vor ein paar Tagen waren leider in einem Altenpflegeheim 12 Leichen geborgen worden.
    Die Quelle müsst ihr euch selbst suchen, ich habe sie vor lauter Entsetzen gelöscht.

  • Stadtwolf

    Teilnehmer
    30. März 2020 um 13:46

    Große Unsicherheit verbreitet sich mit direktem Einfluß auf meinen Lebensentwurf. paula50p

    Die Frage ist doch: Wieviel Sicherheit habe ich wirklich,wie vielen inneren Zwängen "gehorche" ich.
    Wie enge ich mich selbst ein.
    Sicherheit liegt für mich im Denken und einem daraus folgenden Handeln.
    Diese Sicherheit/ Freiheit habe ich auch jetzt.Mir erschließen sich die Vorgaben der "Kontaktlosigkeit " ( es gibt immer noch Telefon,Internet etc.) und ich nehme mir die Freiheit mein Verhalten so anzupassen,dass ich weder Anderen noch mir gefährlich werde.
    Sei wie du bist,dann bist du frei.
    SW

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