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  • Freundschaft und Verzeihen

    Von Florena am 9. September 2019 um 12:54

    Ich verstehe etas nicht und zwar geht es um die beiden unteren Threads.

    Im untersten Thread ging es um das Verzeihen und darüber im Thread um Freundschaft und auch um verzeihen.

    Mal so meine Gedanken dazu: wenn man eine Freundin hat, vielleicht über Jahrzehnte, dann nehme ich an, sie war so gut und jeder hat dem anderen was gegeben. Nun hat die eine Freundin einen schwerwiegenden Fehler begangen und die andere Freundin zutiefst damit verletzt. Ich kann das gut verstehen, ich könnte sowas auch nicht vergessen und verzeihen erst mal gar nicht, das braucht lange Zeit.
    Weshalb ist man aber dann nicht in der Lage gewesen, mit dem anderen mal darüber zu sprechen und seine Enttäuschung mitzuteilen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die andere Freundin, die sich unwürdig benommen hat, sich gar nicht darüber bewusst war, was sie angerichtet hat. Wenn nun beide schweigen ist es doch keine Freundschaft mehr. Man müsste sich ja aus dem Weg gegangen sein.

    Mich wundern aber jetzt noch mehr diese vielen Beiträge zu dieser leidvollen Geschichte. Fast keiner der Mitglieder kam auf das Thema verzeihen zurück, während sie unten zum Thema verzeihen fast alle der Meinung waren, sie könnten das und wenn nicht, wollten sie es noch lernen.

    Das ist insgesamt für mich ein schwerer Widerspruch. Was soll man denn dazu denken.
    Ist das alle nur geschrieben, aber wird nie so praktiziert ?

    Vielleicht wäre das auch ein Thema für Philosophie oder Psychologie.

    silver-surferin antwortete vor 6 Jahre, 3 Monaten 10 Mitglieder · 18 Antworten
  • 18 Antworten
  • silver-surferin

    Mitglied
    14. September 2019 um 18:55

    Ich denke, es gibt durchaus Fälle, in denen ein Schlussstrich in Beziehungen aller Art sinnvoll und richtig ist, zur Not auch ohne ein Verzeihen.
    (Wichtig ist nur, dass man sich selbst nichts vorzuwerfen hat).

    Das ist auch meine Meinung, ich habe vor wenigen Jahren diesen Schlussstrich gezogen.
    Es war mir unbegreiflich, dass meine gute Bekannte, die ich nach dem Tod unserer Männer näher kennen lernte und einiges gemeinsam mit ihr unternahm, mich plötzlich fallen ließ.

    Es gab keinen Grund und kein Verzeihen.
    Sie ging mir einfach aus dem Wege.

    Es hat lange weh getan.
    Heute grüßen wir uns, tauschen paar Worte aus.
    Ich brauche sie nicht.

  • Florena

    Mitglied
    14. September 2019 um 13:19

    @Joschele, da geb ich Dir in allen Punkten recht.
    Ich hatte auch bei manchen einen Schlussstrich ziehen müssen, obwohl es mir weh tat. Denn grad bei Freundschaften hat man doch auch viel Gutes erfahren, die Zeit war wertvoll. Man zieht über die ganze Zeit Bilanz, aber nicht wegen eines unschönen Vorfalls gibt man auf und zieht einen Schlussstrich. Schon gar nicht, wenn man die Möglichkeit nutzt, sich auszusprechen und klarzustellen. Aber jeder hat da eigene Grenzen, man kann es niemanden vorschreiben. Manchmal hilft auch eine Auszeit und dann erst eine Aussprache.
    Kinder als Beispiel streiten sich oft und auch Freundinnen. Da sagt schnell die eine, Du bist nicht mehr meine Freundin. Dann leiden sie, aber nach einiger Zeit sind sie wieder dick zusammen und man denkt, nichts kann sie trennen. Ich find das toll :-B

    Sie haben ihren falschen Stolz überwinden können.

    Ganz schlimm, meist schon bei den Erwachsenen find ich diese Beleidigtseintour oder das sammeln von Fehlern bei anderen und wenn das Faß dann am überlaufen ist, wird ein Fehler um den anderen vorgeworfen. Ähnlich oft in Ehen
    🙂 und der andere ist dann so baff, dass er gar nicht darauf reagieren kann. Weiß oft nicht, was gemeint ist. Ich gebe ungern zu, dieses Verhalten ist meist uns Frauen zuzuordnen.

  • Florena

    Mitglied
    14. September 2019 um 11:36

    das ist genau auch meine Meinung @Stadtwolf :-B

  • Florena

    Mitglied
    14. September 2019 um 11:35

    @lara45

    ähnliches erlebte ich bei meiner eigenen Mutter.
    Als ich sie im Krankenhaus besuchte, meinte sie bei meiner Begrüßung: Du kannst gleich wieder gehen, ich brauch Dich nicht. Dann wedelte sie noch mit den Armen und Händen, als wolle sie mich wegschieben. Nun ja, das war nicht ganz so hart wie im geschilderten Fall, aber hat mich doch schockiert, denn so kannte ich meine Mutter nicht. Später stellte sich heraus, dass sie unter der Narkose litt. Dieser Zustand meiner Mutter dauerte noch einige Zeit an.

  • Stadtwolf

    Mitglied
    14. September 2019 um 11:22

    Ist das alle nur geschrieben…Florena

    Wie sagte schon der römische Staatsmann Cicero (106-43 v.Chr.): Buchstaben erröten nicht. Das heißt Papier ist geduldig; Geschriebenes beweist an sich noch nichts.

  • Gelöschter Benutzer

    Gelöschter Benutzer
    14. September 2019 um 10:44

    Eine gute Freundin meiner Mutter, man wohnte schon als Kind gegenüber, nie riß der Kontakt ab, eigentlich kam sie täglich nach ihrer Arbeit bei uns auf einen Kaffee vorbei. Lag auf der Wegstrecke. Meine Mutter war Schneiderin – also nähte Mutti auch öfter für sie.
    Bettlägerig und krank besuchte meine Mutter sie.
    Um da zu hören: "Ich konnte dich noch nie leiden."

    Ich war sooo schockiert, als Tochter das zu hören, wo diese Freundin bei uns ein und aus ging. Meine Mutter zuckte nur die Achseln.
    Später hörte ich, diese Freundin hatte Alzheimer.

    Ach – es gibt so viel Zwischenmenschliches….

  • klunki

    Mitglied
    10. September 2019 um 17:47

    🙂 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂

  • Florena

    Mitglied
    9. September 2019 um 21:03

    Stimmt @Dabbes, ich finde auch, dass Humor miteinander sehr wichtig ist. Mir sind die Besserwisser/innen auch ein Gräuel.
    Ganz schlimm die, die alles besser wissen, anderen vorschreiben, aber in ihrer Welt selbst grad das Gegenteil praktizieren.

  • Florena

    Mitglied
    9. September 2019 um 20:58

    @zigeunermaedche

    Da geb ich Dir sowas von recht. Man braucht nur ein wenig Überwindung dazu und muss falschen Stolz ablegen.
    Es ist keine Schande zuzugeben, dass man sich sehr verletzt fühlte und sich aussprechen möchte.
    Vielleicht wären so weniger Freundschaften zerbrochen.

  • zigeunermaedche

    Mitglied
    9. September 2019 um 17:30

    "…das Leben könnte viel schöner sein, wenn man sich ausspricht."
    Zitat
    umformuliert könnte dies ein neues Thema/thread sein, Florena, also:
    Warum fällt es vielen Menschen so schwer sich auszusprechen, obwohl das Leben viel schöner sein könnte, wenn man sich ausspricht?
    Gruß von zi, die damit keinerlei Probleme hat

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