• Fragen

     GSaremba61 antwortete vor 4 Jahren, 7 Monate 22 Teilnehmer · 63 Beiträge
  • Constantia

    Teilnehmer
    4. September 2019 um 9:01

    Ich lebe bekanntermaßen in dem so charmant benannten "Dunkeldeutschland".

    Und ja, ich habe gewählt – und nein, ich habe nicht die AfD gewählt.

    Fragen habe ich wie wohl die meisten hier. Beantworten kann ich sie nicht. Stelle noch ein paar dazu.

    Kann jeder einfach so eine Partei gründen? Muss man Ziele u. ä. angeben? Wieviele Menschen müssen bei dem Gründungsprozedere eingetragen sein? Brauchen die ein polzeiliches Führungszeugnis? Inwieweit spielt der Inhalt eine Rolle?

    Bei einer Partei, die auf dem Wahlzettel steht, muss man sich doch nicht wundern, wenn sie gewählt wird. Anschließend die Wähler beschimpfen ist ja wohl keine Lösung.

    Bei der AfD war ursprünglich das Thema der Euro. Kann man das Parteiprogramm dann radikal ändern wie man will ohne dass dies einer Kontrolle/Aufsicht bedarf. Ich weiß, die Freiheit …

    Aufgefallen ist mir bei der gerade geendeten Landtagswahl, dass die AfD überdurchschnittlich viele Wahlplakate aufgehängt hatte. An Lichtmasten bis 3 oder 4 übereinander. Die anderen Parteien waren kaum zu sehen, glaubten wohl, da genüge das Internet.

    Die kurz zuvor erlebte Europawahl wurde positiv belegt. Noch mehr aktiviert hat das nur die AfD. Wer Erfolg hat, will erfolgreicher werden.

    Parteiprogramme sind das eine und Papier ist geduldig. Ich habe mir die Personen angesehen. Nicht weil ich wissen wollte, ob er oder sie die Haare schön hat. Reden können ja viele von ihnen. Akustisch zumindest. Wer von einem "Mahnmal der Schande" oder Hitler und die 12 Jahre Nazizeit als "Fliegenschiss der Geschichte" bezeichnet ist für mich fern ab von gut oder gar intelligent. Herr Höcke tönt, dass er für das Gegenwärtige 1989 nicht auf die Straße gegangen wäre. 1989 war Herr Höcke gerade mal 17 Jahre und saß irgendwo in Hessen vor dem Fernseher. Also eine Lüge.

    Nachtrag: Auch Alexander Gaulands "Wir werden sie jagen." nach der Bundestagswahl weckt äußerst unangenehme Assoziationen in mir.

    Übrigens frage ich mich immer wenn einer sagt, dafür wäre er 1989 nicht auf die Straße gegangen, was wollte er denn?

    Im letzten Monat hörte auch auf mdr Kultur (Radio) eine Feature-Sendereihe zum Grundgesetz. Äußerst interessant, spannend. Bei dem Kampf um Worte und Formulierungen staunte ich an manchen Stellen, dass es überhaupt ein Grundgesetz gibt. Ja, es sollte für die Ewigkeit sein. Sollte man nicht aber in großen Abständen (die Wiedervereinigung wäre eine solche Gelegenheit gewesen) auf das Gesetz zu schauen, wie real und aktuell es ist. Nicht nur, wenn es sozusagen "brennt" und ohne Änderung nicht geht.

    Wieso haben wir eigentlich ein Grundgesetz und es heißt Verfassungsschutz?

    Constantia

  • Cocco

    Teilnehmer
    4. September 2019 um 9:28

    Danke Constantia für Deine sachlichen Zeilen; es wird wohl noch dauern, bis auch der letzte AfD-Fanatiker wieder einen klaren Blick bekommt.

    Hoffentlich !
    LG Cocco

  • Constantia

    Teilnehmer
    4. September 2019 um 10:07

    Vielen Dank Dabbes für Deine ausführliche Antwort. Was die Zitate anbetrifft sehe ich es genauso. Als Entschuldigung führe ich mal meine widerliche Erkältung an. Ich wollte aber meine Gedanken loswerden und irgendwann hätten sie sich erledigt gehabt. Mir fehlt schlicht und einfach die Muse, herauszusuchen, wann und wo die einzelnen Herren das Zitierte gesagt haben. Bleiben wird, was sie sagten. Zumindest in meinen Kopf

    Verziehe mich mal wieder in die Waagerechte.

    Constantia

  • Cocco

    Teilnehmer
    4. September 2019 um 10:43

    Zustimmung @Merlin;
    die etablierten Parteien handeln unklug; ich wäre ebenfalls dafür, dem Wählerwillen entsprechend, die AfD mit in die Pflicht zu nehmen.
    M.E. einziger Weg zu deren "Entzauberung".

  • Robert13

    Teilnehmer
    4. September 2019 um 10:49

    aus der FAZ, bei web.de gelesen:

    „Kubicki sagte der „Passauer Neuen Presse“ (Dienstag): „Unsere Politik der radikalen Abgrenzung hat nicht geholfen – im Gegenteil. Sie hat eher geschadet.“ Die FDP hatte es bei beiden Wahlen nicht in den Landtag geschafft. Der Bundestagsvizepräsident forderte: „Wir müssen offener und kommunikativer mit der AfD und ihren Wählerinnen und Wählern umgehen, nicht alles immer automatisch als rechtsradikal brandmarken, was einem nicht gefällt.“ Es brauche mehr Argumentation und eine konstruktive Auseinandersetzung. Die Menschen wollten bezahlbaren Wohnraum, öffentlichen Nahverkehr, eine Perspektive für sich und ihre Region.“

    http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-sachsen/fdp-politiker-kubicki-haelt-afd-abgrenzung-fuer-gescheitert-16365790.html?xtor=EREC-7-%5BWirtschaft%5D-20190903&utm_source=FAZnewsletter&utm_medium=email&utm_campaign=Newsletter_FAZ_Wirtschaft

    Soweit mir bekannt ist, sind die Ergebnisse der Wahl in den beiden Bundesländern Sachsen und Brandenburg durch eine freie und geheime Wahl entstanden. Von Wahlmanipulation ist
    mir nichts bekannt. Als guter Demokrat habe ich das
    Wahlverhalten meiner Brüder und Schwestern in den
    östlichen Bundesländern zu respektieren. Im Übrigen stimme ich mit Herrn Kubicki überein.
    Gruss
    Robert13

  • Cocco

    Teilnehmer
    4. September 2019 um 10:54

    @Robert wo liest Du etwas von "Wahlmanipulation" ?

  • Florena

    Teilnehmer
    4. September 2019 um 12:01

    @Prinzessin1

    Sie hat sich geirrt. Sie hat sich in "ihrem" Volk geirrt. Sie hat geglaubt Deutsche sind hilfsbereit, großzügig und christlich.
    Sie hat sich so geirrt.

    Das stimmt jetzt mal gar nicht, die Kanzlerin hat sich nicht geirrt. Die Deutschen sind hilfsbereit und großzügig und sehr tolerant. Sonst hätten wir ja das ganze Theater jetzt nicht.

  • Cocco

    Teilnehmer
    4. September 2019 um 12:03

    Ich wünsche ihr und uns,
    dass sie sich nicht geirrt hat…
    LG Cocco

  • seestern47

    Teilnehmer
    4. September 2019 um 12:21

    Ja, die AfD spielt die Opferrolle perfekt 🙁 :-I . Noch schlimmer ist es aber, dass sie sich nach den Wahlerfolgen als "Vertreter des Bürgertums"darstellt. Dabei stehen sie mit ihren rechtsradikalen Flügeln für das genaue Gegenteil. 🙁

    https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/afd-nennt-sich-buergerlich-das-ist-buergerbeleidigung-debattenbeitrag-a-1285112.html

  • klunki

    Teilnehmer
    4. September 2019 um 12:24

    Seltsam, kaum hängt Kubicki sein Fähnchen wiedermal in den Wind, schon zeigt sich, in welch trüben Gewässern hier gefischt werden soll !

    Der Beifall kommt dann promt aus der braunen Ecke.

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