Startseite › Foren › Gedichte › Einsam wandle deine Bahnen
-
Einsam wandle deine Bahnen, stilles Herz und unverzagt!
Vieles erkennen, vieles ahnen wirst du, was dir keiner sagt.
Wo im stürmischem Gedränge kleines Volk um Kleines schreit,
da erlauschest du Gesänge, siehst die Welt du groß und weit.
Andern lass den Staub der Straße, deinen Geist halt frisch und blank,
Spiegel sei er wie die Meer Flut, drin die Sonne niedersank.
Einsam aus dem Tages Lärmen Adler in die Höhe schweift,
Storch und Kranich fliegt in Schwärmen, doch der Flug die Erde streift.
Einsam wandle deine Bahnen, stilles Herz und unverzagt!
Viel erkennen, vieles ahnen wirst du, was dir keiner sagt.
Gedicht ist von Joseph Victor von Scheffel (1826 – 1886), seine Romane und die populäre Liedersammlung,, Gaudeamus” machten Scheffel zum bekanntesten ,, Bestsellerautor” seiner generation. Doch ihm treffen auch einige persönliche Schicksalsschläge und auf der Höhe seines Ruhms zieht er sich vom öffentlichen Leben weitgehend zurück.
Sie müssen angemeldet sein, um zu antworten.