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Ein Lehrstück: Wie die Katholische Kirche ihre Macht zementiert hat
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Grundlage der mosaischen Gesetzbücher sind die 10 Gebote, die die Israeliten, insbesondere ihre Priester und Theologen, während ihrer Gefangenschaft im babylonischen Reich 597 -539 v.Chr. zusammen mit vielen anderen religiösen Texten von den Babyloniern übernommen und ihrem Sinn neu ausgelegt haben. Sie stehen in dem 3800 Jahre alten Codex Hammurapi, einem in Stein in Keilschrift gehauenen aus ca 8000 Wörtern bestehenden „Rechtsbuch“, dessen Inhalt man streckenweise in heutiger Rechtsprechung noch wiederfinden kann. Die bildhaften babylonischen Mythen sind eine von vielen Quellen, aus denen die Schreiber des Alten Testaments geschöpft haben. Die Texte der Bibel, auch des Neuen Testaments, sind aus dem Glauben an Gott (oder Götter) erwachsen, nicht von Gott in die Feder diktiert. Scheinbare Widersprüche in der Sache, in Erzähldetails ergeben sich aus den verschiedenen Quellen, die man in Blick auf den darin zum Ausdruck kommenden Glauben lesen soll, nicht, indem man die Bilder wörtlich nimmt.
Das eigentlich Unsagbare kleidet sich in Bilder.
Bleiben für Heutige, vor allem in der Geschichtsscheibung und -deutung im Alten Testament Fragen offen, aber das hat nichts mit den 10 Geboten zu tun.
P.S.
Die in unseren Augen kleinliche Auslegung der göttlichen Gebote in der jüdischen Tradition erwächst aus dem Willen, die Gebote bis ins kleinste Detail getreulich zu erfüllen.
Der Rabbiner Jesus setzt sich damit kritisch auseinander, wie im Neuen Testament zu lesen ist.
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Hallo @etaner34, woher die mosaischen Schriften und Gesetze stammen weiß ich auch. Die Autoren haben tüchtig von anderen , älteren Religionen abgekupfert. Nur- warum reden die Katholiken bei der Bibel immer von “Wort Gottes” wenn jedem, der sich damit beschäftigt, klar ist, wie das Buch entstanden ist?
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Hallo, @Holzhacker Nicht nur die Katholiken reden vom ” Wort Gottes”. Dieses ist auch nichts anderes, als reine Glaubens-Sache. Es gibt keinerlei wissenschaftliche Beweise, das, ein sog. höheres Wesen jemals mit einem Menschen gesprochen hat, oder mittels eines gebündeltem Plasma-Strahl,s in Stein gebrannt hat. Alles dies, was niedergeschrieben ist, sind meiner MEINUNG nach nur sog. ” Glaubensgesetze”, welche aus den Gehirnen Menschlicher Autoren entsprungen sind. Trotz alle dem: Es gebietet ordentliche Menschliche Verhaltensweisen und waren die ersten Gesetze.
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Hallo @forscher , so weit so richtig, bis auf gewisse Einschränkungen was “ordentliche menschliche Verhaltensweise ” anbetrifft. Es ist nicht sehr “menschlich” Homosexuelle oder Zauberer zu töten, (das Alibi für die späteren, widerlichen Hexenverbrennungen) Sippenhaft an Kindern bis ins 4. Glied für Vergehen der Väter? Das ist mir alles etwas zuviel auf eine hierarchische Machtausübung zugeschnittene Gesetzgebung.Zum Glück wurde das alles in Europa durch die Aufklärung moderiert. Beim Islam gibt aber leider immer noch die Idioten, die an der Scharia in der Urform festhalten möchten.
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Wir alle, die das Wort “Gott” in den Mund nehmen oder darüber schreiben, wissen nicht Wer oder
Was Gott ist. Wir behandeln diesen Begriff aber so, als ob es eine Bezeichnung für etwas Konkretes ist. Dieser Begriff ist doch genau so wie z.B. der Begriff Liebe etwas Abstraktes, dass wir sinnlich nicht wahrnehmen können sondern nur durch sinnlich wahrnehmbare Verhaltensweisen daraus schließen, das Liebe das Motiv dieses Verhaltens ist. Das diese Schlussfolgerungen aber falsch sein können, weiß doch Jeder. Der Verursacher dieser Folgerungen war ein Lebewesen mit einer bestimmten Absicht. Gott als Lebewesen können wir aber ausschließen. Streichen wir also das Wort Leben und befassen wir mit dem Begriff “Wesen”.
” Der Ausdruck Wesen (griechisch ousia, lateinisch essentia, quidditas) hat im philosophischen Sprachgebrauch eine Doppelbedeutung. Er bezeichnet in der Tradition des Aristoteles zunächst das Selbststand besitzende konkrete Individuum. In einem zweiten Sinn bezeichnet „Wesen“ die allgemeine und bleibende Bestimmtheit eines konkreten Individuums. Im letzteren Sinne wird in der philosophischen Tradition auch der Ausdruck „Essenz“ (essentia) verwendet. Da die „Essenz“ auch das ist, nach dem mit einem „Was ist das?“ gefragt wird, wird diese in der mittelalterlichen Philosophie auch als quidditas („Washeit“) bezeichnet. Eng verbunden mit dem Wesens-Begriff ist in der philosophischen Tradition auch der Begriff der Substanz“.Wikipedia
Substanz ist aber etwas Materielles. Wenn ich von einem Wesen “Gott” spreche oder schreibe, gehe ich doch davon aus, dass Gott Materie ist. Belebte oder unbelebte?
Wir müssen uns damit Abfinden, das wir nie Wissen darüber erlangen werden, Wer oder Was unbelebte und belebte Materie erschaffen hat. Nach heutigen Erkenntnissen war zuerst die unbelebte Materie da. Aus dieser hat sich dann Leben entwickelt und sich in vielfacher Form verbreitet. Deshalb ist und bleiben Urknall und Schöpfungswerk eines Gottes
Annahmen.
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Nach dem, was du hier schreibst, gehe ich mal davon aus, dass du ein sehr philosphisch bewanderter Mensch bist. Es ist aber doch so, dass wir Menschen seit Jahrhunderten von Künstlern, Literaten und Religionslehrern bepflastert wurden und werden mit Bildnissen , resp. Beschreibungen eines bärtigen Gottes der oben irgendwo thront mit Krone usw. Der ist über Jahrhunderte von uns Menschen aus dem Abstrakten ins Konkrete tranferiert worden.
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” Der ist über Jahrhunderte von uns Menschen aus dem Abstrakten ins Konkrete tranferiert worden”.
Genau so ist es. Durch diese Methode war es aber erst möglich, dass sich der Gottesglaube so verbreiten konnte. Menschen wandeln Abstraktes in Konkretes um, indem sie es mit etwas
gegenständlichen, das bildlich dargestellt werden kann, in Verbindung bringen. Liebe wird mit einem Herzen dargestellt, obwohl diese Emotion wie alle anderen auch, in unserem Hirn entsteht. Liebesschmerz kann sich nachteilig auf unser Herz auswirken. Angst schlägt uns auf den Magen.
Obwohl beides nicht in diesen Organen entsteht.
Von Anfang an wurden in allen Religionen Menschen, die dies kritisch betrachtet oder diese Sichtweise abgelehnt haben, verfolgt und zum Schweigen gebracht. Sie wurden auch getötet. Da auch die Religionen mit all ihren Begriffen und Ritualen den Menschen von klein auf beigebracht wird, ist es sehr schwer diese anerzogene Sichtweise später zu Hinterfragen. Heute gibt aber auch die Religion zu, dass vieles symbolisch zu betrachten ist. Diese Sichtweise ist meiner Meinung nach aber nicht korrekt. Wenn die Fahne eines Staates von seinen Feinden mit Füssen getreten oder angezündet wird soll dies signalisieren, wir vernichten dich. Aber für dieses “Staatensymbol” gibt es das konkrete Gegenstück. Für das “Gottessymbol”, alter Mann mit Bart, gibt es kein konkretes Gegenstück. Man hat dieses realistische Bild deshalb eingesetzt, weil nur so viele göttlichen Verhaltensweisen glaubhaft sind. Gott sieht alles, Gott hört alles, Gott hat gesagt und noch einiges mehr. Dieses “Göttliche kann das aber nur, wenn es Augen, Ohren und einen Mund hat. Außerdem steht ja auch geschrieben, das der Mensch das Ebenbild Gottes Sei.
Es ist für mich unmöglich nachzuvollziehen, wie heute der christliche Glaube immer noch nach Regeln und mit Ritualen ausgeübt wird, von denen die meisten vor rd. 2000 Jahren entstanden sind. Und immer wieder wurden neue Regeln geschaffen die jeglicher menschlichen Vernunft widersprechen.
Das Erkennungsmerkmal für Leben ist die Veränderung. Alles was sich nicht verändert ist Tod.
Wie soll aber etwas Totes für lebende Wesen als Richtschnur gelten können.
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Im Zusammenhang mit dem nicht mit klarem Inhalt zu füllenden Begriff “Gott” nachdenkenswert:
Ludwig Wittgenstein
“Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen”
“Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.”
“Gott”.
Nichts? Oder unsagbare Wirklichkeit?
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Der Begriff: Gott und Götter bedeutet grob gesagt, nichts anderes, als das was ” darüber steht” und für unsere Vorfahren gab es genug Unbegreifliches an Vorkomnissen in der Natur, welche man nicht so einfach “anfassen konnte”. Aber der Mensch neigt von Natur dazu, alles anzufassen. Und die ersten Bildnisse von Gottheiten, waren selbst gemacht und zum anfassen. Und wiederum:
Alle diese Bildnisse, inklusive der Bibel-Inhalte entstammen ganz normalen menschlichen Gedankengängen , mitunter geprägt von wunsch.- oder fehlvorstellungen, aber auch wahre Begebenheiten.
Wir werden wohl nie in Erfahrung bringen können, welche Geheimnisse tatsächlich hinter der Schöpfung stecken. Zumindest nicht, in diesem Leben.
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“Gott”.
Nichts? Oder unsagbare Wirklichkeit?
Fragt ethaner34
Das “Nichts” schließe ich aus, da nach menschlicher Erfahrung ein “Nichts” auch nichts bewirken kann. Das “Sein” ist dafür der wahrnehmbare Beweis.
“Unsagbare Wirklichkeit” ist zutreffend, weil wir ja selbst ein Teil dieser Wirklichkeit sind.
Für einen in Mittel-und Nordeuropa blind geborenen Menschen sind Sommer und Winter
eine nur durch den Temperaturunterschied wahrnehmbare Wirklichkeit. Das sich aber
auch die Dauer von Tag und Nacht verändert, ist für ihm keine Wirklichkeit. Alle Versuche die
wir unternehmen, um ihm dies zu erklären, sind zum Scheitern verurteilt. Er wird nie erkennen
und begreifen können was eine Sonne ist.
So geht es uns Menschen auch mit dem Begriff “Gott”. Wir sind mit “Gottesblindheit geschlagen”.
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