Ein Hauch von Lippenstift für die Würde…Weiblichkeit in Zeiten großer Not

[Stadtwolf]

Zwei Journalistinnen und Buchautorinnen waren in jüngerer Vergangenheit in Krisengebieten der Welt unterwegs und gelangten nach vielen Gesprächen mit dort lebenden Frauen zu einer für sie unerwarteten Erkenntnis: Sich schminken und etwas pflegen zu können,ist auch für Frauen auch und vor allem in Zeiten grösster Gefahr,von geradezu existenzieller Bedeutung.

Bevor ich es vergesse der Threadtitel ist der Titel eines Buches von Henriette Schroeder,die über das Thema viel recherchiert hat.

Gehen wir mal zurück zum Ende des 2.Weltkriegs.

Als die Konzentrationslager geöffnet wurden,kümmerten sich die Amerikaner auch um ein Frauenlager.Neben Nahrungsmittel mussten auch Kleidung und Medikamente herbeigeschafft werden.Auf irgendeinem Weg und aus Versehen landeten dort auch Lippenstfte.Die Verantwortlichen waren erst ratlos,beschlossen aber dann die Lippenstifte auch zu verteilen.Die meisten Frauen suchten sich einen aus und bemalten sich die Lippen.Die Verwandlung war erstaunlich.Diese Frauen waren nicht nur im optischen Erscheinungsbild verändert,sondern sie wirkten plötzlich hoffnungsvoller,weniger apathisch.

Psychologen erklärten es damit,dass diese Frauen über Jahre mit ihren kahlgeschorenen Köpfen und der einheitlichen Lagerkleidung buchstäblich nur eine Nummer waren.Sie verloren ihr Gefühl für ihre Identität und Individualität.

Die Lippenstifte waren ein Weg hinaus aus dieser grauen Masse und hinein mit etwas Farbe,Würde und Persönlichkeit.

[seestern47]

Ein eindringlicher Beitrag und interessant dazu.