Diskussion des Monats: Wie schafft man es, im Alter neue Freunde zu finden?

[Redaktion]

Das Knüpfen neuer Freundschaften im Alter kann eine bereichernde und erfüllende Erfahrung sein, die dazu beiträgt, das soziale Netzwerk zu erweitern und das Leben in dieser besonderen Lebensphase noch lebendiger zu gestalten. Was meinen Sie, was ist nötig, neue Freundschaften zu knüpfen?

Herzliche Grüße

Ihre Redaktion

[Cocco]

Ich halte die Fähigkeit zur “Akzeptanz” für eine der wichtigsten Voraussetzungen, auch noch im Alter neue Kontakte zu knüpfen.

Dabei können gemeinsame Interessen, wie Singen, Zeichnen, Gesellschaftsspiele oder auch gemeinnütziges Engagement sehr förderlich sein.

Wer dazu neigt, anderen ständig das Leben erklären zu müssen, wird sich damit allerdings schwer tun.

LG 🖐😊

[Paesi]

Im Alter Freunde finden – dazu muss man auf alle Fälle Verbindung nach außen haben oder aufbauen. Am besten ist es, alte feste Freundschaften weiter zu pflegen. Sie halten auch dann, wenn das Schicksal zwingt, anders leben zu müssen. Deshalb bin ich in der glücklichen Lage, keine neuen Freundinnen suchen und finden zu müssen. Dennoch hat sich per Zufall auch im Alter (KH) eine neue Freundschaft aufgebaut.

Freundinnen, damit meine ich, Menschen, denen man vertrauen kann, mit denen man lachen, Urlaub machen kann. Die irgendwie zur Familie gehören, denen man so manches mehr oder zuerst anvertraut, man sich gegenseitig zuhören kann, deren Ratschläge man bedenkt, die nicht beleidigt sind, wenn man nicht jeden befolgt, die auch in manchen in einigen Dinge anders sind als man selbst ist, die verstehen, wenn man mal kein Telefongespräch annimmt oder zurückweist, weil man allein mit sich sein möchte … . All das habe ich und dafür bin ich dankbar.

[Fagus]

Leider sind schon zuviel gute Freunde bereits vor mir „ heim zu den Vätern“ gegangen.

Ob nun Freunde oder nicht- ich bin dankbar dafür, dass ich überwiegend von verlässlichen Menschen umgeben bin – das passiert nicht von selbst – ich muss schon genau hinschauen, wer auf meiner „Wellenlänge“ liegen könnte.

(zudem bin ich ausgelastet damit, den Kreis meiner Bewunderer überschaubar zu halten 🫠🫤)

[Hanne60]

Das ist eine gute Frage, ich find das schon ziemlich schwierig je älter man wird. Die Tochter einer guten Freundin arbeitet gerade daran, eine Online Plattform für ältere Menschen (ich glaube ab 60, meinte sie) zu entwickeln, auf der man neue Freunde finden soll. Ich bin zwar noch skeptisch, ob das was taugt, aber stelle es mir so zumindest einfacher vor, als im echten Leben (passende) Menschen kennzulernen, mit denen man sich versteht.
Hat hier jemand schon Erfahrung mit so etwas?

[inette]

Doch, ich glaube schon, dass der Mensch andere Menschen braucht.
Einer mehr, der andere weniger.

Die Plattformen sind immer für “Geld verdienen” gedacht.
(Wir SIND doch hier auf so einer Plattform und könnten sie nutzen)
Und es gibt schon recht Viele davon.
Auf zwei weiteren teile ich meine Kennenlernaktivitäten auch mit.
Dann gibt es die Nachbarschaftsplattformen, Vereine, Kirchen, karitative Organisationen, Selbsthilfegruppen, Sportgruppen und was weiß ich nicht noch alles.
Ich hab inzwischen einen kleinen Singkreis und habe einen Kaffeetreff alle 14 Tage – läuft alles so gut, dass ich Unterstützer brauche, weil ich eben AUCH nicht immer Zeit habe.
Die einzige Arbeit, die es erfordert, sind regelmäßige Ankündigungen, was jeweil ca 6 Minuten braucht.
Also FALLS ein Mensch andere Menschen sucht: man ist immer nur 10 Minuten Arbeit oder einen kleinen innerlichen Ruck davon entfernt. Und dann wird sich in 83 Millionen Menschen schon ein passendes Pendant finden lassen.

[Deern44]

Eine Möglichkeit, jemanden kennenzulernen, ist zum Beispiel irgendein Kursus.

Ich habe vor einigen Jahren bei Sprachkursen zwei liebenswerte Menschen kennengelernt.

Mit diesen Frauen hat sich eine sehr vertrauensvolle Verbindung, eine Freundschaft entwickelt. Vor einem Jahr habe ich eine weitere gute Bekannte beim Sport gewonnen. Das Leben ist somit wieder etwas abwechslungsreicher geworden. Man sollte aber auch mal auf andere Menschen zugehen. Viele warten nur darauf, dass die Anderen die Initiative ergreifen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Ich bin übrigens auch schon 79 Jahre alt.

[Halloechen]

Ich glaube, das wichtigste ist die eigene Bereitschaft. Wenn man wirklich offen ist für neue Freundschaften, dann zieht man solche an und findet die passenden Wege. Verstellt man sich den Blick durch eigene Vorbehalte aber auch unerfüllbare Erwartungen, dann wird das nix…

Also: Wie meistens im Leben steht man sich mitunter selbst im Weg…

[seestern47]

Sehr richtig, @Halloechen

[seestern47]

So ähnlich erging es mir vor 7 Jahren, @Deern44 , Bei einem Sportkurs habe ich eine neue, gute Freundin gefunden, die mich seitdem begleitet.

Ich persönlich bin aber nicht mehr so überschwänglich, wie in früheren Jahren, wenn ich jemanden kennengelernt habe. Das hat mit der Lebenserfahrung zu tun.