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     Constantia antwortete vor 3 Jahren, 1 Monat 1 Teilnehmer · 1 Senden
  • Constantia

    Teilnehmer
    7. März 2021 um 9:25

    Ich hatte es ja schon im Thread über “Die Aula” angedeutet. Die letzten Tage war ich mit Lou Andreas- Salomé und Rainer Maria Rilke unterwegs. Auch wenn es mich nicht unbedingt 100prozentig überzeugt hat, so waren für mich ein paar Dinge interessant.

    Das Paar unternimmt 1898, also am Ende des 19. Jahrhunderts zwei Reisen nach Rußland – mit der Eisenbahn. Den Impuls dieses Reisemittels auf die kulturelle Entwicklung hatte ich in dem ebenfalls bereits erwähnten Buch “Die Europäer” verfolgen können. Zwischen der Pionierfahrt zwischen Paris (Bahnhof Saint Lazare) und Brüssel sind ein halbes Jahrhundert vergangen. Der Ausbau des Schienennetzes, nein des gesamten Eisenbahnnetzes ging zügig voran und war für so manchen ein lukratives Geschäft. Man kaufte und verkaufte wieder entweder aus Not oder wegen des Gewinns. Übrigens führen Spuren dieses Geschäfts auch zu den Pringsheims, zu den im weitesten Sinne auch Katja Mann (Thomas Manns Ehefrau) und deren Eltern gehörte.

    Das Reisen war Ende des Jahrhunderts bedeutend einfacher geworden. Waren es Anfangs nur Etappen, die man per Eisenbahn zurücklegen konnte und immer wieder per Kutsche von einem Schienennetz zum nächsten reiste, geht es 50 Jahre später schon verhältnismäßig flott voran.

    Lou Andreas-Salomé und Rainer Maria Rilke brauchen von Berlin bis St. Petersburg 3 Tage. Katharina die Große benötigte für ihre Reise nach Rußland als Sophia von Anhalt-Zerbst noch sieben Wochen. Die Welt ist schnell geworden. Und doch, wir lesen, nach einer so ausgiebigen Zugreise war erst einmal Erholung angesagt. Lou litt wohl oft anschließend unter strarken Kopfschmerzen.

    Aber mit dem Zug von St. Petersburg nach Moskau und darüberhinaus ist ein Erlebnis. Die Wälder ziehen an einem vorbei. Wahrscheinlich waren es Birken, stelle ich mir zumindest vor.

    Ja, die Liebesgeschichte zwischen den beiden kannte ich. Auch von der Bedeutung Rußlands für beide. In diesem Buch bekommt sie für mich noch einmal einen anderen Stellenwert. Nicht zuletzt natürlich wegen der Eisenbahn. Ich bin gern mitgereist nach Russland und durch das Ende des 19. Jahrhunderts.

    Nun kann ich zum nächsten Buch greifen, dass nach den ersten Seiten nicht weniger Spannung verspricht.

    Einen schönen Sonntag

    ConstantiaBooks

    • Dieser Beitrag wurde am vor 3 Jahren, 1 Monat von  Constantia geändert.
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