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Aus dem Verborgenen ins Wahrnehmbare
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14:36 Webra …wenn Täter/innen es nicht alleine schaffen, können sie trotzdem nicht mit “Freispruch” rechnen; eher schon tatangemessen mit therapeutischen Auflagen bis hin zur Sicherungsverwahrung.
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Danke @Yossarian . Nachdem ich den verlinkten Text gelesen habe, ist mir klar, daß das buddhistische Konzept vom Menschen ein komplett anderes sein muß als ich (und wir) es von den westlichen Philosophien her kennen. Das Denken als Sinnesorgan zu begreifen, ist für mich eine neue und faszinierende Idee (es wäre dann ein weiterer Sinn, mit dem wir uns in der Welt orientieren).
Eine Verständnisfrage: Du hast in Deinem Beitrag in ein Denken, das Reaktion auf Emotionen ist und in ein Denken, das auf ein Thema ausgerichtet ist, unterschieden. Im Text ist von “diskursivem Denken” die Rede (das entspräche nach meinem Verständnis dem auf ein Thema konzentriertem Denken). Und weiterhin lese ich den Ausdruck “Gedankenfassung” mehrfach. Mit diesem Wort kann ich nichts anfangen. Ist damit evtl. das Denken als Reaktion auf Emotionen gemeint?
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@Webra, 12:50:
“Diese Erkenntnis bedeutet aber auch, dass jemand mit solch einer genetischen Prägung
das Glück haben muss, in einem Umfeld aufgewachsen zu sein und zu leben,
das den Ausbruch dieser Prägung verhindert.” (fett von mir)
Ähnlich sehe ich es, aber im Umkehrschluss gilt das auch, wie ich oben schon schrieb, dass jemand mit einer “genialen” genetischen Prägung (wie bspw. Schönberg oder Mozart) das Umfeld braucht, das den Ausbruch dieser Prägung fördert.
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Hallo Heigi,
dem stimme ich zu. Was im Negativen gilt, gilt auch im Positiven.
Ich habe einen Link gefunden, in dem ein Gespräch zwischen Bauch und Gehirn von einer
Wissenschafterin dargestellt wird. Leider in Englisch. Aber auch in Deutsch könnte ich mir dieses Video wegen meiner Hörbehinderung nicht anhören.
Vielleicht gibt es jemand, der sich dafür interessiert und schaut es sich an.
Toll wäre es, wenn er das Wesentliche hier ins Forum schreiben würde. Außer mir werden sich wahrscheinlich auch andere für ein Gespräch zwischen Geist und Sch….produzent interessieren.
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@Zoe Ich muss gestehen, dass ich aus den tiefer gehenden Vorstellungen der buddh. Philosophie so lange raus bin. dass ich selbst vieles wieder nachlesen muss. Die verlinkte Seite gehört zur Onlineversion des buddh. Wörterbuchs und du kannst alle wichtigen Begriffe aus dem Pali-Kanon, der wichtigsten Sammlung buddh. Texte dort finden. Wenn du auf der verlinkten Seite nach unten gehst ist dort der Button “Index” und der führt zum Verzeichnis.
Bei “Gedankenfassung (vitakka)” wurde der link vergessen, aber du kannst über das Verzeichnis “vitakka” finden.
Die Kurzversion der Erklärungen lautet:
1. »Gedankenfassung (vitakka) ist dasselbe wie das Aufgreifen eines Gedankens und bezeichnet ein Aufmerken. Ihr Merkmal ist, daß sie das Bewußtsein in der Vorstellung (Objekt) festigt . . .
2. Als Diskursives Denken (vicāra) gilt das Umherwandern, das Hin- und Herwandern (des Geistes) . . . Es äußert sich in der fortgesetzten Tätigkeit des Geistes.«
Meine laienhafte Erklärung sieht so aus, dass der Gedankenfassung das beschreibt, was zu jeder Sekunde in uns passiert und das wir in der Meditation sogar als störend empfinden. Diskursives Denken ist die Konzentration auf ein Thema.
Zu den Zielen der Meditation gehört es, den ständig plappernden und von unserem bewussten Willen unabhängigen Geist zum Schweigen zu bringen. vitakka ist die Wahrnehmung einer Emotion oder eines Gefühls, während vicara die bewusste Beschäftigung damit ist. Vicara ist mit etwas Übung nicht schwer zu bewältigen, denn es bedeutet, eine Wahrnehmung nicht bewusst zu untersuchen und einzusortieren, sondern sie im Moment der Wahrnehmung “fallen zu lassen”. Vitakka dagegen kann man nicht bewusst abstellen, denn das bewusste Wahrnehmen ist schon wieder ein Schritt zu weit. Vitakka vergeht mit sehr viel Meditationspraxis irgendwann ganz von selbst.
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Beitrag von 18:49
Guten Abend – in Zeiten von großem Stress hat ein Familienmitglied sich auch verstärkt mit Meditation und Buddhismus befasst. Von diesem habe ich auch noch einige Bücher im Bücherschrank, vielleicht kennst du die auch:
1. Thich Nhat Hanh: ‘Ich pflanze ein Lächeln’ mit einem Vorwort des Dalai Lama
2. Buddha ‘Pfad zur Erleuchtung’ – ein buddh. Lesebuch.
Hierzu passt vielleicht auch noch, was ein Psychologie-Prof. während eines Seminars an der Uni Dortmund (Sen.Studium) sagte: ‘Man kann nicht nicht denken’. Hat mich damals schwer beeindruckt – und tut es immer noch. Schönen Abend – Ricarda01
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Die kenne ich nur dem Namen nach, @ricarda01 .
Ich hoffe, dass uns ein kurzer OT-Ausflug gestattet ist. Wie zu vielen Themen bin ich auch zum Buddhismus aus reiner Neugierde gekommen. Es gab einen Fernsehbericht über die vietnamesich-buddh. Pagode in Hannover und ich habe sie mir angesehen. Mich sprach sie nicht an, es war mir zuviel güldener Prunk. Doch ein Gespräch mit einem der Mönche machte mich neugierig. So verschaffte ich mir einen Überblick über die verschiedenen Richtungen des Buddhismus, also Theravada, div. Richtungen des Mahayana und tibet. Buddhismus und blieb bei einer am Theravada orientierten Gesprächs- und Meditationsgruppe hängen. Theravada gilt heute als die Lehre, die dem ursprünglichen Buddhismus am ähnlichsten ist. Bei dieser Gruppe gab es eine Einführung in die Meditation, einen Vertiefungskurs in Vipassana und regelmäßige Diskussionen eines Lehrtextes aus der “Mittleren Sammlung” (klick mich).
Hätte es mich nicht in diese Kleinstadt verschlagen, dann wäre ich wahrscheinlich immer bei dieser Gruppe. Man kann nicht alles haben – leider.
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Ich bedanke mich @Yossarian .

Vor mehreren Jahrzehnten habe ich mich ein bißchen im ZaZen geübt und einmal sogar an einem 5 Tage Sesshin teilgenommen. Während der Zeit bin ich auch zu einer 10tägigen Vipassana-Übungswoche gefahren. That’s all.
In theoretischer Hinsicht bin ich so kundig wie … ein
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Hallo,
erst jetzt bin ich auf den Philosophie-Thread gestoßen, habe ich doch auch ein wenig Philosophie studiert an der staatlichen Hochschule. Mit ZAZEN habe ich mich auch eine Weile beschäftigt, die Sitzmeditation, jedoch nie in der Gruppe und inzwischen bin ich zur Liegemeditation übergegangen. Die Meditation hilft, die grauen Zellen zu sortieren und das Denken zu ‘entschlacken’.
In meinem Verständnis ist es nicht die materielle graue Masse, die das Denken, das Bewusstsein hervorbringt, das sind ehe so immaterielle Dinge wie Geist und Gefühl. So wie der materielle Organismus die Seele als Lebensumstand hervorbringt, so ist das Gehirn der Träger des Geistes, was Denkvorgänge ermöglicht. Andere nennen es Spiritualität, die immaterielle Kraft des Menschen, wozu auch Bewusstsein und Unbewusstes gehören.
So wurde es schon gesagt, ein Genie zeigt sich nicht durch Gehirnmasse, sondern sich ergänzender Energien, die im Ganzen das besondere Ergebnis hervorbringen.
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Hallo,
hmh, wollte nur ein paar Gedanken beitragen. Mir fällt immer auf, dass man den Geist, das Bewusstsein auf die graue Masse namens Gehirn beschränkt. So, als wäre es das masterorgan Ich habe mal einen link zum Darm beigefügt, dass man neuerdings auch als zweites Gehirn betrachtet.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/medizin-der-darm-als-zweites-gehirn-des-menschen-100.html
300 Quadratemeter im Körper, welches als einziges Organ im Körper eben nicht vom Gehirn gesteuert wid. Gerade wenn es um Gefühle, Hormone, Bauchgefühl geht. Gehirn und Darm sind so etwas wie ein dynamisches Duo. Scotty der mit Kapitän Kirk in Verbindung steht. Maschinenraum an Brücke.
Also scheint mir, dass man so etwas wie Bewußtsein mehr ganzheitlich betrachten könnte
oder sollte.
Wenn das fehlt, gibt es auch keinen Fokus darauf. Für mich hat die Ausrichtung des Fokus sehr viel mit Bewußtsein zu tun. Wenn man der Quantenphysik folgen darf, bestimmt die Beobachtung oder auch der Fokus die sogenannte Realität.
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