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  • Archaismen - Wer kennt noch welche?

     Fagus antwortete vor 1 Jahr, 6 Monate 73 Teilnehmer · 4,096 Beiträge
  • Paesi

    Teilnehmer
    1. August 2022 um 20:16

    Abkargen –, etwas zurücklegen für spätere Verwendung, nicht unbedingt für karge Zeiten, auch um (sich) u.a. einen Wunsch zu erfüllen, zum Beispiel, um zum „Larventanz“ gehen zu können. So las ich es in einem Buch. Ob das nun etwas wirklich Wichtiges war, sei dahingestellt – für die betreffende Person sicher.

    Was könnte ein „Larventanz“ gewesen sein?

  • Modesty

    Teilnehmer
    1. August 2022 um 21:29

    Larve = Maske – ergo: Maskenball

    M.

  • Paesi

    Teilnehmer
    2. August 2022 um 8:30

    @Modesty

    So ist es.

    @Zoe

    “Sudel” – ich bin einmal bei Wiki und co. auf Suche gegangen und fand Synonyme für solch Notizbuch: im Niederhochdeutschen Kladde, scheinbar noch heute verwendet, im Mittel- und Südhochdeutschen spricht man eher vom Manuskript.

    Der Duden sagt, die Herkunft sei vom Mittelniederdeutschen „sudde“ für Sumpf.

    Das Wort „Sudelbuch“ komme aus der Kaufmannssprache. Kladden/Kladdenbücher (Begriff findet sich auch im Wörterbuch der Gebrüder Grimm) sollen vor allem Kaufleute (ab 17. Jahrhundert im Niederdeutschen) geführt haben, die sich vor dem ausführlichen, zusammenfassenden Aufschreiben ihrer Geschäfte in die Geschäftsbücher erst schnell Notizen darüber machten. Georg Christoph Lichtenberg schrieb in eins seiner Sudelbücher: „Die Kaufleute haben ihr Waste book (Sudelbuch, Klitterbuch glaube ich im Deutschen), darin tragen sie von Tag zu Tag alles ein, was sie verkaufen und kaufen, alles durcheinander ohne Ordnung […]“

    Ich kenne aus meiner Schulzeit noch das Schmierheft, in dem alles erst einmal vorgeschrieben wurde, z.B. Aufsätze, bevor sie sauber ins Aufsatzheft geschrieben wurden. Sicher lässt sich der Begriff „Schmierzettel“ auch davon ableiten.

    Auch landschaftlich (schmutzig, morastig)muss dieses Wort schon um das15./ 16. Jahrhundert bekannt gewesen sein, z.B. „Sudelei“ u.a. für unsaubere Arbeit.

    Unter dem Begriff „Sudelbuch“ sind neben Lichtenbergs Sudelbüchern ebenfalls die literarischen Notizen von K. Tucholsky erhältlich.

  • Constantia

    Teilnehmer
    2. August 2022 um 9:36

    @Paesi , vielen Dank für die Erklärungen für “Sudel”. Mir fiel im ersten Moment nur “Sudel-Ede” ein Rofl (der Ossi lässt grüßen Rofl). Dabei hat das Wort einen so interessanten Hintergrund.

    Einen schönen Dienstag allen

    Constantia

  • Zoe

    Teilnehmer
    2. August 2022 um 10:02

    Toll @Paesi , vielen Dank für Deine Recherche! Dann hat Lichtenberg das Wort also lediglich aufgegriffen, nicht erfunden.

  • Paesi

    Teilnehmer
    2. August 2022 um 10:48

    @Constantia

    Bei „Sudel“ sprang mein Gehirn auch für einen Moment ruckartig auf „Sudel-Ede“ um.

    Und wie komme ich jetzt wohl auf die „Speckitonne“? Egal, was, @ all, könnte die „Speckitonne“ gewesen sein?

  • etaner34

    Teilnehmer
    2. August 2022 um 11:13

    “Sudelei” war zur Zeit meiner Grosseltern auch eine Bezeichnung für anstößige Beschreibungen sexueller Handlungen. Dabei war man sehr viel strenger, oder wenn man will, kleinlicher in der Beurteilung.

    Hermann Sudermann (1857-1928), ein zu seiner Zeit vielgelesener Romancier, wurde von meinem Großvater als “Sudelmann” bezeichnet, wobei ich sicher bin, dass er nicht der Erfinder dieser Benennung war.

  • forscher

    Teilnehmer
    2. August 2022 um 17:02

    Wenn wir schon bei “Sudel” sind ;-

    Wer kennt denn ” Sudel-Bier ” ? ( kein Markenname )

    Der Thekensteher mag,s wissen Wink

  • GSaremba61

    Teilnehmer
    2. August 2022 um 17:09

    Fehlt da der Kragen? @forscher

  • forscher

    Teilnehmer
    2. August 2022 um 17:13

    Hallo @GSaremba61 , Kragen ??? ich bin voll überfordert;-

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