Startseite › Foren › Open house › Archaismen - Wer kennt noch welche?
-
Archaismen - Wer kennt noch welche?
-
Abkargen –, etwas zurücklegen für spätere Verwendung, nicht unbedingt für karge Zeiten, auch um (sich) u.a. einen Wunsch zu erfüllen, zum Beispiel, um zum „Larventanz“ gehen zu können. So las ich es in einem Buch. Ob das nun etwas wirklich Wichtiges war, sei dahingestellt – für die betreffende Person sicher.
Was könnte ein „Larventanz“ gewesen sein?
-
Larve = Maske – ergo: Maskenball
M.
-
So ist es.
“Sudel” – ich bin einmal bei Wiki und co. auf Suche gegangen und fand Synonyme für solch Notizbuch: im Niederhochdeutschen Kladde, scheinbar noch heute verwendet, im Mittel- und Südhochdeutschen spricht man eher vom Manuskript.
Der Duden sagt, die Herkunft sei vom Mittelniederdeutschen „sudde“ für Sumpf.
Das Wort „Sudelbuch“ komme aus der Kaufmannssprache. Kladden/Kladdenbücher (Begriff findet sich auch im Wörterbuch der Gebrüder Grimm) sollen vor allem Kaufleute (ab 17. Jahrhundert im Niederdeutschen) geführt haben, die sich vor dem ausführlichen, zusammenfassenden Aufschreiben ihrer Geschäfte in die Geschäftsbücher erst schnell Notizen darüber machten. Georg Christoph Lichtenberg schrieb in eins seiner Sudelbücher: „Die Kaufleute haben ihr Waste book (Sudelbuch, Klitterbuch glaube ich im Deutschen), darin tragen sie von Tag zu Tag alles ein, was sie verkaufen und kaufen, alles durcheinander ohne Ordnung […]“
Ich kenne aus meiner Schulzeit noch das Schmierheft, in dem alles erst einmal vorgeschrieben wurde, z.B. Aufsätze, bevor sie sauber ins Aufsatzheft geschrieben wurden. Sicher lässt sich der Begriff „Schmierzettel“ auch davon ableiten.
Auch landschaftlich (schmutzig, morastig)muss dieses Wort schon um das15./ 16. Jahrhundert bekannt gewesen sein, z.B. „Sudelei“ u.a. für unsaubere Arbeit.
Unter dem Begriff „Sudelbuch“ sind neben Lichtenbergs Sudelbüchern ebenfalls die literarischen Notizen von K. Tucholsky erhältlich.
-
@Paesi , vielen Dank für die Erklärungen für “Sudel”. Mir fiel im ersten Moment nur “Sudel-Ede” ein
(der Ossi lässt grüßen
). Dabei hat das Wort einen so interessanten Hintergrund.Einen schönen Dienstag allen
Constantia
-
Bei „Sudel“ sprang mein Gehirn auch für einen Moment ruckartig auf „Sudel-Ede“ um.
Und wie komme ich jetzt wohl auf die „Speckitonne“? Egal, was, @ all, könnte die „Speckitonne“ gewesen sein?
-
“Sudelei” war zur Zeit meiner Grosseltern auch eine Bezeichnung für anstößige Beschreibungen sexueller Handlungen. Dabei war man sehr viel strenger, oder wenn man will, kleinlicher in der Beurteilung.
Hermann Sudermann (1857-1928), ein zu seiner Zeit vielgelesener Romancier, wurde von meinem Großvater als “Sudelmann” bezeichnet, wobei ich sicher bin, dass er nicht der Erfinder dieser Benennung war.
-
Wenn wir schon bei “Sudel” sind ;-
Wer kennt denn ” Sudel-Bier ” ? ( kein Markenname )
Der Thekensteher mag,s wissen

-
Fehlt da der Kragen? @forscher
-
Hallo @GSaremba61 , Kragen ??? ich bin voll überfordert;-
Sie müssen angemeldet sein, um zu antworten.