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Kleines Ding, um uns zu quälen,
hier in diese Brust gelegt!
Ach wer´s vorsäh, was er trägt,
würde wünschen, tät`s ihm fehlen!
Deine Schläge , wie so selten
mischt sich Lust in sie hinein!
Und wie Augenblicks vergelten
sie mit jeder Lust mit Pein!
Ach! Noch weder Lust noch Qualen
sind ihm schrecklicher als das:
kalt und fühllos! O ihr Strahlen,
schmelzt es lieber mir zu Glas!
Lieben, hassen, fürchten, zittern,
hoffen, zagen bis ins Mark,
kann das Leben zwar verbittern;
aber ohne sie wärs Quark!
Jakob Michael Reinhold Lenz ( 1751 – 1792)
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