Rendsburg 1. Tag
Es regnete die ganze Nacht. Das Fenster über meiner Koje ist nicht ganz dicht. Ein paar Tropfen bekam ich heute morgen auf die Stirn. Das macht munter! Vielleicht war es aber nur etwas Schwitzwasser. Die Dichtungen der Fensterrahmen muss ich bei Gelegenheit einmal nachschauen.
Die Hafenmeisterin brachte uns für das Frühstück frische Semmeln aus der Stadt mit. Die waren wesentlich besser als die Aufgebackenen vom Aldi. Bei einem heißen Kaffee berieten wir, was wir bei dem Mistwetter anstellen könnten. Ein erster Blick im Internet auf das Regenradar verhieß für den Vormittag nichts Gutes. Aber ab Mittag sollte es etwas besser werden.
In Rendsburg gibt es eine eigenartige Fähre über den NOK- Kanal. Es ist eine Schwebefähre. Sie hängt an Seilen an der 40 m hohen Eisenbahnbrücke und wird wie eine Laufkatze an einem Kran über den Kanal gefahren. Dabei schwebt sie 3 m über dem Wasser. Das wollten wir uns anschauen und natürlich mal damit fahren.
Das Wetter wurde wirklich besser. Es nieselte nur noch ab und zu und es war auch nicht unangenehm kalt. Bis zur Fähre war es nicht weit, vielleicht 1,5 km. Die hatten wir schnell hinter uns gelassen. An der Ablegestelle der Fähre findet man in einem kleinen Häuschen Detailzeichnungen und Kopien von Orginalbildern der Bauphase der riesigen Stahlbrücke. Echt beeindruckend. Wir konnten uns etwas Zeit lassen. Die Fähre hing auf der anderen Uferseite und konnte nicht übersetzen, weil einige Frachter auf dem Kanal unterwegs waren.
Die Wartezeit verbrachten wir in einem angrenzenden Gartenlokal, dass sich Schiffsbegrüßungsanlage nannte. Ein Herr saß in einem kleinen Wintergarten vor einem Mikrofon und einem Computerbildschirm und erzählte über Außenlautsprecher Detaildaten der vorbei fahrenden Schiffe, wie Länge, Breite, maximale Beladung und aus welchem Land es kommt. Und genau während der Vorbeifahrt spielte er die entsprechende Nationalhymne ein. Die Lokalbesucher quittierten diese Dienstleistung mit Beifall.
In der Zwischenzeit war die Schwebefähre auf unserer Uferseite angelangt. Als wir ankamen, war sie schon knacke voll. Schüler mit Fahrädern, Herren mit Mopeds und 4 PKW's waren an Bord. Die Überfahrt dauerte keine zwei Minuten und war nichts Spektakuläres. Aber wir haben es mal mit gemacht.
Zurück kamen wir durch einen Fußgängertunnel, der sich ungefähr 2 km westlich der Fähre befand. Alles in Allem war es eine schöne Runde mit vielen neuen Eindrücken. Wir sind trocken zur SAMANTA zurück gekommen.
		
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