Castillo de San Cristobal

Fraub.:

Das erste Mal sah ich die bunten zum Teil halb verfallenen Häuschen direkt am Ufer des Atlantischen Ozeans bei unserer Rückfahrt von Valsequillo, auf dem schmalen Streifen zwischen der Autobahn und dem Wasser. Vielleicht schien gerade die Sonne darauf. Jedenfalls sind sie mir vorher nicht aufgefallen. Diese Bausubstanz faszinierte mich.

Nach einem Blick auf die Karte stellte ich fest, dass es sich um einen uralten Stadtteil von Las Palmas handelt – die Playa de San Cristobal. Und ich sah auf der Karte ebenfalls das gleichnamige Castillo de San Cristobal, eine Burg, benannt nach Christoph Kolumbus, mit dessen Namen die Stadt sich ganz gerne schmückt, weil er, wie wir bereits erfahren haben, des Öfteren hier Station gemacht hat.

Dieses Castillo dürfte er aber nie gesehen haben. Weitere Recherchen ergaben, dass dieser Rundturm erst im Jahre 1599 von Kapitän Diego de Melgarejo erbaut und bis 1878 militärisch genutzt wurde. 1949 hat man ihn unter Denkmalschutz gestellt.

Jedenfalls war ich jetzt neugierig auf diesen Stadtteil und bewegte mich per Bus und zu Fuß dorthin. Bei diesem ersten Besuch hatte gerade die Flut eingesetzt und ließ den Fuß des Turmes im Wasser verschwinden. Außer malen wollte ich dieses Bauwerk auch besichtigen.
Das ging natürlich nicht und ist so auch nicht gedacht. Die Spanier lassen nicht jeden Dahergelaufenen in ihre Burgen. Im Norden der Stadt steht auch eine Burg – das Castillo de la Luz, sogar noch größer und nicht mehr von Wasser umgeben. Zahlreiche Wegweiser führen einen direkt dorthin, aber niemand kommt rein.

Bei meinem ersten Besuch hatte ich mich beim Malen zunächst auf diese farbenfrohen Häuser beschränkt. Das musste passieren, solange ich noch Sonne von der Ostseite hatte. Nicht mal dieses Bild konnte ich fertig stellen, weil mich die hoch spritzende Gischt von der Promenade vertrieb.

Heute endlich bin ich noch mal dorthin gefahren. Die Luft war salzgetränkt, denn der Ostwind trieb wieder mächtige Wellen gegen die Küste. Ich vertrieb mir die Zeit zunächst im kleinen Fischerhafen, um dann perfekte Bedingungen am Castillo zu haben.

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