Portugal mit Hindernissen, Teil 1

Die Gorch Fock sollte acht Tage im Hafen von Porto liegen. Mein Sohn hatte diese Tage frei, und mich zu einem achttägigen Urlaub nach Portugal eingeladen.
Also besorgte ich mir das Flugticket und das Hotel,und machte mich auf den Weg nach Hamburg. Es war mein erster Flug,ich war sehr aufgeregt und unruhig. Beim Start krallte ich mich an die Armlehnen meines Sitzes, und löste mich erst bei der Zwischenlandung in Frankfurt. Beim Weiterflug nach Porto war ich dann aber schon bedeutend ruhiger.
Es war spätnachmittags, als das Flugzeug in Porto landete. Ich hatte mein Gepäck in Empfang genommen und trat aus dem Flughafengebäude. Hier bekam ich erst mal einen Schock. Vor mir war eine riesige Sandfläche. Weit und breit war kein Haus zu sehen. An ein Taxi war gar nicht zu denken. Ich beherrschte weder die englische noch die portugiesische Sprache, eben nur deutsch. Mein Sohn konnte mich nicht abholen, das Schiff kam erst am nächsten Tag in Porto an. Das konnte ja heiter werden.
Was tun. Ich wartete eine Weile, als endlich ein ziemlich runter gekommenes Fahrzeug, einem Auto ähnlich, sichtbar wurde. Für mich erst mal Rettung? Ein kleiner Strohhalm, an den ich mich klammern konnte? Ich weiß es nicht. Ich ging auf dieses komische Etwas zu und versuchte mich beim Fahrer verständlich zu machen. Ich erhielt nur ein Schulterzucken. Na gut dachte ich, ich zeigte ihn dann meine Hotelpapiere, und siehe da, plötzlich „klingelte“ es bei ihn. Geschäftigt verstaute er mein Gepäck im Innenraum des „Taxis“, und es folgte eine etwas längere Fahrt, vermutlich um ein paar Peso`s extra mit rauszuschlagen. Lange Zeit sah ich gar nichts. Dann näherten wir uns der Stadt. Wir fuhren durch wirklich sehr, sehr arme Stadtteile. Plötzlich, es war als ob die Sonne aufgeht, waren wir im Stadtzentrum – tolle Geschäftsstraßen, schöne Wohnhäuser, und endlich! Mein Hotel!
Das Einchecken ging, dank meiner Papiere relativ schnell von statten. Hier brauchte ich ja nichts zu verstehen. Ich wurde auf mein Zimmer gebracht, und machte mich zum Essen fertig. Jetzt kam der nächste Hammer auf mich zu. Die Speisekarte war auf portugiesisch geschrieben. Na toll dachte ich mir, und bestellte erst mal eine Cola, denn Coca Cola dürfte ja wohl ein weltweiter Begriff sein. Jetzt schaute ich mir die Karte an, und stellte erfreut fest, dass zwischen den vielen fremden Wörtern ein mir bekanntes dabei war. – „Steak“, das Wort kannte ich, und damit wusste ich auch etwas anzufangen. Egal, ich zeigte mit dem Finger darauf, und versuchte dem Kellner klar zu machen, dass ich das haben wollte. Ich ahnte ja nicht, worauf ich mich jetzt eingelassen hatte. Entweder muß ich total verhungert ausgesehen haben, oder man wollte mir, in meinen ohnehin schon mittelgroßen Nöten, etwas Gutes tun. Es kam eine Riesenportion. Tapfer machte ich mich darüber her.Nach dem Essen wollte ich mir dann noch etwas die Beine vertreten. Es war schon dunkel, aber ich hoffte eventuell schon mal den Hafen zu finden. Als ich um eine Ecke bog, sah ich zu meiner Freude etwas weiter unten Wasser. Ich ging darauf zu, und stellte zu meinem Entsetzen fest, dass ich mich auf einmal im Rotlichtmilieu befand. Ich machte kehrt, ging wieder ins Hotel und versuchte schlafen. Sehnsüchtig dachte ich an meinen jüngsten Sohn, der konnte sich ja sprachlich ja bestens verständigen, und der sollte ja morgen mit der Gorch Fock im Hafen einlaufen. Langsam schlief ich ein.

weiter mit Teil 2

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