Indien Teil 15
Auf einer kurvenreichen, holprigen , manchmal sehr engen Straße geht es weiter am Rande der Westghats. Bei einer Rast kommen uns zwei Schweizer mit einem Landrover entgegen. Wir haben die beiden zuletzt in Zahedan an der Persisch-Pakistanischen Grenze gesehen. Wir tauschen Straßenzustandsberichte über die Strecke Goa Bombay aus. Zu unserer Freude hören wir, dass die Straße bald besser wird.
Abends, in einem Lokal in der Nähe unseres Rasthauses, bestellen wir Cola und bekommen tatsächlich eine Coca Cola, abgefüllt in Indien. Seit über einem Jahr wird die in Indien nicht mehr hergestellt.
Die Gebirgsgegend, durch die wir fahren, ist prachtvoll. In einem Tal neben der Straße, kommt ein Zug aus einem Tunnel und fährt in den nächsten hinein. Die Felsen sind schön und merkwürdig geformt. In den Dörfern sieht man Brunnen, riesige runde Löcher mit gemauertem Rand. Das Wasser wird in Messingtöpfen auf dem Kopf abtransportiert, eine Frau trägt sogar zwei übereinander. Es gibt wieder mal keine Straßenschilder. Wir orientieren uns nach den Himmelsrichtungen.
Schon weit vor Bombay beginnt eine breite Autobahn. Hier sind sogar Ochsenkarren verboten. Aber das kann keinen Ochsenkarrenkutscher aufhalten. Große, dreckige Wohnblöcke stehen neben der Straße. Davor kleine Felder und Parkplätze unter Wasser. Neben den Hochhäusern kleine Palmhütten, ganze Siedlungen von schäbigen Behausungen aus Blech, Pappe und Plastikfolie. Wir nähern uns dem Flughafen. Obwohl Bombay noch über 20 km entfernt ist, sieht es hier schon nach Großstadt aus. In der Flughafenbank wechseln wir Geld und erhalten 1000 Rupien als Bündel in 10-Rupienscheinen.
Kugelschreiber gibt es in jedem Geschäft in Indien, aber niemals findet man jemanden, der einen hat. Der Mann von der Tourist-Information sucht verzweifelt einen, um uns den Weg zum Camping am Juhu Beach zu beschreiben. Wir gehen ins nächste Geschäft und kaufen einen. Nachdem er uns den Weg aufgezeichnet hat, schenken wir ihm den Schreiber.
Am Juhu Beach liegt das Palmgrove-Hotel. Nach Auskunft der anderen Camper ist hier die einzige Möglichkeit, in Bombay zu campen. Der kleine Platz ist deshalb auch sehr voll. Dicht an dicht stehen die Autos. Das Hotel steht direkt am Strand. Es hat einen Garten mit Palmen und exotischen Pflanzen. Wir lassen in den kommenden Tagen unser Auto auf dem Campingplatz und fahren mit der Vorortbahn nach Bombay rein. Bei der Bahn gibt es drei unterschiedliche Tarife: 1. Klasse, 2. Klasse und Abteil für Frauen. Auch die Fahrkartenschalter sind nach den Klassen getrennt. Die 2. Klasse-Abteile sind total überfüllt. Die Menschen hängen sogar draußen an den Haltegriffen. Eine Fahrt in der 2. Klasse nach Bombay kostet 60 Paisa (15-20 Pfg), in der 2. Klasse 7 Rupien, also etwa 12x so viel.
Wir bummeln durch die Stadt und suchen Sehenswürdigkeiten, die wir oft selbst mit unserem Stadtführer nicht finden. Also bummeln wir so durch Straßen und Geschäfte.
An einem anderen Tag fahren wir mit dem Boot zur Insel Elephanta, auf der berühmte Felsentempel stehen. Die Treppe, die von der Anlegestelle zu den Tempeln führt, ist gesäumt von Bettlern, Sänftenträgern, Andenkenverkäufern und Imbissbuden.
Fortsetzung folgt
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