Nagelpilz erkennen und behandeln: ein unerwünschtes Urlaubssouvenir

Füsse am Strand
Bild von Pixabay

Ein sonniger Urlaub, warme Temperaturen und barfuß am Strand – für viele gehört das zur Erholung dazu. Doch gerade in öffentlichen Bereichen wie Pools, Duschen oder Hotelzimmern lauert eine häufig unterschätzte Gefahr: Nagelpilz. Dieses Souvenir aus dem Urlaub zeigt sich oft erst Wochen nach der Rückkehr. Wer die Anzeichen kennt und schnell reagiert, verhindert eine langwierige Ausbreitung.

Was ist Nagelpilz?

Nagelpilz (medizinisch: Onychomykose) ist eine Pilzinfektion der Fuß- oder Fingernägel. In den meisten Fällen sind die Fußnägel betroffen, da sie durch feucht-warme Bedingungen und mangelnde Belüftung besonders anfällig sind. Auslöser sind meist Fadenpilze (Dermatophyten), seltener auch Hefepilze oder Schimmelpilze.

Die Erreger gelangen über kleine Verletzungen oder Risse in die Haut oder unter den Nagel und vermehren sich dort. Gerade nach einem Urlaub mit viel Barfußlaufen auf fremden Böden steigt das Risiko deutlich.

So erkennt man Nagelpilz frühzeitig

Ein beginnender Nagelpilz fällt zunächst oft kaum auf. Typische Symptome sind:

Verfärbung des Nagels: Meist beginnt der Pilz an der Nagelspitze mit einer gelblichen, bräunlichen oder weißlichen Verfärbung.

Verdickung des Nagels: Im weiteren Verlauf wird der Nagel dicker und verliert an Elastizität.

Brüchigkeit: Der betroffene Nagel splittert oder bröckelt.

Nagelablösung: In fortgeschrittenen Fällen kann sich der Nagel teilweise oder ganz vom Nagelbett lösen.

Unangenehmer Geruch: Bei starkem Befall entsteht mitunter ein muffiger Geruch.

Gerade im Frühstadium bleibt die Infektion oft unbemerkt oder wird mit einer mechanischen Verletzung verwechselt. Ein Blick auf beide Füße hilft beim Vergleich: Sind nur einzelne Nägel betroffen und zeigen Veränderungen, lohnt sich eine genauere Untersuchung.

Ursachen und Risikofaktoren

Einige Bedingungen fördern das Entstehen von Nagelpilz besonders:

  • Barfußlaufen in öffentlichen Duschen, Umkleiden oder Hotelzimmern
  • Geteilte Badeschlappen oder Handtücher
  • Enge, nicht atmungsaktive Schuhe
  • Schweißfüße
  • Kleine Verletzungen am Fuß oder Nagelbett
  • Ein geschwächtes Immunsystem
  • Diabetes oder Durchblutungsstörungen

Besonders nach einem Badeurlaub, bei dem man häufig öffentliche Bereiche nutzt, steigt die Gefahr, sich einen Pilz einzufangen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Nagelpilz

Je früher die Behandlung beginnt, desto einfacher lässt sich der Nagelpilz in den Griff bekommen. Die Wahl der Therapie hängt vom Ausmaß der Infektion ab.

1. Nagellacke und Cremes
Antimykotische Lacke oder Salben aus der Apotheke eignen sich für leichte bis mittelschwere Fälle. Sie enthalten Wirkstoffe wie Amorolfin oder Ciclopirox, die direkt auf den Nagel aufgetragen werden. Wichtig ist die konsequente Anwendung über mehrere Monate hinweg – auch dann, wenn der Pilz nicht mehr sichtbar ist.

2. Tabletten
Bei starkem oder langanhaltendem Befall kommen systemische Medikamente zum Einsatz, etwa mit Terbinafin oder Itraconazol. Diese greifen den Pilz von innen an. Die Einnahme erfolgt über mehrere Wochen und sollte ärztlich begleitet werden, da regelmäßige Blutkontrollen notwendig sind.

3. Nagelentfernung
In schweren Fällen lässt sich der betroffene Nagel teilweise oder ganz entfernen – mechanisch, chemisch oder chirurgisch. Die Behandlung erfolgt in der Regel in Kombination mit einem Antipilzmittel.

Hygiene und Vorbeugung

Wer einmal Nagelpilz hatte, will eine erneute Infektion vermeiden. Diese Maßnahmen helfen dabei:

  • In öffentlichen Duschen und Schwimmbädern immer Badeschlappen tragen
  • Füße nach dem Waschen gründlich abtrocknen, auch zwischen den Zehen
  • Täglich frische Socken aus atmungsaktivem Material verwenden
  • Schuhe regelmäßig desinfizieren und gut auslüften lassen
  • Handtücher, Socken und Bettwäsche bei mindestens 60 °C waschen
  • Nagelscheren und -feilen nicht mit anderen teilen

Wann sollte man zum Arzt?

Wenn sich der Nagel trotz Pflege weiter verändert, ist ein Besuch beim Hautarzt ratsam. Auch wer unsicher ist, ob es sich um Nagelpilz handelt, kann über einen Abstrich Klarheit schaffen. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser lässt sich die Ausbreitung stoppen.

Fazit

Nagelpilz ist kein harmloses Urlaubssouvenir – aber gut behandelbar. Wer die typischen Anzeichen kennt und frühzeitig handelt, verhindert eine langwierige Ausbreitung. Besonders nach Reisen in warme Regionen lohnt es sich, die Nägel regelmäßig zu kontrollieren und auf Hygiene zu achten. So bleibt die Erinnerung an den Urlaub angenehm – und der Pilz draußen.

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