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  • Zoe

    Teilnehmer
    19. Juli 2024 um 16:07

    @Genuss, wer sind denn die Adressaten Deiner Rede? Ockham lebte im 13./14. !!! Jahrhundert. Die Wissenschaften waren damals nicht frei (sind sie heute auch nicht, aber anders n i c h t).

  • Zoe

    Teilnehmer
    19. Juli 2024 um 14:42

    Die Begründung des Ausschlusses einer “übernatürlichen Ursache” oder vielleicht besser “Erklärung” bei Ockham finde ich faszinierend. Ich kopiere aus dem wiki-link von @Yossarian einen Abschnitt und markiere fett den Satz, auf den es mir ankommt:

    Die Idee, die einfachste Erklärung zu bevorzugen, reicht zurück bis zu Aristoteles. Meist wurde sie damit begründet, dass die Natur immer den einfachsten Weg wähle.[5]
    Ockham lehnte diese Begründung allerdings ab, da sie die Allmacht
    Gottes limitiere.
    Eine solche Beschränkung des göttlichen Willens
    akzeptiert er nicht. Ockham zufolge könnte Gott genauso gut den
    kompliziertesten Weg wählen.[6]
    Nicht die Natur selbst, wohl aber Theorien sollen dem
    Sparsamkeitsprinzip genügen. In der Theorienkonstruktion sollen
    überflüssige Elemente eliminiert und die einfachere von zwei möglichen
    Theorien, die beide dasselbe Phänomen erklären können, gewählt werden.
    Bei Ockham wird also ein ursprünglich ontologisches Gesetz zu einer praktischen Regel für die Erkenntnistheorie
    .

  • Zoe

    Teilnehmer
    19. Juli 2024 um 13:21

    Ad Urknall-Hypothese + bibl. Schöpfungsmythos: Als ich eben darüber nachsinnierte, fand ich Beides miteinander vereinbar. Unterstellt, die Urknall-Hypothese würde zutreffen, man könnte sie irgendwann verifizieren –@Yossarian , ich will mich auf keinen Fall mit Dir anlegen, korrigiere gerne meine begrifflichen Ungeschicklichkeiten :-)))- dann widerspräche das, wie ich finde, nicht der Annahme, daß Gottes Wort es war, das aus dem NICHTS ETWAS hervorbrachte.

  • Zoe

    Teilnehmer
    19. Juli 2024 um 12:50

    @Carlinette : […] Meinst du, dass das für “eine große Rolle” des Glaubens im Leben reicht?

    Nö, eher nicht. Innocent Rückblickend denke ich, daß auch in den ca. 25 Jahren, in denen ich nicht mehr Kirchenmitglied war, und Gott mich auch nicht entfernt nur interessiert hat, trotzdem der Glaube an seine Existenz davon nicht berührt war. Ich hätte gewiß nicht sagen können, wenn ich gefragt worden wäre, daß ich nicht an ihn glaube. Für mich ist Gott nötig, damit das Wort “Sinn” einen Sinn erhält. Ohne Gott wäre “alles”/die Welt sinnlos. Da Du gläubig bist, nehme ich an, daß Du verstehst, was ich meine. Wenn man nicht an Gott glaubt, ist diese Aussage … Sinn-los. Slight Smile Daß die Welt/der Kosmos geordnet, daß sie geschaffen ist, das garantiert Gott als der Schöpfer, der Urheber des “Ganzen”. Insofern hat Gott im Hintergrund meines Lebens immer eine nicht unwichtige Rolle gespielt (wie mir jetzt bewußt wird).

    Tja, *seuf* – und nun in den vergangenen Jahren ist Gott für mich wie ein “böser Vater” geworden, so, als habe er mich verdammt, er liebt mich nicht (ich habe schon öfter versucht, dieses Gottesbild aufzudröseln mit dem realen Vater, auf psychologischer Ebene, aber ich kriege den Knoten nicht gelöst). So allgemein glaube ich, daß Gott nicht allmächtig ist, sondern mit-leidet, nichts sonst. Er leidet mit den Menschen, die leiden. Schon diese Zweiteilung in ein Verständnis in allgemeiner Hinsicht und speziell auf meine Person bezogen, ist natürlich völlig abstrus.

    Ich habe öfter versucht, Gott aus der Welt weg zu denken, aber irgendwie geht das gar nicht :-))). Das geht ebenso wenig wie an Gott zu glauben, wenn man es nicht tut. Man kann das Weltbild, das in Fleisch und Blut übergegangen ist, das das Existenzgefühl prägt, wohl nicht per ratio und willentlich verändern.

  • Zoe

    Teilnehmer
    19. Juli 2024 um 8:00

    Liebe @Carlinette , Du bringst bei mir eine Quelle ins Sprudeln … das ist toll. Ich muß erstmal sortieren und schreibe Dir später.

  • Zoe

    Teilnehmer
    18. Juli 2024 um 18:18

    @Carlinette : ein Stoßseufzer ist nach meinem Verständnis mutmaßlich ein Glaube, der nach fünf Minuten vorbei sein wird;

    Das ist eine schöne Vorlage, weil ich denke, daß dies ein “Moment” (@forscher ) des Gottesglaubens z.B. sein kannoder ist?Slight Smile, der zeigt, daß Gott sowas wie ein Fundament ist, auf dem jemand steht. Jajaja :-))) man kann das auch ganz anders werten, aber da ich mich auch gerne im Kontrast entfalte, in diesem Fall zu Dir, möchte ich das Stoßgebet als einem vernachlässigtem Element des Glaubens an Gott in ein helles und starkes Licht rücken.

    Du hast in Deinem Satz ‘ne Menge (2) Vorsichtsmaßnahmen eingebaut … ich habe sie zur Kenntnis genommen. Relaxed

  • Zoe

    Teilnehmer
    18. Juli 2024 um 13:43

    @Carlinette : Hat nicht jeder von uns im Laufe seines langen Lebens mit oder ohne
    Religion ein persönliches Glaubensgebäude errichtet, das für ihn
    unverzichtbar ist, um die Geschehnisse, die auf ihn einprasseln,
    irgendwie zu ordnen und zu bewältigen?

    Ich möchte das “Glaubensgebäude” umwandeln in “metaphysisches Konzept” und ob jede/r das tut, weiß ich nicht. Mir ist zum Ausdruck “Sinn des Lebens” nur eingefallen, daß man, wenn man dem Ausdruck “Sinn des Lebens” einen Sinn/eine Bedeutung geben kann, mit jeder Antwort, die man darauf gibt, sich in den Bereich des Metaphysischen begibt. Zumindest sind alle Antworten, die man darauf geben kann, nicht beweisbar (nicht im naturwissenschaftlichen Sinn beweisbar, logisch möglcherweise schon). Ein Satz wie “Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst” z.B. scheint pragmatisch und Tatsachenbezogen und zugleich ist es eine Aussage, die unbeweisbar ist. Eine Behauptung, die nicht begründet werden kann ohne nicht auf weitere unbegründbare Behauptungen zurückzugreifen.

    Ich vermute, daß in die Ecke, auf die Du blickst @Yossarian , die “Ätsch, ihr glaubt auch”-Fraktion, auch das gehört, was ich zum Ausdruck habe bringen wollen. Kann man mich verstehen? Upside Down

  • Zoe

    Teilnehmer
    18. Juli 2024 um 11:21

    @Carlinette […] liegt die Möglichkeit nahe, dass der-/diejenige sich seinen Privatgott
    so zurechtlegt, wie es ihm passt. Im Grunde ist damit kein Ausbruch aus
    den Grenzen der persönlichen Blindheit, sprich Egobezogenheit, möglich.

    Ein “Privatgott” ist gewiß nicht möglich, weil Gott dann überhaupt nicht die Bedeutung haben könnte, die ER hat. Aber Du meinst was anderes, nehme ich an -und ich möchte mich nicht in die Spurrille begeben, die Du vorgibst. Die Hl. Schrift enthält so eine Fülle von Gottesbildern und sie wird seit Jahrhunderten immer wieder neu ausgelegt, d.h. interpretiert, und wer könnte da kommen und meinen, es gäbe Gott und SEIN Wort, dem es richtig sei zu folgen?!

    Der Ausdruck “Egobezogenheit” hat einen negativen touch bzw. benutzt Du ihn in negativem Sinne. Egobezogenheit ist schlecht und besser ist es, auszubrechen. Für mich gibt es die Trennung zwischen Eigen- oder Selbstinteresse und der Berücksichtigung und Achtung der Interessen der Anderen nicht. Ich unterscheide Beides, denn “ich” bin nicht “der/die Andere”, aber “für mich” ist in meinem Verständnis engstens verknüpft mit “für dich” und vice versa. Slight Smile

  • Zoe

    Teilnehmer
    18. Juli 2024 um 9:14

    Liebe @Carlinette , ich gehe später auf das ein, was Du geschrieben hast.

  • Zoe

    Teilnehmer
    18. Juli 2024 um 9:13

    @forscher , die “Stoßgebete gegen den Himmel” sind die Flüche?

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