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  • Zoe

    Teilnehmer
    2. April 2025 um 16:23

    Wer aber @realo sollte uns wozu oder wohin befreien? Ich denke, daß unsere Welt eine ist, d.h. wir unterteilen nicht in die Höhle der Sinne und das Außen des Geistes. Sinnliche Wahrnehmung und Geist befinden sich gemeinsam … in der Höhle? Das wären wir? Was könnten oder können wir unter dieser Voraussetzung entdecken, etwas, das uns befreit? Platon hatte ein anderes Weltbild, die dumme Menge des Volkes und die Philosophen, die das Volk herausführen aus der Höhle und ihr die Welt des Geistes, der “Ideen” zeigen. Ich kriege das nicht in unsere gegenwärtige Situation übersetzt.

    Was meinst Du, wenn Du von diesem Forum als “Höhle” schreibst? Nimmst Du damit Bezug auf die -vermeintliche oder tatsächliche- Virtualität, die Digitalität oder in welcher Hinsicht sonst?

  • Zoe

    Teilnehmer
    1. April 2025 um 16:07

    @Webra , Du hattest die KI ins Gespräch geworfen. Das wäre für mich ein Ansatz zum Weiterbedenken, denn da geht es schon eher um 2 Welten. Die menschliche und die den Menschen imitierende Welt. Ich habe neulich mit einer Anwaltskanzlei telefoniert, eine knappe Viertelstunde -und war bis zum Schluß unsicher, ob ich mit einem lebendigen Menschen oder einem KI-Programm spreche. Die Stimme war stetig freundlich, ohne Höhen und Tiefen. Das wiederum hat mein gesamtes eingeübtes Verhaltensmuster bzw. mich ins Wanken gebracht. Wir sind zwar -im Unterschied zum Gleichnis- in Kenntnis dieser zweiten KI Welt und kommunizieren aber mit ihr und wissen nicht, was ist Mensch und was ist KI. Wir tauchen in eine neue Welt ein.

    Nachtrag: “imitierend” ist nicht das zutreffende Wort. Ein Phänomen, das die menschlichen Fähigkeiten übersteigt und zugleich hinter den menschlichen Fähigkeiten zurückbleibt.

    • Dieser Beitrag wurde vor 7 Monate, 3 Wochen von  Zoe bearbeitet.
  • Zoe

    Teilnehmer
    1. April 2025 um 15:28

    Lehrt das Gleichnis, es sei gut, immer mal wieder unsere Meinung, von mir aus auch Überzeugung zu befragen? Meines Erachtens geht dieser Schluß an einem entscheidenden Punkt des Gleichnisses vorbei. Es handelt es sich um 2 unterschiedliche Welten. Wenn man von Meinungsveränderung spricht, dann bewegt man sich auf ein und derselben Ebene. Meinungsvielfalt “befreit” und insofern kann man schon einer “lichteren” Umgebung sprechen, in der man sich aufhält. Wenn ich mich mit den Höhlenbewohnern identifiziere, dann weiß ich aber gar nicht, daß “draußen” noch etwas Anderes ist.

  • Zoe

    Teilnehmer
    30. März 2025 um 17:09

    Man kann zwar “quer”-lesen, aber nicht “quer”-hören. Ich habe versucht, nur die Passagen zu hören, in denen Scobel das Gleichnis aus dem Weltbild “Sein”-“Schein” rausholt, weil dies für mich darüber entscheidet, ob man es für die Gegenwart “adaptieren” kann und ja, da habe ich den Schluß und vermutlich noch Einiges nicht gehört. Ich höre nochmals @Heigi .

  • Zoe

    Teilnehmer
    30. März 2025 um 15:54

    Danke @Heigi . Ich habe mir den Vortrag angehört. Ob ich die Stelle, auf die mir alles ankommt, kapiert habe, das weiß ich nicht. Scobel führt den Begriff “Wirklichkeit” ein und setzt ihn an die Stelle des “Sein” von Platon. Als Beispiel der “Abbild”- bzw. der “Schein”welt erwähnt er die digitale Welt. Diese Welt müsse man in die analoge Welt zurückführen (ich meine, er nennt diesen Vorgang “transfomieren”), um in die Wirklichkeit zu kommen. Über “Wissenschaft” und “Politik” habe ich gar nichts gehört?

  • Zoe

    Teilnehmer
    30. März 2025 um 12:19

    Hm, wenn ich weiß, daß es hinter meinem Horizont weiter geht, was habe ich davon, wenn ich doch nicht weiß, wie es weitergeht, was dahinter noch kommt. Wüßte ich es, dann wäre mein Horizont ja bereits ein Anderer oder Weiterer. Ja, ich bin unter dieser Voraussetzung zurückhaltender in meinen Überzeugungen.

    Einer der für mich maßgeblichen Punkte im Höhlengleichnis ist der Umstand, daß die in der Höhle Sitzenden, die philosophisch nicht gebildeten, normalen Menschen beim besten Willen nicht sehen und nicht erkennen können. Übertragen wir das auf uns, übertrage ich das auf mich, dann geht es nicht darum, um unsere jeweiligen Tellerränder zu wissen und sie zu entdecken, denn dieser Ansatz beinhaltet, daß wir erkennen können, was über die Tellerränder hinaus gesehen werden kann, nur ist das den Höhlenbewohnern bei Platon eben gerade nicht möglich.

    Ich darf die Möglichkeit des Heraustretens aus der Höhle nicht unbeachtet lassen. Vorläufig fällt mir dazu nur ein, daß man die Selbstverständlichkeiten aufdecken muß. Das, was derart selbstverständlich ist, daß es zum blinden Flecken wird.

  • Zoe

    Teilnehmer
    29. März 2025 um 18:05

    Bestechend finde ich die Aussage, daß man nur über den Vergleich zu überhaupt einer anderen Wahrnehmung und Erkenntnis gelangen kann. Und zunächst nichts sieht und erkennt. Aber wenn Du von “Wahrheit” sprichst @Ralf46 , dann schrecke ich schon zurück. Die “Idee des Guten” ist eine Annahme vor dem Hintergrund der platonischen Ontologie. Das geht s o nicht in die Gegenwart zu übertragen. Und die Wahheiten, die gut sein sollten, waren es nur selten.

  • Zoe

    Teilnehmer
    29. März 2025 um 16:57

    Wir könnten ja auch, während @Yossarian trainiert, schon mal beginnen zu plaudern. Ich habe mir vorhin das Höhlengleichnis noch einmal durchgelesen und bin irgendwie ganz unwillig währenddessen geworden. Wir sehen, was wir sehen und das ist für uns die Realität. Wir nehmen den Schein für das Sein … weil wir nicht in “Sein” und “Schein” unterscheiden, wie Platon es getan hat. @realo, ich kann die Aktualität nicht erkennen. Ich belasse es bei diesen 2 kurzen Einwürfen, vielleicht und hoffentlich gibt es Widerspruch.

  • Zoe

    Teilnehmer
    23. März 2025 um 17:41

    Ja, und eben habe ich zum ersten Mal die “Einführung”sseite gelesen. Die “archäologischen Feldarbeiten” waren mir daher entgangen.

  • Zoe

    Teilnehmer
    23. März 2025 um 17:08

    Herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort @forscher . Du kannst ein Patent anmelden? Damit beziehe ich mich auf die “Eigentumsansprüche”.

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