realo
Antworten
-
Es ist ein Aberglaube zu meinen, wenn man ins System hineingeht, Pöstchen erlangt, Karriere macht, könnte man es von innen ändern. Das hat noch nie funktioniert, war aber bei vielen das Argument genauso mitzumachen wie es vorher kritisiert wurde. Habe es oft von Polizisten gehört, bzw. von Polizistinnen. Sie haben sich freiwillig gemeldet, um das Gewaltmonopol des Staates auszuführen und wollte von innen reformieren, damit die Polizei menschenfreundlicher wird. Da erscheint mir um zu reformieren das Ankleben auf der Straße, als Protest gegen das Gewaltmonopol wesentlich effektiver. Man kann als einzelner Querulant ein System nicht ändern, im Gegenteil, es spuckt einen als unverdaulich aus. Der Protest der letzten Generation ist gewollt, unverdaulich und in einer gewissen Masse, man sieht, das System kaut sehr angestrengt daran herum und die Polizei muss Lösung schaffen, im doppelten Wortsinn.
-
Verstehe den fast schon inflationär verwendete Begriff Altersarmut nicht. Auf Geld vom Staat verzichten, wenn man ein Leben lang Steuern gezahlt hat, ist doch auch nicht ganz gesund. Die Grundsicherung wurde eingeführt, um geringe Renten aufzustocken. Das bedeutet kein überschwängliches Luxusleben, aber ein Einkommen, mit dem man leben kann. Die Bedürfnisse im Alter sind logischerweise nicht dieselben wie mit Anfang zwanzig. Im Alter geht es weniger um Materielles, das Meiste ist da, es geht um geistreichen Austausch. Dafür ist Engagement notwendig und weniger Geld oder kann man sich sympathische Konversation kaufen? Armut an Geist gibt es, aber darunter leiden alte Millionäre auch.
-
@Cocco Genau, die menschliche Grausamkeit, vor ihr gilt es sich in Acht zu nehmen, auch bei einem selbst. Sie fängt mit kleinen Lügen, Feigheiten, psychischen Spielchen, Neid, Eifersucht und all den negativen Gefühlen an und geht bis zum Völkermord in der Masse, abgesegnet durch den Gegner und seine Propaganda. Wenn einer mit der NATO provoziert, haut der Andere mit dem Knüppel darauf, wenn er die Stärke hat, das ist menschliche Grausamkeit.
Es ist ein Kunstgriff, wenn man Tiere als Gleichnis für Menschen verwendet, in der Literatur ist es die Fabel. Es scheint hier eine sehr ängstliche Belegschaft zu sein, wenn im übertragenen Sinn Angst vor bellenden Hunden herrscht, sie könnten trotzdem beißen. Dann stimmt etwas mit dem Nähe-Distanz-System nicht. Damit ein Hund beißen kann, muss man die Nähe gesucht haben und bei einem grausamen Menschen ist es genauso.
-
Es ist die typische Angst vor Hunden, vor Wesen, die selbstbewusst sind und die nicht kuschen, wenn ein selber Schwacher auftaucht. Ja, auf solchen Strukturen basierte der Nationalsozialismus mit seinen menschenverachtenden Gesetzen und Regeln. Die Schuld lag nicht allein bei den Machthabern, sondern auch beim Volk, die ihnen zujubelten. Wer Angst vor bellenden Hunden hat, ist Opfer und somit Wegbereiter für alle Täter. Ich halte die für gefährlicher, die nach vorne so tun, als wären sie liebe Menschen und nach hinten die größten Grausamkeiten an den Tag legen. Ein Hund der bellt, da gehe ich gar nicht hin, aber einer, der lieb guckt, lädt zum Streicheln ein und schon ist der Finger weg, wenn man Pech hat. Wie gesagt, einem Hund der bellt, bleibt man auf Distanz und erkennt von weitem schon, der ist nicht geheuer. Das geht beim Menschen auch und wie es aussieht, wer die Gewohnheit nicht bedient, ist nicht geheuer. Die AfD bellt laut, aber abgesehen vom rechten Flügen beißt keiner und selbst der rechte Flügel schlägt Wellen ohne reale Grundlage. Wir mögen ja viele Probleme haben in der Gesellschaft, aber in den Umständen der Weimarer Republik befinden wir uns in Europa nicht. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, es gibt eine Manipulation des Volkes, aber es gibt auch massiven Widerstand und Verweigerung. Wer Angst vor bellenden Hunden hat, eventuell gebissen zu werden, ist aufgrund der Angst leicht zu beeinflussen.
-
@Cocco Täuschen ist in der westlichen Welt das häufigste Verhalten in der Gesellschaft, auch ich kann mich täuschen, jedoch die Erfahrung zeigt, mit zunehmenden Alter wird es seltener. An einen Hund der bellt und knurrt, geht man gar nicht ran, wie soll er da beißen? So ist es bei Menschen auch, wer poltert, schreckt ab, nur wer ganz lieb tut, schafft Nähe, die zum Verhängnis wird, zumindest in der Politik. Bei der letzten Generation gibt es keine Toten oder Verletzten durch den Protest, das war bei der RAF und den Studentenbewegungen anders.
-
Es ist weder Trump noch die AfD das Problem. Hunde, die laut bellen, beißen nicht. Jedoch die Politiker, die einen auf weiße Weste machen und den Bürger ganz nett anlächeln, verkaufen und verschaukeln ihn anonym hinten herum auf das erbärmlichste. Die nett erscheinenden sind das Problem, nicht die laut polternden. Jedoch wer soll das durchschauen und gerade die Lieben und Freundlichen mit Skepsis versehen, wo es sich doch in der Not so gut anfühlt? Jemand, der uns das verspricht, was wir uns wünschen, ist der Gute, auch wenn er uns damit wie den Bären am Nasenring herumführt zu unsrer tiefsten Erniedrigung.
-
Diejenigen, die eine heile Welt Deutschland hochhalten, sind auch nicht besser. Es gibt an, einer Gesellschaft von vielen Menschen immer etwas zu kritisieren, es kommt auf die Perspektive an. Ein Blick mit rosaroter Brille halte ich für noch unmenschlicher als eine Skepsis auf die Regierung, egal von welcher Partei. Ein selbstbestimmter Mensch bejubelt seinen Machthaber nicht, außer er ist wirklich kompetent und lässt Freiräume.
-
Nur ist diese Irreführung durch Menschen an Menschen nicht neu, sie gab es in vielfältiger Form schon immer seit Menschengedenken, auch der Medizinmann bei der Urvölkern ist nichts anderes. Die Menschen wollen daran glauben, was ihnen gesagt wird, da funktioniert plakatives Aufklären nicht. Trotz allem Wissen wird danach gehandelt, was der Zeitgeist gerade hergibt. Die offizielle Meinung gilt und sie weist den Weg ohne zu hinterfragen.
Welche Interessen mit dem E-Auto und Batterie zusammenhängen, schön und gut, es wird als Generalweg gegangen. Jetzt ist es zu spät, Einspruch zu erheben.
-
So ist der allgemeine Bürger, so war es auch im wilden Westen schon. Anstatt über den Protest nachzudenken, wird geschrien, hängt sie höher, denn der Protest stört das Wohlergehen durch Gewohnheit und schmälert den persönlichen Vorteil. Dem Kapitalismus ist Bescheidenheit der Tod.
-
Wir steuern immer auf den Untergang zu, jeder Einzelne, am Ende steht der Tod. Nur bis dahin kann man sich noch eine Weile über gegenwärtige Tatsachen aufregen wie z.B. die Straßenkleber, die RAF oder die Jugendproteste ’68, alles Proteste gegen den kapitalistischen Staat, nur um kein bigotter Mitläufer zu sein, der auf einen persönlichen materiellen Gewinn erpicht ist. So nach dem Motto, fahre ein dickes Auto, mir hat man Platz zu machen, aus dem Weg dreckiges Gesindel, jetzt komme ich. So lernt man es von klein auf in der kapitalistischen Marktwirtschaft, wenn man sich behaupten will.