realo
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Die Konsequenz ist es, die oft fehlt, denn wenn man ein Risiko eingeht, um etwas zu erreichen, dann kann es passieren, dass man Abstriche machen muss, wenn man dann aber den gewohnten Wohlstand nicht verlieren will, bleibt nur brav sein übrig.
Die deutschen Bauern haben anhängerweise Mist und Baumstämme auf die Autobahn gekippt, um sie per Protest zu blockieren. Was kam in den Nachrichten, die bösen Bauern haben sich strafbar gemacht, es wird ermittelt und die Bilder zeigten, wie Fahrzeuge der Polizei die letzten Reste wegräumte. Es wurde also nicht der Protest betont, sondern die Straftat und jeder brave Zuschauer denkt, die Bösen, würde ich nie machen. Somit ist jede Solidarität für Protest aus der Welt geschafft und die Inkonsequenz der Protestierenden ist erreicht. Der Bauer hat jetzt Angst vor seiner Strafe, alle zeigen verächtlich mit den Fingern auf ihn und er ist mucksmäuschenstill.
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Die Einmischung in deutsche Belange seitens der Türken passierte, als sie nach Deutschland geholt wurden als Gastarbeiter, um die Dreckarbeit zu machen. (siehe Günter Wallraff, Ganz unten). Seitdem leben Türken in deutscher Gemeinschaft, bildeten Familien und pflanzen sich fort. Türken sind also ein Teil Deutschlands geworden, warum sollen sie keine eigene Partei gründen, mit islamischem Einfluss aus dem Heimatland? Sie für die Dreckarbeit nach Deutschland holen ist o.k. und dann, sollen sie sich wieder in Luft auflösen? Sie sind geblieben, das ist konform mit der Verfassung und jetzt gehören sie dazu. Der Islam gehört zu Deutschland, hat mal ein Bundespräsident gesagt.
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Ist es wirklich so, dass wenn die DAVA einen Anwalt und zwei Ärzte ins EU-Parlament schicken, Erdogan Europa unterwandern kann? Ist es nicht eher so, dass die etablierten Parteien gegen jede Neugründung einer ernstzunehmenden Partei in Deutschland wettern, weil es Konkurrenz bedeutet und Wähler abwandern? Parteien neu gründen hat ja in Deutschland gerade Konjunktur.
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Der Unterschied zwischen Franzosen und Deutschen ist global gesehen nicht so groß, die Franzosen sind einfach konsequenter in ihrem Protest, während der Deutsche erst fragt, ob es erlaubt ist. Wenn man neue Wege gehen will, kann man nicht die ausgetretenen Pfade nutzen. Wenn man Änderung möchte, kann man nicht im Gewohnten verharren. Man muss Grenzen überschreiten und Regeln brechen, sonst entwickelt sich nichts. Veränderung im Stillstand gibt es nicht. Die ganzen Leute auf der Straße, die spazieren gehen, manche haben ein Schild, ändern nichts. Sie tun das, was ihnen die Regeln der Demokratie vorgeben, lieb und brav und das war es. Weder bekommt die AfD dadurch weniger Stimmen, noch ändert sich die Politik der Ampelregierung. Demonstration als Ausdruck des Gehorsams, wie soll da Veränderung möglich sein? Ich bin auch gebürtiger Deutscher seit vielen Generationen, aber aufgrund meiner Biografie bin ich ein Rebell, kein fanatischer, aber ein konsequenter.
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Das ist das festgefahrene Vorurteil und alle, die ein Pöstchen haben im großen Apparat, halten fest daran. Wenn die Politik der Gemeinschaft in der Verantwortung des Einzelnen absolviert wird, brauchen wir, damit es gelingt, keinen Vorstand, keinen Führer und keine Chefs, es funktioniert wie ein Schwarm, alle machen mit, aber niemand gibt vor. Die da oben oder der da oben wird es schon richten, ist eine uralte Bequemlichkeit oder Naivität, die heute mit modernen Menschen die Kontrolle über sich selbst ausüben, nicht mehr zeitgemäß. Wir brauchen das Kommando nicht von außen, wir haben es in uns, es hat sich im Bewusstsein entwickelt. Ich gebe zu, es ist etwas Zukunftsmusik, das reale Individuum ist in vielen Bereichen noch nicht alleine lebensfähig und braucht eine betreuende Hand. Jedoch organisch funktioniert der Organismus völlig autonom, psychisch im Grunde auch, wenn da nicht die Bindung zur Rettung durch die helfende Mama (Papa) wäre, ein Leben lang. Davon loslassen ist Aufgabe des Bewusstseins, das Selbst ist stark und komplett, dann braucht es diese Organisation von oben strukturiert, für die Gemeinschaft nicht, diese Struktur trägt jeder in sich.
Politik für die Gemeinschaft ist im alten Griechenland entstanden als es noch Sklaven gab, da war diese Organisationsform enorm fortschrittlich. Nicht ein Kaiser hat alles dogmatisch bestimmt, sondern ein politisches Gremium, gewählt aus dem Volk. Aber heute, zweitausend Jahre später hat der Mensch eine Entwicklung durchgemacht und er kann selber sehr vernünftig und klug entscheiden und braucht dafür keine Regierung im Außen. Egal, vergiss es, es ist dummes Gelabere, wir bleiben beim Kanzler oder Gott als Papa, sie werden es schon richten.
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Klingt ein wenig wie, haltet ihn fest, da hinten ist der Böse, ich nicht. Natürlich sind die Franzosen in ihren Protesten wesentlich konsequenter, ist die Frage, ob viel Geld wirklich die Lösung ist bei gesellschaftlichen Umbrüchen ganz global. Geld ist ein Beruhigungsmittel bei den Symptomen, jedoch es löst den Konflikt nicht auf. Natürlich kann der Funken überspringen und aus ganz normalen Demonstrationen wird ein Aufstand der Menschen in der Gesellschaft. In Deutschland war der Weg vom Staat um nach Berlin zur Kundgebung zu kommen für die Trecker genau vorgegeben, wer abwich wurde sofort von der Polizei angehalten. Das ist nicht weit vom Schildbürgerstreich, für die Besetzung des Bahnhofs vorher eine Bahnsteigkarte zu lösen. Ziviler Ungehorsam ja, aber nur nach den Vorgaben der Ordnungsbehörden.
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Da ich ein Fun vom Flohmarkt, Gebrauchtwaren und Antiquitäten allgemein bin gucke ich die Unterhaltungssendung ‘Bares für Rares’ wenn sie um 20.15 Uhr ausgestrahlt wird. Da geht es wohl hauptsächlich um die Scheine, die von den Händlern vor der Kamera ausgebreitet werden, das Gequatsche von Lichter ist nur etwas Zuckerguss. Viel lieber jedoch sehe ich die Sendung ‘Kunst und Krempel’ im bayrischen Fernsehen. Dort gibt es nur Experten, die, die alten Stücke begutachten und bewerten, aber keine Händler. Ich konnte mit einer speziellen Karaffe an einer Aufzeichnung teilnehmen, hier in den Räumen der Residenz. Sie wurde weit höher geschätzt als ich beim Ausverkauf in einem Antiklädele bezahlt habe. Das Kornhaus hier in Kempten wird gerade aufwendig saniert, der Flohmarkt findet in der Allgäuhalle statt. Es war viel los heute, viele Stände, bei dem Wetter auch draußen, viele interessierte Leute. Ich habe ein großes Bild mit Toskana als Motiv für eine Bekannte erworben. Jedoch kein original Ölgemälde, sondern ein Leinwanddruck, dementsprechend günstig war es.
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Guten Morgen vom Nachbarn,
es ist gut, wenn man per Test weiß, dass man keine Störung in sich trägt. Dann kann man frohen Mutes in den Tag gehen. Ich sehe dem Samstag mit Erwartung entgegen, nicht nur, weil die Sonne scheint, der Wochenmarkt steht, sondern heute zum ersten Mal im neuen Jahr Flohmarkt in der großen Halle ist. Ein sehr kommunikativer Ort für zwischenmenschliche Belange zwischen all dem gebrauchten Zeug. Die Angebote sind so vielfältig wie die Menschen, es gibt von jedem etwas. Mir geht es dabei weniger um das Erwerben von materiellem Gut, auch, aber vor allem um die Atmosphären, die Menschen und Gebrauchtwaren ausstrahlen. Sie haben Leben hinter sich.
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Zitat: “Hallo realo, hast du eine Idee, wie man eine Gesellschaft ohne Politik organisieren kann?”
Ja habe ich, wirkte viele Jahre hier im Allgäu beim Tauschring mit. Eine autonome Gemeinschaft ohne Hierarchie oder Vereinsstrukturen, jeder Teilnehmer fühlte sich für die eigenen Belange verantwortlich und half somit dem Gelingen des Großen und Ganzen. Niemand, der Vorstand, der Chef war oder den Anderen die Verantwortung abnahm, jeder war selbstständig im wahrsten Sinne. Das hat gut funktioniert. Wenn Sanktionen nötig waren für die gemeinsame Disziplin, wurden sie in der großen Runde besprochen. Es gab keine Menschen die Politik für Andere machten, es war nicht notwendig, die Philosophie der Gemeinschaft war allen klar. Es gab eine eigene Währung, es wurde gehandelt, es wurden untereinander Dienstleistungen vermittelt, wie in einer großen Gesellschaft auch, aber es gab niemanden, der die Werte festlegte, es wurde mit Zeit gehandelt, eine Stunde war so und so viel wert, für jeden gleich, bei der Gartenarbeit, genauso wie beim Arztbesuch. Das war eine wunderbare Gemeinschaft ohne Strukturen der staatlichen Politik wie ein Verein, ein autonomes Miteinander. Erst der Glaube an das bedingungslose Grundeinkommen hat dieses System zerstört, niemand wollte mehr handeln, sondern die offiziellen Euro nehmen und nichts tun. Die Verantwortung für die Selbstständigkeit haben ohne politischen Rahmen von anderen bewerkstelligt ist nicht leicht, aber wenn man selbst reflektiert ist, geht es. Die eigene Moral führt zum richtigen Handeln und die Kontrolle ist die gesamte Gemeinschaft und nicht eine darauf abgerichtete Polizei, Justiz oder Führungskräfte. Ich glaube schon, dass unser heutiger Entwicklungsstand in Deutschland und den materiellen Ressourcen eine selbstständige und autonome Gesellschaft ohne Führer ermöglichen würde, wenn jeder für sich und sein Dasein die Verantwortung übernimmt. Es braucht die Politik als Führer nicht für die meisten Menschen, es ist ein Apparat, der Probleme macht, die wir ohne ihn nicht hätten.