Finchen

26. Mai 2007 in Weblogs

Jeder Hundebesitzer weiß, daß es unglaublich schmerzt, sich von seinem vierbeinigen
Freund verabschieden zu müssen. Im letzten Jahr war es für mich so weit. Ich mußte meinen
Ricci einschläfern lassen. Diese Entscheidung zu fällen war schrecklich. Seine Vorgänger waren auf Grund von Altersschwäche „normal“ verstorben.
Es folgten dann die Phasen, die jeder durchmacht. Nach vielen Monaten war ich innerlich bereit, über einen neuen Hund nachzudenken. Ich nahm Kontakt auf zu einer Züchterin, die ich im Internet gefunden hatte. Dort sah ich ein zauberhaftes Bild von einem Welpen ( Hündin – Harlekinpudel ). Die Züchterin fragte mich nach meinem Alter und meinte daraufhin: na, in ihrem Alter sollten sie sich das mit einem Hund aber überlegen. Im übrigen ist eine Hündin für sie auch nicht das richtige, wenn sie bis jetzt nur Rüden hatten.
Diese Antwort ließ mich in ein ziemliches Loch fallen. Wieso bin ich mit 63 Jahren zu alt für einen Hund??? Warum soll ich mit einer Hündin nicht klarkommen???
Nachdem ich mich von diesen unqualifizierten Antworten erholt hatte, habe ich mit intensiver Suche im Internet begonnen. Dabei dachte ich zuerst an Tierheime. Aber dort konnte ich nicht das finden, was ich wollte. Bei weiterer Suche fand ich dann ein Foto von einem Welpen namens Finchen. Eine Mischlingshündin, geboren auf Gran Canaria. Dortige Tierschützer hatten Finchens Mama der Besitzerin wegnehmen müssen und stellten fest, daß sie tragend war. Finchen ist mit ihrer Hundemama nach Deutschland gekommen und auf einer Pflegestelle gelandet. Dort habe ich sie besucht und mich ganz schnell für sie entschieden.
Und siehe da, ich bin nicht zu alt!! Und – man glaubt es kaum – ich kann auch mit einer Hündin umgehen. Finchen ist das Beste, was mir passieren konnte. Sie braucht mich, um die Welt kennenzulernen, und ich brauche sie, um fit zu bleiben. Auf dieser Basis sind wir ein tolles Team.
Wer mag, kann sich das Finchen-Album einmal anschauen.