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  • Carlinette

    Teilnehmer
    18. Juli 2024 um 12:55

    Hallo Yossarian, sorry wenn ich kritisch werde, aber lies doch bitte noch mal deinen letzten Beitrag aus der Perspektive der angesprochenen Person:

    1) an dem von mir Angesprochenen vorbeigeredet, 2) sinnlose
    Phrase, 3) nichts als eine
    Ausrede.

    Das macht drei Angriffe in fünf Sätzen. Und davor hast du mir mehr oder weniger implizit vorgeworfen, Leute zu beurteilen. Also, ich hoffe weiter auf einen respektvollen Umgang hier. Meinungsverschiedenheiten dürfen und sollen sein – wozu sonst ist dieser Diskussionsraum sonst da! Grin

  • Carlinette

    Teilnehmer
    18. Juli 2024 um 11:27

    Moin allesamt! Zu Yossarians Beitrag heute morgen, ich denke eher, dass Anhänger der Naturwissenschaften, zu denen ich mich im weiteren Sinne ebenfalls zähle, und Gläubige der verschiedenen Religionen sich dort wiedertreffen können, wo die Frage nach dem Sinn des Lebens beginnt und die Wissenschaft aufhört. Ganz ohne Überheblichkeit und gegenseitige Ablehnung. Ich bezog mich dabei auch auf persönliche Begegnungen mit Menschen, die “glauben”, ihre gesamte seelische Welt würde von molekularen Prozessen bestimmt (!).

    Wir können gern auf dem Boden solcher nichtreligiösen Disziplinen bleiben wie Psychologie oder Ethik. Mit deren Kategorien hantieren wir wohl alle, die wir uns hier austauschen. Sind uns aber wohl auch mehr oder weniger bewusst, dass die entsprechenden Konzepte eben nur Konzepte sind, keine messbaren Größen oder wissenschaftlich bewiesenen Zusammenhänge. Oder sehe ich das irgendwie falsch…?

    Hat nicht jeder von uns im Laufe seines langen Lebens mit oder ohne Religion ein persönliches Glaubensgebäude errichtet, das für ihn unverzichtbar ist, um die Geschehnisse, die auf ihn einprasseln, irgendwie zu ordnen und zu bewältigen? Und das mindestens seit den Zeiten der Höhlenmalereien, also 20.000+ Jahre, s. weit oben in der Diskussion. Es gibt bestimmt Philosophen, die nachzuweisen versuchen, dass der Glaube zum Menschen dazugehört wie das Atmen, Essen und Schlafen. Wer da in der Theorie bewandert ist, möge gerne mehr dazu sagen – was mich betrifft, bin ich einfach mit meinen persönlichen Glaubenskonstruktionen unterwegs und finde es spannend, wie es hier weitergeht.

    Viele Grüße, auch von der Sommersonne!

  • Carlinette

    Teilnehmer
    17. Juli 2024 um 19:05

    Hallo Zoe, was an der bewussten Aussage echauffiert dich denn genauer und wie stehst du zu der Frage, ob ein paar Stoßgebete schon einen religiösen Glauben ausmachen? N.B. gehörst du schon mal nicht zu den genannten Personen, da du einen theologischen Hintergrund und ein zerrissenes Verhältnis zu Gott nennst, also eine vermutlich aktive Auseinandersetzung hinter dir hast. Und sorry – selbstverständlich nur auf meine Frage eingehen, wenn es dir damit nicht zu persönlich wird!

    Worauf es mir bei der ganzen Darlegung ankam, ist folgender Punkt: Wenn jemand seinen Glauben nur mit sich selbst abmacht und nie mit anderen Personen in den Dialog tritt, auch sich auf keine Schrift beruft, liegt die Möglichkeit nahe, dass der-/diejenige sich seinen Privatgott so zurechtlegt, wie es ihm passt. Im Grunde ist damit kein Ausbruch aus den Grenzen der persönlichen Blindheit, sprich Egobezogenheit, möglich. Das soll nicht heißen, dass regelmäßige Kirchenbesuche und gelegentliche Gespräche mit dem Pfarrer ausreichen, unsere Egobezogenheit zu kurieren! Upside Down Aber es ist doch so viel bequemer, nicht ständig mit den radikalen Botschaften eines Jesus Christus konfrontiert zu werden: Liebe deinen Nächsten, nimm die Kranken, Schwachen, Kinder und Ausländer an, gib nichts auf irdische Güter, halte die Schöpfung heilig, usw.

    Nun, ich habe kein Theologiestudium absolviert, bin bei euch neu und finde Widerspruch in der Diskussion sehr belebend. In dem Sinne, guten Abend allerseits!

  • Carlinette

    Teilnehmer
    17. Juli 2024 um 14:49

    Vielen Dank für deine freundschaftliche Rückmeldung, Cocco!

  • Carlinette

    Teilnehmer
    16. Juli 2024 um 22:09

    Hallo liebe Leute,

    komme erst spät zu eurer Diskussion dazu. Da ging es ja mal ursprünglich um die Frage des Glaubens und seiner Bedeutung im eigenen Leben Innocent Um nichts zu verheimlichen – ich bin praktizierendes Gemeindemitglied in der evangelischen Kirche und kann die Bedeutung des Glaubens gar nicht hoch genug ansetzen – für mich natürlich!

    In eurer Diskussion wurden bereits etliche persönliche Befindlichkeiten und auch theologische Grundprobleme diskutiert. Was aber wenig oder gar nicht darin vorkam, war die Beziehung zw. Glauben und Gemeinschaft, sowie Glauben und Gebetspraxis. Dass die Kirchen aller Konfessionen sehr oft ihren Auftrag verleugnet haben, z.B. den Nazis hinterhergerannt sind und Kinderschänder geschützt haben, ist das eine und wohl wahr. Wesentlich ist jedoch die Bedeutung von Kirche im ursprünglichen Sinne als Gemeinschaft (Gemeinde), in der man sich gegenseitig unterstützt und fördert. Das gibt es an vielen Orten zum Glück auch heute.

    Zum zweiten kann ich mir ein christliches Leben ohne Gebet genausowenig vorstellen wie ohne Gemeinde. Es gibt zwar Leute, die dreimal im Leben zum Pfarrer gehen und sich beim 2. (vor der kirchlichen Hochzeit) gläubig nennen, aber nie am Sonntag in der Kirche erscheinen und auch sonst nix praktizieren. Da ist kein lebendiger Glaube, der mit der Zeit wächst und sich entwickelt, weil Fragen wie die o.g. theologischen Grundprobleme in akuten Lagen durchlebt und ausgekostet werden. Auch weil Glauben nicht Wissen ist, weil niemand darauf pochen kann, dass sein Gott “besser” ist als der des (orthodoxen, katholischen, muslimischen, jüdischen…) Nachbarn, und weil das Wort von der Kanzel nie die endgültige Wahrheit sein kann, gibt es für den gläubigen Christen, so wie ich es verstehe, eine permanente Auseinandersetzung mit der Bibel und der Lehre durch eigene Erfahrungen, Zweifel, Diskussionen, Hinterfragen der eigenen Person und Annahme von manchmal schwierigen Schicksalen.

    Es ist so schön wie richtig, dass jeder seinen Weg gehen darf. Ich diskutiere gerne, denke aber auch, dass der “Glaube” an die Aussagekraft der Naturwissenschaften eben nicht mehr als ein Glaube ist, sobald wir uns auf das Feld des Sinns des Lebens begeben. Auch war mein Leben nicht dazu geeignet, mich glauben zu lassen, dass ich in jeder Lage aus eigener Kraft oder nur mit der Hilfe von Mitmenschen zurechtkommen werde. Unsere Lebensläufe haben mit hoher Sicherheit ihre Finger im Spiel bei der Frage, was jeder von uns glauben kann oder möchte…

    Euch allen eine ruhige, behütete Nacht!

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