Carlinette
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Ich kenne Hannebambler nicht, vielleicht ein netter Mensch, aber derartig schablonenhafte Werturteile haben in einer ehrlichen, offenen Diskussion für mein Gefühl nichts zu suchen.
Vielleicht darf ich nochmal reinkopieren, was ich vorgestern dazu beigetragen habe:
“Wer glauben möchte, dass Religionen per se ‘schlecht’ sind, möge das
glauben, unter Inanspruchnahme der Religions- und Meinungsfreiheit. Aber
bitte ohne Menschen mit anders lautenden Überzeugungen und
Bekenntnissen zu beleidigen! Gegenseitiger Respekt ist schließlich ein
sehr hohes Gut.”Wollen wir uns hier austauschen oder wollen wir jeder seine Meinungsinsel betonieren, indem wir anders Denkende und andere Überzeugungen mal eben zur “Seuche” erklären?
Also, mit Happyday und Cocco: PUNKT.
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Wie viele andere hier auch (danke euch!) plädiere ich für einen entspannten Umgang mit dem Islam und erst recht mit Angehörigen dieser Religion, und erst recht erst recht mit Menschen mit Wurzeln in islamisch geprägten Ländern. Ich lebe in einem Viertel, in dem wohl mehr praktizierende Muslime als praktizierende Christen wohnen, und es geht hier ganz schlicht menschlich zu. Wer glauben möchte, dass Religionen per se “schlecht” sind, möge das glauben, unter Inanspruchnahme der Religions- und Meinungsfreiheit. Aber bitte ohne Menschen mit anders lautenden Überzeugungen und Bekenntnissen zu beleidigen! Gegenseitiger Respekt ist schließlich ein sehr hohes Gut.
Noch am Rande bemerkt: Einen gefühlvollen und liebevollen Umgang der Menschen miteinander in Familie und Freundschaften habe ich glaube ich zum ersten Mal im Leben in Nordafrika genossen. In Deutschland hingegen war mir in meiner Jugendzeit alles viel zu zugeknöpft, und Gewalt gegenüber Kindern und Frauen war damals eine Banalität. So weit zu unserer eigenen Kultur.
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Hallo Yossarian, das ist schade, wenn niemand mitwandern will, aber zum Glück kein absolutes Hindernis, es zumindest allein zu tun. Ich hab mich hier angemeldet in der Hoffnung, es gäbe an der französischen Grenze vielleicht Wanderfreunde, aber werde wohl eher beim Schwarzwald- bzw. Vogesenverein fündig werden. In Niedersachsen habe ich mich 2 Jahre lang in der Südheide herumgetrieben, zwischen Soltau, Munster und Celle, und die Landschaft sehr genossen. Noch nicht ewig her – damals allerdings noch berufstätig. Es war eine Wiederentdeckung von Landschaften aus der Kinderzeit und ich habe es enorm genossen. Derzeit kommen mir ein paar Kilometer Tagesstrecke abhanden, z.B. nach Covid oder wegen Alter; dafür entdecke ich dann Rundstrecken, die mir vor 10 Jahren zu kurz waren
Hoffe, das ermutigt dich ein wenig, um wieder loszutigern! Grüße auch an Zoe, wo ich gerade hier hereinschaue!
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Eine Randbemerkung: Auch wenn die meisten von uns heute keiner Kirche oder sonstigen Glaubensgemeinschaft mehr angehören, ist es doch irgendwo lustig, wie sehr unsere Sprache von Bibelzitaten geprägt bleibt – Heulen und Zähneknirschen! Zähneklappern war mir geläufiger, aber siehe da, die Übersetzung Zähneknirschen scheint sich in jüngerer Zeit durchzusetzen.
Einen frohen Sonntag allen Mitlesern und -schreibern!
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@ Genuss, ich würde in dem Fall schreiben: “das ist nun mal meine *Meinung*”. Wobei solche unifaktoriellen Aussagen im Grunde nicht viel bringen. Der Untergang von Pompeji war sicher ein großes Elend, ohne von Glauben oder Religion bewirkt worden zu sein. Und wie bringst du z.B. die Überschwemmungskatastrophen der letzten Jahre weltweit in diesem Schema unter? Lass doch einfach jeden glauben, ohne ihm *D*einen Weg zu zeigen!
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Ja Zoé, ich befürchte, dass “Genuss” zwei Dinge miteinander vermengt, nämlich den Rückzug der Kirchenfürsten von der weltlichen Macht und die fortschreitende Laizisierung staatlicher Einrichtungen einerseits mit der Frage des Glaubens, also der persönlichen Überzeugungen andererseits. Über den Glauben oder Nichtglauben wurde ja bereits 1789 in der Erklärung der Menschenrechte gefordert, dass jeder glauben mag, was er möchte, und diesen Glauben auch leben, solange er damit nicht die öffentliche Ordnung stört.
So weit mein Verständnis der Aufklärung!
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@ Webra gestern, 21:45: Wie ich mir Gott vorstelle? Gute und schwierige Frage. Ich kann mich im Gebet an Gott als Gegenüber wenden, aber ihn mir vorstellen, das geht nicht. Das klingt womöglich wie miteinander unvereinbar, aber hätten Menschen vor 300 Jahren nicht auch gemeint, es sei unmöglich, miteinander zu sprechen, ohne am gleichen Ort zu sein? Und heute telefonieren wir mit Menschen, die wir noch nie gesehen haben. Da glauben wir auch nicht, dass wir denjenigen “kennen”, und machen uns kein scharfes Bild von der Person.
Selbst mir Jesus Christus in seiner Leibhaftigkeit vorzustellen, der ja immerhin als Mensch gelebt hat, finde ich schwierig. Wesentlich an ihm war ja gerade das, was wir als normale Menschen nicht haben: die direkte Verbindung zu Gott. Mit welchem Organ soll ich das wahrnehmen? Und trotzdem bin ich überzeugt, dass die Auseinandersetzung mit Gott und dem Glauben (und Zweifel) gerade diese Wahrnehmung fördert und ein wenig entwickelt, und sei es nur für wenige begünstigte Augenblicke.
Bin nicht sicher, ob das deine Frage tatsächlich beantwortet… aber versucht hab ich’s
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Danke Zoe für diese in der Tat interessante Beleuchtung
von anderer Seite
! Ja, wir wissen nicht, aus welcher Tiefe das Stoßgebet kommt; jedenfalls scheinen aus der Tiefe des Halb- oder nur Seltenbewussten manchmal wichtige Impule hochzusteigen. Meinst du, dass das für “eine große Rolle” des Glaubens im Leben reicht? Zumindest ist da schon ein Potenzial. Das man leben kann oder nicht, auch je nach Lebensphase. Ich habe ja selbst genug Zeiten gehabt, in denen mich Glaubensfragen wenig tangierten, weil Kinder, Beruf und Haushalt den “Rest” verdrängten. Für diese über 20 Jahre würde ich sagen: Der Glaube spielte erst ganz zum Schluss und dann allmählich eine Rolle.
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Hallo Cocco, hast Recht, das war wohl nicht besonders klar. Mein unausgesprochener Hintergedanke bezog sich auf kritische Äußerungen zu meinen ersten Aussagen hier. Also, wir sind alle freiwillig hier, und wenn wir nicht einer Meinung sind, finde ich, wir sollten dennoch andere Ansichten so kommentieren, dass die Ansicht getroffen wird und nicht der Mensch dahinter.
Mir lag am Herzen, zu sagen: Dies und das ist nach meinem Verständnis kein Glaube; oder: ein Stoßseufzer ist nach meinem Verständnis mutmaßlich ein Glaube, der nach fünf Minuten vorbei sein wird; oder: für mich beinhaltet der gelebte Glaube eine Auseinandersetzung mit dessen wesentlichen Inhalten. Damit habe ich längst keine Werturteile gewollt (die Werteskala lege keinesfalls ich fest), sondern eher eine Klärung des Begriffs, was der Glaube überhaupt erstmal darstellt. Es ist ja sichtlich nocht nicht einmal Konsens hier, was das Wort bedeutet. Sorry, wenn meine Äußerungen bei Yossarian anders angekommen sind als gemeint.
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Finde Yossarians Einsatz in der Gemeinde einfach super! Freude am Tun, das ist doch das A und O. Andererseits geht es dort um eine andere Frage als diejenige nach dem persönlichen Glauben, der hier Thema ist. Aber ich hoffe doch, du hast dich freiwillig an der Diskussion hier beteiligt, bei der naturgemäß verschiedene Standpunkte kundgetan werden…