Carlinette
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@Yossarian, deine Beobachtung im Wartezimmer ist ziemlich norddeutsch (zumindest, wenn ich es mal zuspitze). Es gibt andere Gegenden, in denen man sich mit wartenden Mitmenschen schon mal unterhält
Allerdings drehen sich natürlich gerade beim Arzt und im Krankenhaus die meisten Gedanken um die eigene Gesundheit, Schmerzen und befürchtete Diagnosen. Gar nicht so einfach, zu meditieren, wenn der Zahnarzt den Bohrer sirren lässt!
Bei Stadtwolfs Einleitung fiel mir ebenfalls das Thema Meditation ein. Die ist m.E. so etwas wie der Gegenentwurf zur Langeweile. Meditieren ist schon eine aktive Haltung, und den Wust von Vorstellungen zu betrachten, die wie Wolken kommen und sich wieder verziehen, ist für mein Gefühl eher nervig als langweilig. Vielleicht ist die Langeweile, die du meinst, dann der Moment, in dem Angst vor der Ruhe und Leere spürbar wird. Obwohl das der angestrebte Zustand ist.
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Super, Stadtwolf, du hast das sehr witzig geschrieben! Und hilfreich, denn ich weiß mit dem Begriff Langeweile nie nix anzufangen. Gelegentlich fragen Jüngere, ob ich mich seit dem Renteneintritt nicht langweile (sie unterdrücken im letzten Moment die Wendung “SCHRECKLICH” langweile, aber ich sehe sie ja denken). Aber nee, das, was andere Langeweile zu nennen scheinen, ist für mich einfach Ruhe. Ich fahre sogar extra aufs Land, um mehr Ruhe und weniger Ablenkung zu genießen.
Was ist dann Langeweile wirklich? Du hast es bestens auf den Punkt gebracht: Langeweile beginnt, sobald man/frau gegen die Ruhe rebelliert, ohne sich zu einer Aktivität aufraffen zu können. Danke, Stadtwolf, für die amüsante Einlage hier!
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Hallo @Webra und @Genuss, das Clausewitz-Buch ist permanent frei zugänglich im Internet-Auftritt der Clausewitz-Gesellschaft: https://www.clausewitz-gesellschaft.de/wp-content/uploads/2014/12/VomKriege-ebook.pdf
Trotz seines Alters von rund 200 Jahren gehört der Titel nach wie vor zur Standardlektüre beim Militär, d.h. in der Schulung von Offizieren. Ob die Wirtschaftsbosse das auch lesen, kann ich nicht beurteilen. Ich glaube jedenfalls nicht, dass ich mir diese anspruchsvolle Lektüre von mehreren hundert Seiten antun werde: habe nicht vor, einen Krieg anzuzetteln, und sollten wir uns tatsächlich verteidigen müssen, werden meine Ansichten wohl niemand interessieren.
Vermutlich steht kein probates Mittel darin, um die Aggressivität Russlands zu stoppen – sonst hätte das bestimmt schon jemand angewendet. Wir haben jetzt schon drei Jahre diese Bedrohung in Reichweite. Wie alt ist Putin nochmal? Und Trump ist auch nicht mehr der Jüngste. Dass die Biologie bestimmte Leute nicht durch die Folgen von übermäßigem Stress erledigt, ist wirklich traurig.
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Bin überaus froh über das milde Wetter! Meine Heizung hier auf dem Land war seit drei Nächten ausgefallen, also keine warme Stube und kein Heißwasser, nur der Kamin hat mich zum Glück noch gewärmt. Hätte es Frost gegeben, wäre das reichlich ungemütlich geworden.
Ihr könnt euch denken, wie dankbar ich der Heizungsfirma war, die ihr Bestmögliches getan hat, um mir zu helfen. Heute mittag hat sie den neuen Brenner eingebaut.
Einmal habe ich in der Zeit mit viel Überwindung und Selbstüberredung morgens kalt geduscht. Und war bass erstaunt, wie gut sich das anfühlte. Richtig belebend, viel besser im Endeffekt als eine schöne warme Dusche! Allerdings kenne ich mich und glaube, dass ich das Kaltduschen ohne Notwendigkeit nicht so bald wiederholen werde. Immerhin, zwischen dem, was meine Fantasie mir vorerzählte, und der Wirklichkeit klafft doch ein großer Abstand.
Alsdann: genieß eure warme Stube gebührlich! Ich geh jetzt mal raus
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… fertig aufgeregt? In Deutschland nimmt man ja die paar zig-tausend getötete Zivilisten in Gaza nicht gern zur Kenntnis, aber trotzdem: Töten ist noch weitaus schlimmer als Herumfuchteln. Das gilt natürlich für beide Konfliktparteien.
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Hallöchen, ich muss gerade mal eine ERFREULICHE Nachricht anbringen. Wenn man sich zu mehreren freut, macht es einfach mehr Spaß!
Habe gleich im November Briefwahl beantragt und meine normale Wohnadresse in Frankreich angegeben. Was ich nicht sofort kapiert habe: Die Fristen für die Erstellung der Listen usw. waren so eng, dass die Briefwahlunterlagen erst sehr spät verschickt werden konnten. Und als ich am 7.2. in den Urlaub losgefahren bin, waren sie nicht da. Wie man auf Norddeutsch sagt: Schiete…! Ich wollte doch meine Stimme dieses Jahr um keinen Preis verschenken!!
Zum Glück liegt ein Schlüssel bei einer Freundin in der Nachbarschaft. Die hat nun den Brief aus dem Kasten gefischt und schickt ihn mir hierher. Ob uns das vor einem total zersplitterten Parlament wie in Frankreich retten wird, mit meiner einen Stimme mehr? Nun, wenigstens habe ich getan, was ich konnte. Allein die Vorstellung, eine Partei könnte gewinnen, die mehr oder weniger die EU abschaffen will, geht mir sehr ans Gemüt. Hier am Oberrhein sind die beiden Ufer in Jahrzehnten immer enger zusammengewachsen. Frankreich und Deutschland sind für uns die beiden Enden ein und derselben Fußgängerbrücke. Und ich möchte, dass das noch lange so bleibt!
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@Genuss, sorry, ich kaufe eine solche Polemik nicht im FFS ein! Die Leute, die du als Anfänger betitelst, haben inzwischen viele Jahre Erfahrung in der Spitzenpolitik und durchaus vorzeigbare Abschlüsse – wobei akademische Titel alleine keine ausreichende Befähigung für ihre Funktionen darstellen.
Kann es etwa sein, dass du eine MdB mit Rollkragenpullovern und Wohnsitz in der Schweiz favorisierst? Die würde allerdings die relevante Erfahrung erst sammeln müssen. Aber mit falschen Behauptungen um sich werfen, das tut sie schon. Eine Sammlung findest du hier: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/musk-weidel-102.html
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Hallo @Bluetenzauber, da hast du etwas Wahres gesagt. Leider! Ich habe schon mal eine Trennung erlebt, bei der dieses leidige Thema eine nicht unwesentliche Rolle gespielt hat. Es wäre sicher einfacher gewesen, nicht zusammenzuwohnen – das stellte sich allerdings erst heraus, als es fünf nach zwölf war.
Richtig schlimm war es dabei, dass ich ständig das Gefühl hatte: Sichtlich wird das Putzen auf mich abgewälzt, weil es für den Herrn der Schöpfung dringender ist, mit dem E-Bike Kilometer zu reißen oder Freunde zu treffen. Also die Interpretation “hier werde ich glatt ausgenutzt” kam noch mal oben auf den Dreck drauf (den ich hier nicht beschreiben möchte, das habt ihr nicht verdient).
Als wir versucht haben, die Lage gesprächsweise zu klären, kamen auffallend viele Emotionen und verletzte Gefühle hoch, und zwar umso schlimmere, als sie anfangs nicht ausgesprochen worden waren. Das war ganz schön krass, wie aus der Aussage “Unter deiner Gardine liegen ziemlich viele tote Fliegen” herausgehört wurde “Du liebst mich ja gar nicht”. Mannometer…!!!
Inzwischen denke ich, dass getrennte Häuslichkeiten eine sehr brauchbare Alternative zum Zusammenwohnen sind. Ein richtiges Zuhause soll doch nicht schlecht riechen und schmierige Oberflächen haben, oder?
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Was jeder von uns ohne übertriebene Mühe für die Umwelt tun KANN, sollte er doch gerne tun, selbst wenn jede Geste für sich winzig scheinen mag. Da stimme ich dem Bild von den vielen kleinen Bemühungen zu, die letztendlich (Müll-) Berge versetzen oder vermeiden können, oder wenigstens einen größeren Hügel.
Andere konkrete Beispiele zur Schonung der Umwelt: im Wasserkocher nur die notwendige Menge Wasser erhitzen, anstatt ihn voll zu machen und dann nur die Hälfte des kochenden Wassers zu nutzen. Längere Autofahrten auf einer Mitfahrbörse ausschreiben. Gemüseabfälle kompostieren, statt sie im Hausmüll zu entsorgen. Usw. usw. Es braucht nur ganz wenig Überlegung und Überwindung, solche einfachen Gewohnheiten einzuführen, und die meisten kosten noch nicht einmal Geld, sondern bringen sogar eine kleine Ersparnis.
Unsere Generation hat ja noch in der Kindheit viel simplere Verhältnisse erlebt. Aus Erfahrung wissen wir daher, mit wie viel weniger als heute das Leben immer noch funktionieren würde. Ich habe noch das Sommerhäuschen der Großeltern in Erinnerung: wochenlange Aufenthalte ohne fließend Wasser – nicht mal kaltes. Alles mit dem Eimer geholt. Niemand gestorben!
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Vielleicht (oder ziemlich sicher…) wird heute tatsächlich mehr gekauft als früher, ja Hannebambler. Aber mehr zu essen, mehr Schuhe als zwei auf einmal anzuziehen oder auf mehr als einem Sessel gleichzeitig zu sitzen schaffen wir trotzdem nicht. Wenn ich den Klimbim in manchen Wohnungen sehe, frage ich mich schon mal, ist das hier ein Museum oder möchte da jemand wohnen?
Nee, also, Sarkasmus beiseite.
Die Unverpacktläden kommen mit Sicherheit mit weniger Verpackungen aus als Supermärkte, das ist einfach so. Wer Mehl im 50-kg-Sack bestellt, hat weniger Müll als jemand, der 50 Einzelpackungen kauft. Hier in Frankreich bekommt man z.B. auch keinen Joghurt in der Pfundpackung, nur in Einzelbechern à 125 g – zum Wegschmeißen in die gelbe Tonne. Das müsste nicht unbedingt sein.
Liegt das nun am Supermarkt, am Kunden oder an der Politik?? Gute Frage, Malonia. Die Politik versucht ja schon, die Flut per Müllgesetzgebung einzudämmen, aber sobald es für die Leute unbequemer wird, meckern sie. Das ist aber nicht das Einzige: Heutzutage leben sehr viele Menschen allein. So ein Ein-Personen-Haushalt kann mit einem Kilo Quark oder 5 kg Haferflocken auf einmal nicht viel anfangen, bevor es schlecht wird. Das Einkaufen meiner Winzportionen nervt mich manchmal ganz schön, bei mir verdirbt auch deshalb mal etwas im Kühlschrank, aber wie soll es sonst gehen?